WM London | Ivona Dadic holt Rang 6 im Siebenkampf

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800m:

Durch die Punkte-Abstände vor dem 800m-Lauf waren im Bereich rund um Ivona Dadic (Union St.Pölten) keine dramatischen Verschiebungen der Platzierungen zu erwarten, vor allem da die Niederösterreicherin zu den besseren Mittelstrecklerinnen unter den Siebenkämpferinnen gehörte. Die 23-jährige startete bei toller Atmosphäre im Stadion mit einer 66-Sekunden Runde und hielt dieses Tempo bis zum Schluss, 2:13,44 standen nach zwei Runden zu Buche. Damit kamen weitere 915 Zähler auf ihr Siebenkampf-Konto, was in Summe 6.417 Punkte ergab und gleichbedeutend mit dem großartigen 6. Platz war. Die Union St.Pölten-Athletin verbesserte mit diesem Ergebnis auch ihren eigenen österreichischen Rekord von der EM 2016 in Amsterdam um 9 Punkte.

„Nach dem Weitsprung hätte ich wirklich nicht mehr mit dem 6. Platz gerechnet. Ich bin froh dass so ein tolles Team hinter mir steht, das mir immer wieder klar macht, dass man auch mit schlechten Disziplinen einen guten Mehrkampf abliefern kann, wenn man sich nicht aufgibt. Ich habe in diesem Siebenkampf nur eine Bestleistung aufgestellt und trotzdem Rang 6 und neuen Rekord erreicht, das zeigt mir, dass noch viel Potential nach oben da ist. Wenn ich einmal einen optimalen Mehrkampf erwische, dann ist auch bei einer WM eine Medaille möglich. Mein Trainer hat mir gesagt ich kann heute Geschichte schreiben, ich glaube das ist mir auch gelungen, trotzdem muss ich jetzt auf dem Boden bleiben und ruhig weiterarbeiten. Aber jetzt esse ich einmal eine Tafel Schokolade, auf die habe ich schon sehr lange verzichtet. Und dann wird 6 Wochen Urlaub gemacht, die Saison ist für mich schon sehr lange gewesen und ist jetzt definitiv vorbei.“

Den Sieg im Siebenkampf holte sich Olympiasiegerin Nafissatou Thaim (BEL) mit 6.784 Punkten.

Platz 6 ist auch das bisher drittbesten Ergebnis in der WM-Geschichte für ein ÖLV-Team. Besser waren bislang nur Steffi Graf (2001 Silber über 800m) und Sigrid Kirchmann (1993 Bronze im Hochsprung).

Speerwurf:

Wie oft im Mehrkampf folgt auf eine Enttäuschung gleich wieder ein Hoch. Auch Ivona Dadic gelang es hervorragend, den misslungenen Weitsprung wegzustecken. Mit 52,29m bleib sie nur um 19cm unter ihrer persönlichen Bestleitung und ist damit um 18 Zähler über ihrer Marschroute zu einem neuen österreichischen Siebenkampf-Rekord. Gesamt bedeuten die 5.502 Punkte Zwischenrang 6 und die Chance, mit einem tollen 800m-Lauf in den Top-6 zu finishen.

„Ich habe mir vorgenommen die ganze negative Energie, die nach dem Weitsprung da war, in der Speerwurf zu stecken, und das ist mir auch sehr gut gelungen. Mit den 52,29m bin ich sehr happy. Heute habe ich gezeigt, dass ich weit werfen kann.“

Weitsprung:

Der Plan, auf die unmittelbar vor ihr liegenden Konkurrentinnen im Weitsprung Punkte gutzumachen ging für Ivona Dadic nicht auf. Ein zu inkonstanter und etwas verkrampfter Anlauf verhinderte das übertreffen der 6m-Marke. Am Ende lautete die Serie 5,90m (-0,3) / 5,75m (-0,3) / 5,98m (-0,4), womit es in der Gesamtwertung mit 4.597 Punkten einen Rückfall auf Rang 9 gab.

Coach Philipp Unfried zu den Sprüngen: „Sie war im Mittelteil des Anlaufes nicht locker genug, dadurch waren die Schritte zu kurz und sie war mehr als einen halben Meter von der Zwischenmarke weg. Obwohl bei den ersten beiden Versuchen der Absprung dann gut war, kommen so natürlich keine weiten Sprünge heraus.“

 

 

 


 

 


200m:

Im abschließenden 200m Lauf kam die St.Pöltnerin auf der für sie ungünstigen Bahn 3 auf eine Zeit von 24,11s (-0,2) und konnte damit Gesamtrang 8 halten. Mit 3.754 Punkten lag sie nach Tag 1 um 39 Zähler über ihrem Rekord-Siebenkampf von der EM 2016 in Amsterdam.

„Es ist ähnlich wie bei den Spielen in Rio, es zieht sich alles fürchterlich in die Länge. Für die späte Zeit sind die 200m sehr ok. Es waren heute vier solide Leistungen. Mit Platz 8 kann ich gut schlafen, von Rang 5-8 ist alles eng zusammen, da werde ich morgen noch einmal angreifen und eventuell ist noch eine Verbesserung möglich.“

 

 

 

 

 


 

Kugelstoßen:

Ivona Dadic eröffnete den Kugelstoß mit soliden 13,82m. Der zweite Versuch geriet zu flach und daher auch zu kurz und wurde von der Niederösterreicherin ungültig gemacht. Der Ärger darüber war ihr deutlich anzusehen. Mit dem dritten und letzten Stoß gelang mit 13,78m keine Verbesserung mehr. Mit insgesamt 2.784 Punkten bedeutete das ein Vorstoß auf Gesamt-Rang 8.

„Klar hätte ich mir ein paar Zentimeter erhofft, aber es war jetzt keine Katastrophe, beim Kugelstoßen sind das nur ein paar Punkte.“

 

 

 

Hochsprung:

Nicht ganz optimal verlief der Hochsprung bei schwierigen Bedingungen, da die Athletinnen immer wieder vor heftigen Regengüssen Unterschlupf suchen mussten. Nach einem ungültigen Versuch bei der Einstiegshöhe von 1,68m wurden die weiteren Höhen bis 1,80m alle gleich im ersten Versuch überquert. Doch bei 1,83m war plötzlich Schluss, womit die St.Pöltnerin nicht ganz an ihre kürzlich in Linz aufgestellte Freiluftbestleistung von 1,83m herankam. Trotzdem gelang ihr mit Rang 8 im Hochsprung und 2.002 Punkten der Vorstoß auf Platz 10 in der Gesamtwertung.

"1,80 sind Freiluft-Bestleistung im Mehrkampf, natürlich wäre ich mit 1,83 mehr zufrieden, aber ich kann nicht überall Bestleistung machen. Bis jetzt ist es ein solider Mehrkampf und wenns so weiter geht kann eine gute Leistung rauskommen."
 

100m Hürden:

Toller Auftakt für Ivona Dadic im Siebenkampf. Über die 100m Hürden ließ sich die Niederösterreicherin auch von einem Fehlstart nicht aus dem Konzept bringen und stellte in 13,68s (-0,2) eine neue persönliche Bestleistung in dieser Disziplin auf (bisher 13,70s). Mit 1.024 Punkten lag sie damit auf Rang 13.

 "Ich wollte schon schnell aus den Blöcken, das hat man beim ersten Start gesehen. Beim zweiten hats dann geklappt und ich bin Bestleistung gelaufen. Ich bin von Hürde zu Hürde schneller geworden, deshalb bin ich hinten dann mit dem Abstand nicht mehr ganz zurecht gekommen. Aber wenn ich das noch hinbekomme, dann fallen da bald einmal ganz schnelle Zeiten." 

   

WM-Zeitplan:

Samstag, 5.8.

11:13  100m Hürden - Lauf 2
12:30  Hochsprung
20:00  Kugelstoß
22:24  200m - Lauf4

Sonntag, 6.8.

11:00  Weitsprung
12:45  Speerwurf
22:00  800m


Vorschau:

Österreichs Leichtathletin des Jahres 2016 kehrt an den Ort ihres ersten großen internationalen Auftrittes zurück. Als blutjunge Athletin beeindruckte Ivona Dadic (Union St.Pölten) 2012 bei den Olympischen Spielen in London mit Rang 25. Nur wenige Jahre später ist die Niederösterreicherin in der Weltspitze angekommen, was EM-Bronze 2016 und Hallen-EM-Silber 2017 eindrucksvoll bewiesen. Mehrere Bestleistungen in Einzelbewerben in den vergangenen Wochen lassen auf einen tollen Wettkampf hoffen.

Ziele: „Ich habe mich gut auf die WM vorbereiten können und bin bisher ohne wirkliche Probleme durchgekommen. Die letzten Wettkämpfe haben gezeigt, dass ich gut in Form bin. Ich freue mich sehr auf meine erste WM und fahre mit einem guten Gefühl nach London. Als Ziel habe ich mir natürlich eine neue PB gesetzt und dann schauen wir was für eine Platzierung drinnen ist.“

Trainer Philipp Unfried: „Die Vorbereitung ist sehr gut verlaufen. Ivona hat gut trainiert und der letzte Test bei den Staatsmeisterschaften hat mit vier Bestleistungen gut funktioniert. Danach haben wir noch weiter an der Technik gearbeitet und versucht die Form wirklich zur WM hin so hinzukriegen, dass sie in London in Top-Form ist. Ich denke das ist uns nicht schlecht gelungen. Jetzt gilt es einen guten Mehrkampf zu machen. Und das heißt einfach, 7 Disziplinen auf einem hohen Niveau abzuliefern. Wir haben uns vorgenommen jede Disziplin so zu nehmen als wären es Einzelwettkämpfe und gar nicht viel zu rechnen. Das kann man dann nach dem Speerwurf machen. Das Ziel ist trotzdem ganz klar eine persönliche Bestleistung, was unter normalen Umständen eine Top 10 Platzierung bedeutet. Was dann wirklich herauskommt werden wir sehen. Das Niveau generell ist heuer unglaublich hoch. In Götzis haben 3 Athletinnen mehr Punkte gemacht als letztes Jahr die Olympiasiegerin in Rio – und das war im Mai. Auch dahinter ist es richtig eng – das heißt es ist davon auszugehen, dass sehr viele Athletinnen sehr viele Punkte machen werden.“

Live-Ergebnisse findet man HIER

Fotos (C) GEPA Pictures

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