WM London | Verena Preiner muß Siebenkampf aufgeben

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Aufgabe vor dem 800m-Lauf:

Leider gibt es schlechte Nachrichten zu Verena Preiner: Sie hatte heute Nachmittag im Hotel einen akuten Asthmaanfall, hat hyperventiliert und dadurch auch Krämpfe bekommen. Sie wurde vom ÖLV-Teamarzt Dr. Ulrich Lanz medizinisch therapiert und fühlt sich wieder gut. Eine weitere Teilnahme am Wettkampf ist aber aus medizinischer Sicht nicht vertretbar. Daher beendet Verena den Siebenkampf vor dem 800m-Lauf.

„Ich bin traurig nicht weitermachen zu können, mein Sportlerherz leidet natürlich. Vor allem weil ich gehofft hatte mit meiner besten Disziplin, dem 800m-Lauf, noch ein paar Plätze gutmachen zu können. Wir werden daheim mit einem Lungenfacharzt schauen, was die Ursachen sein könnten und wie wir das weiter behandeln.“

Verena Preiner leidet schon seit längerem unter Belastungsasthma, ein Anfall in dieser Heftigkeit kam bislang aber noch nicht vor.

Der WM-Siebenkampf verlief in Anbetracht der Verletzungshistorie in diesem Frühjahr (Bänderriss und Muskelverletzung) und der kurzen Vorbereitungszeit nach der U23-EM ausgezeichnet. Bei ihrem WM-Debüt lag die 22-jährige Oberösterreicherin nach 6 Bewerben auf dem hervorragenden 18 Platz und hatte in ihrer besten Disziplin, dem 800m-Lauf, durchaus die Chance sich auf eine Top-15-Platzierung vorzuschieben.
 

Speerwurf:

Nicht so gut wie erhofft verlief dann der Speerwurf für Verena Preiner. Im 2. Versuch musste sie sogar den Anlauf einmal abbrechen, trotzdem war das dann mit 45,27m ihr bester Wurf. Mit 5.164 Punkten schob sie sich auf Gesamtrang 18 vor und die 800m, eine ihrer stärksten Disziplinen steht noch bevor.

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Weitsprung:

Guter Einstieg für Verena Preiner in den zweiten Wettkampftag. Gleich im ersten Versuch des Weitsprungs kam sie auf 5,98m (+2,2) und blieb damit nur 8cm unter ihrer Bestleistung. Den zweiten Sprung absolvierte sie etwas zu verhalten (5,79m / 0,1), in den letzten Sprung legte sie laut Trainer Wolfgang Adler wiederum „zu viel Aggressivität“, wodurch der Anlauf nicht passte und sie beim Absprung viel herschenkte (5,55m / -1,1). Gesamt bedeutete das mit 4.395 Punkten Zwischenrang 21.

„Mit dem ersten Versuch bin ich sehr zufrieden, da bin ich knapp an der Bestleistung dran, da habe ich mich in dem Feld ganz gut präsentiert. Jetzt kommen noch Speer und 800m, da werde ich nochmal angreifen.“

 

200m:

Im vierten und letzten Bewerb des Tages, den 200m, ging der jungen Ebenseeerin dann am Ende etwas die Luft aus, mit 24,44s (-0,4) konnte sie aber trotzdem Boden auf die Konkurrenz gutmachen und schob sich auf Gesamtrang 19 vor, 3.552 Punkte standen zu Buche.

„Am Ende bin ich etwas fest geworden, da ist mir der Saft ausgegangen. Normalerweise bin ich hinten raus recht stark, aber heute gings nicht. Es ist schon etwas anderes bei so einem Großereignis, ich hatte heute mehrmals Gänsehaut, aber eine wichtige Erfahrung für die Zukunft.“

 
 

 

Kugelstoß:

Schwieriger Einstieg für Verena Preiner in den 3. Bewerb. Gerade als sie ihren Stoß ausführen wollte, wurde Superstar Usain Bolt vorgestellt und im Stadion brach ohrenbetäubender Lärm aus. Mit 13,16m fiel der Stoß dann auch nicht zufriedenstellend aus. Auch der zweite Versuch gelang mit 13,05m nicht besser, ein Kopfschütteln war die Folge. Versuch drei war mit 12,73m noch kürzer, die Enttäuschung war der 22-jährigen ins Gesicht geschrieben, blieb sie doch knapp 1,5m unter ihrer Bestleistung.
 

„Das Einstoßen war gut, aber im Wettkampf bin ich dann nie richtig hinter die Kugel gekommen. Es war nicht ganz einfach, denn die Atmosphäre im Stadion ist schon unglaublich, wenn man gleichzeitig mit den Superstars dran ist.“

 

Hochsprung:

Toller Hochsprung für die Oberösterreicherin, die von 1,62m bis 1,71m alle Sprunghöhen gleich im ersten Versuch überquerte. Erst an ihrer neuen Rekordhöhe von 1,74m scheiterte sie, zwei Mal davon hauchdünn. Mit 1.875 Punkten ergab das Zwischenrang 22.

"Es war sehr schwierig, immer wieder hat es zwischen trocken und naß gewechselt, da war es nicht leicht sich darauf einzustellen. Aber mit den Sprüngen bin ich sehr zufrieden, darauf kann ich aufbauen und in Zukunft sicher noch höher springen."

 

 

 

100m Hürden:

Gelungener Start für Verena Preiner in den Siebenkampf. Sie egalisierte in 13,79s (-0,2) ihre erst kürzlich bei der U23-EM aufgestellte Bestleistung über die 100m Hürden und lag nach Bewerb 1 mit 1.008 Punkten auf Gesamtrang 18.

"Ich bin ganz gut rausgekommen, aber nach der vierten Hürde habe ich mich tief reingesetzt, das hat sich dann bis zum Schluß ausgewirkt. Unter diesen Umständen bin ich mit der Zeit mehr als zufrieden."

 

  

 WM-Zeitplan:

Samstag, 5.8.

11:13  100m Hürden - Lauf 2
12:30  Hochsprung
20:00  Kugelstoß
22:16  200m - Lauf 3

Sonntag, 6.8.

11:00  Weitsprung
12:45  Speerwurf
21:40  800m


Vorschau:

Mehrkämpferin Verena Preiner (Union Ebensee) hat in den letzten vier Jahren eine beeindruckende Bilanz bei internationalen Großereignissen vorzuweisen: U20-WM 2014 (9.Platz), U23-EM 2015 (4.Platz), EM 2016 (7.Platz), Hallen-EM 2017 (6.Platz), U23-EM 2017 (2.Platz). Die Qualifikation für die WM mit dem neuen U23-Rekord bei der U23-EM zeigt, dass der Weg stetig weiter nach oben geht.

Ziele: „Ich freu mich sehr und für mich ist es ein Erfolg, in London dabei zu sein. Ich werde mein Bestes geben und versuchen, in die Nähe meiner Bestleistung zu kommen. Ob das so kurz nach der U23-EM in Bydgoszcz und dem relativ kurzem Aufbau im Frühjahr aufgrund der Verletzung klappt, kann man nicht sagen. Ich möchte auf jeden Fall Erfahrungen sammeln und die Atmosphäre genießen.“

Trainer Wolfgang Adler: „Bereits die Qualifikation für London bei der U 23 EM war für Verena eine hervorragende Leistung, mit der ich nach dem Verletzungspech zu Saisonbeginn nicht mehr unbedingt gerechnet habe. Von ihr jetzt, relativ kurz nach Bydgoszcz, erneut eine Bestleistung zu fordern wäre unrealistisch. Sie wird wie immer ihr Bestes geben und vor allem Erfahrung sammeln.“

Live-Ergebnisse findet man HIER

Fotos (C) GEPA Pictures, ÖLV/JP Durand

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