WM London | Dominik Distelberger schließt WM-Zehnkampf auf Rang 17 ab

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1.500m:

Nach dem verpatzten Speerwurf war die Chance auf die 8.000 Punkte dahin, es ging also nur mehr um die Position im Endergebnis. Dominik Distelberger lief ein konstantes Rennen und kam nach 4:39,15min Ins Ziel. Das brachte noch einmal 686 Zähler aufs Zehnkampf-Konto, was in Summe 7.857 Punkte und Rang 17 im Endklassement bedeutete.

„Ich habe mir bis wenige Minuten vor dem Lauf überlegt ob ich antreten soll, denn die Schmerzen in der Achillessehne waren nicht ohne. Ich wollte natürlich keine Verletzung riskieren, aber zum Glück hat sie gehalten. Zehnkämpfe bei Meisterschaften sind schon etwas Besonderes, die kann man nicht mit Meetings wie Götzis vergleichen. Der Wettkampf dauert jeden Tag um 5 Stunden länger und in der Nacht dazwischen schläft man nur ca. 4 Stunden. Das laugt schon sehr aus, die Belastungen für den Körper sind enorm und machen den Zehnkampf extrem schwer. Das zeigt sich auch in der extremen Ausfallsquote. Die Ehrenrunde wollte ich mir bei dieser großartigen Stimmung aber keinesfalls entgehen lassen. Aber ich habe einfach die fehlenden Trainingseinheiten, vor allen in den technischen Disziplinen, mehr gemerkt als erhofft. Da hat eindeutig die Konstanz gefehlt.“

Der Sieg ging in neuer Jahresweltbestleistung mit 8.768 Punkten an Kevin Mayer (FRA).
 


 

Speerwurf:

Im Speerwurf gabs dann leider aber wieder einen Rückfall, mit nur 56,46m gleich im ersten Versuch warf der Niederösterreicher den Speer so kurz wie noch nie in dieser Saison. Die beiden weiteren Versuche waren noch kürzer und wurden von ihm ungültig gemacht. Gesamt hielt er dadurch vor dem abschließenden 1.500m-Lauf bei 7.171 Punkten.

Trainer Herwig Grünsteidl zu den Würfen: „Dominik hat die Anlaufgeschwindigkeit diesmal nicht in den Wurf umsetzen können und hat deshalb nur aus dem Arm geworfen. Er ist im Abwurf nie über das linke Bein drüber gekommen und hat daher die Würfe alle zu steil angesetzt.“


 

Stabhochsprung:

Im Stabhochsprung folgte dann mit 5,00m eine Saisonbestleistung. Alle Sprunghöhen - 4,60m / 4,80m / 5,00m übersprang der 27-jährige jeweils gleich im ersten Versuch souverän und zeigte dabei tollen Sport. In der Gesamtwertung ergab das Zwischenrang 17 mit 6.486 Punkten.

„So müde 5 Meter bin ich noch nie gesprungen. Die langen Wettkampftage zehren schon sehr an der Substanz, man sieht auch wie die Anderen zu kämpfen haben. Dafür waren meine Sprünge alle sehr gut.“

 


 

Diskuswurf:

Auch in diesem Bewerb zeigte der Purgstaller eine stabile, wenn auch nicht herausragende Leistung. Er eröffnete die Disziplin mit 41,99m und verbesserte sich im 2.Versuch auf 43,18m, der letzte Wurf war dann ungültig. Mit 5.576 Punkten rangierte er nach sieben Disziplinen damit auf Gesamtrang 21.

„Diskus war ganz gut, besser als in Götzis. ich hab etwas riskieren können, weil ich ja gerade in einer entsprechenden Position bin. Die Würfe waren alle solide, das war ok.“

 


 

110 m Hürden:

Dominik Distelberger startete mit einer Zeit von 14,59s (0,4) über die 110m Hürden in den zweiten Wettkampftag des Zehnkampfes. Es war kein ganz sauberer Lauf des Niederösterreichers, der gleich mehrere Hürden berührte. Mit der zwölfbesten Leistung des Feldes und nunmehr insgesamt 4.847 Punkten schob er sich auf Rang 19 vor.

„Es war grundsätzlich ein solider Lauf, aber ich bin zwei Mal mit dem Nachzugsbein hängengeblieben. Das kostet jedes Mal Geschwindigkeit, weil es mich verdreht. Die Achillessehne schmerzt, aber da kann man jetzt nichts machen.“
 


 

400m:

Im abschließenden 400m-Lauf hauchte der Purgstaller seinem Zehnkampf neues Leben ein. Mit tollen 48,13s gelang endlich eine Disziplin wie erhofft. Der Niederösterreicher übernachtete damit zu Halbzeit mit 3.947 Punkten auf Rang 23.

„Ich fühlte mich heute kraftlos, irgendwas war nicht normal. Die ersten vier Disziplinen waren alle ein Dämpfer. Mit dem 400er bin ich jetzt sehr zufrieden, vor allem da ich seit Götzis wegen der Achillessehne keine langen Läufe mehr machen konnte. Wenn die 5 Disziplinen morgen so aufgehen wie die 400m sind immer noch 8.000 Punkte möglich, das ist jetzt mein Ziel. Der heutige Wettkampftag war schon eine ziemliche Belastung für die Sehne, da müssen wir morgen früh erst schauen wie es geht. Die Stimmung im Stadion ist ein Wahnsinn, unglaublich.“

In Führung liegt nach dem 1.Tag Kevin Mayer (FRA) mit 4.478 Punkten.
 

Hochsprung:

Auch im Hochsprung setzte sich der Abwärtstrend für Dominik Distelberger weiter fort. Er übersprang zwar seine ersten beiden Höhen von 1,84m und 1,87m klar, bei 1,90m war dann aber bereits Schluss, womit er um 8cm unter seiner Saisonbestleistung aus Tallin blieb. Mit 3.044 Punkten fiel er um weitere zwei Plätze zurück.

„Irgendwas passt nicht, ich versuche zwar mich rauszuretten, aber habe wieder rund 100 Punkte verloren, keine Ahnung was los ist.“

 


 

Kugelstoß:

Keine Steigerung gab es für den Niederösterreicher im Kugelstoßen. Mit einer Serie von 12,77m / X / 12,93m blieb er auch in dieser Disziplin unter den Erwartungen und rangierte damit nach drei Bewerben mit 2.357 Punkten auf Position 27.

„Mir hat einfach die Spannung gefehlt. Die Achillessehne behindert mich derzeit kaum, aber genau kann ich mir die Leistungen auch nicht erklären.“

 

 


 

Weitsprung:

Auch im Weitsprung gingen im Vergleich zu den heuer bereits gezeigten Leistungen einige Punkte liegen. Im ersten Versuch war der Abstand zum Brett viel zu groß (6,85m / -0,1), der zweite Versuch war dann hauchdünn übertreten und im dritten gelang dann mit 7,11m (-0,7) nur mehr Schadensbegrenzung. Gesamt ergab das Rang 23 mit 1.694 Zählern. Der erhoffte gute Einstieg in den Zehnkampf ist dem 27-jährigen damit nicht gelungen.

Trainer Herwig Grünsteidl war dementsprechend unzufrieden: „Beim Einspringen hat der Anlauf gut gepasst, aber im ersten Durchgang war er plötzlich nicht konsequent genug und war dadurch viel zu weit vom Balken weg. Gerade beim Ersten muss man attackieren um noch zwei Versuche zu haben um wenn notwendig korrigieren zu können. Der zweite Sprung war ausgezeichnet, halt leider um wenige Millimeter ungültig.“
 

100m:

Kein optimaler Auftakt für Zehnkämpfer Dominik Distelberger. Im 100m-Lauf kam er nur auf 11,03s und blieb damit 0,36s über seiner Bestleistung. Negativ wirkte sich der mit 1,3m/s doch merkbare Gegenwind aus, der keinem der Athleten in diesem Lauf eine Saisonbestleistung erlaubte. Mit 854 Punkte lag der Niederösterreicher damit auf Rang 16.

„Durch den Fehlstart meines Konkurrenten wollte ich beim zweiten Start nichts riskieren, habe den Start aber auch nicht gut erwischt. Der Mittelteil war dann ganz gut, hinten raus ist der Gegenwind dann doch reingefahren, die anderen Läufe hatten da etwas mehr Glück.“
 

WM-Zeitplan:

Freitag, 11.8.

10:16  100m - Lauf 3
11:05  Weitsprung
12:55  Kugelstoß
17:00  Hochsprung
20:45  400m

Samstag, 12.8.

10:16  110m Hürden - Lauf 3
11:00  Diskuswurf
13:05  Stabhochsprung
17:30  Speerwurf
20:45  1500m


Vorschau:

Dominik Distelberger (UVB Purgstall) vertritt Österreich in London im Zehnkampf. Auch für ihn ist es, trotz der Teilnahme an vielen internationalen Großereignissen, der erste WM-Zehnkampf. Vor 2 Jahren war er für die WM in Peking zwar qualifiziert, konnte wegen einer Verletzung jedoch nicht antretetn. Dass die Marschrichtung stimmt, hat Platz 4 bei den heurigen Hallen-Europameisterschaften in Belgrad gezeigt. Der Mehrkampf in Götzis im Mai hat diesmal einzig und allein dem Formaufbau für London gedient, daher sollte bei guten Bedingungen eine weitere Leistungssteigerung für den Niederösterreicher möglich sein.

Ziele: „Nachdem ich seit einem Monat leider wieder Achillessehnenprobleme habe, haben wir beim Training ein bisschen rausnehmen müssen und die Belastungen sehr gezielt gesetzt, damit es nicht zu viel wird. Statt den Läufen habe ich mehr auf dem Radergometer gemacht. Trotzdem fühle ich mich sehr gut und glaube, dass ich in der Lage bin meine PB anzugreifen. Das wird für mich auch das Ziel sein, welche Platzierung daraus resultiert kann ich nicht beeinflussen, aber natürlich wäre ein Ergebnis in den Top 15 schon sehr schön. Nach Entry List bin ich Platz 24, das wäre eine schöne Verbesserung.“

Trainer Herwig Grünsteidl: „Die Ergebnisse beim Diamond League Meeting in Paris (mit Hürden-PB) und jetzt in Andorf (59,84m im Speerwurf) zeigen, dass Dominiks derzeitiges Leistungsniveau auf einen Zehnkampf über 8200 Punkte hoffen lässt. Ob das gelingt hängt etwas vom Glück und natürlich vom mentalen Verlauf des Mehrkampfs ab. Ich bin zuversichtlich, dass er einen sehr guten Zehnkampf abliefert. Was am Ende für eine Platzierung herauskommt hängt natürlich auch von den Leistungen der Mitstreiter ab, die wir aber nicht beeinflussen können. Jedenfalls liegt das Weltniveau mit 6 Athleten über 8500 Punkten im heurigen Jahr so hoch wie schon lange nicht. Davon lassen wir uns aber nicht beeindrucken.“
 

Live-Ergebnisse findet man HIER

Fotos (C) GEPA Pictures

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