Vier ÖLV-AthletInnen in Götzis am Start

Gleich vier heimische Vertreter werden diese Wochenende 27./28.5. beim 43. Hypomeeting in Götzis am Start sein. Ivona Dadic, Sarah Lagger und Karin Strametz im Siebenkampf sowie Dominik Distelberger im Zehnkampf werden im Mehrkampf-Mekka im Ländle um Bestleistungen, Limits und Top-Platzierungen kämpfen. Somit werden erstmals seit 30 Jahren wieder drei heimische Mehrkämpferinnen das Wettkampfwochenende im Mösle-Stadion bestreiten.

Ivona Dadic auf dem Weg nach London

Die Athletin der Union St.Pölten bereitet sich nach ihrer langen Hallensaison gezielt auf die WM im August in London vor, das Limit hat sie bereits 2016 erbracht. Nach ihren Medaillen bei den letzten beiden Europameisterschaften (Bronze Freiluft 2016 mit ÖR 6.408 Punkte, Silber Halle 2017 mit ÖR 4.767 Punkte) soll heuer in der britischen Hauptstadt auch auf Weltniveau eine Top-Platzierung gelingen. Für die gebürtige Welserin ist es der dritte Auftritt in Götzis nach 2012 und 2016, Erfahrung genug ist also vorhanden um im internationalen Top-Feld mitzumischen.

„Die Vorbereitung verlief gut, war aber durch den späten Beginn natürlich eher kurz. Außerdem ist er ja nicht direkt auf Götzis ausgerichtet, daher bin ich sicher nicht so frisch und spritzig wie sonst. Trotzdem bin ich überzeugt einen guten Siebenkampf abliefern zu können und in den Bereich meiner Bestleistung zu kommen.“

 

 

 

 

 

Sarah Lagger und der Spagat zwischen Schule und Sportkarriere

2016 war das Jahr von Nachwuchsathletin Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union). Mit ihrem U20-WM Titel (mit U20-ÖR 5.960 Punkte) und Silber bei der U18-EM (jeweils im Siebenkampf) feierte sie großartige Erfolge. Trotzdem soll die Schulbildung auch in den nächsten Jahren nicht zu kurz kommen. So wird es für die Kärntnerin sicher eine schwere Aufgabe, die richtige Mischung zwischen Trainingsaufwand und Konzentration auf die Ausbildung zu finden. Offenbar gelingt ihr aber auch dieser Spagat, wie sowohl gute Noten als auch tolle sportliche Leistungen (zuletzt mehrere 6m-Ergebnisse im Weitsprung) zeigen. Beim Hypomeeting ist sie nach 2016 zum zweiten Mal dabei. Man darf also gespannt sein, ob bei Ihrem zweiten Antreten in Götzis die 6.000 Punkte-Marke fallen wird.

„Ich bin verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen und auch das Trainingscamp in St.Moritz ist sehr gut verlaufen. Der Aufbau ist aber auf die U20-EM in Grosetto/ITA ausgerichtet, dort will ich dann noch etwas drauflegen können, hier in Götzis muss ich mich einmal dafür qualifizieren (5.100 Punkte). Eine Bestleistung wäre natürlich trotzdem cool, ich freu mich schon auf die unglaubliche Stimmung hier in Vorarlberg.“


Debüt für Karin Strametz

Mit Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) hat eine weitere ÖLV-Athletin einen Startplatz im internationalen Spitzenfeld bekommen. Sie schaffte 2016 in Marburg/GER bereits 5666 Punkte und wurde Siebente bei der U20-WM in Bydgoszcz/POL. Die Leibnitzerin ist nach einer Stressfraktur im Wadenbein letzten Dezember wieder fit, wie ihre bereits erbrachten U20-EM-Limits im Weitsprung und über die 100m Hürden belegen.

„Durch die Verletzung ist der Aufbau natürlich etwas verzögert, erst zu Ostern konnte ich wieder im gewohnten Umfang trainieren. Die Form für Götzis ist ganz gut, wird aber bei der EM sicher noch besser sein. Als Ziel setze ich mir hier ca. 5.800 – 6.000 Punkte. Es war immer ein Traum von mir in Götzis beim Mehrkampf zu starten, bisher war ich nur als Zuseher hier, ich freue mich schon sehr auf das Meeting.“

 

 

 

 

 

 

Wieder 8.000 Punkte für Dominik Distelberger?

Dominik Distelberger (UVB Purgstall) stellte beim Hypomeeting 2016 mit 8.175 eine neue persönliche Bestleistung auf und platzierte sich damit auf dem hervorragenden 5. Rang. Damit hat er auch bereits das offizielle Limit (8.100 Punkte) für die bevorstehende Weltmeisterschaft in London erbracht. Mit dem vierten Platz bei der Hallen-EM in Belgrad gelang dem Niederösterreicher im März dann endgültig der Durchbruch in die europäische Spitze. Im Mösle-Stadion wird der 27-jährige bereits zum 7. Mal antreten.

„Nach der harten Hallensaison bin ich zum Glück verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen. Natürlich ist es für mich diesmal noch etwas früh in der Saison, da sie für mich heuer bis in den September gehen soll. Aber ich habe mich in den letzten Tagen ausgeruht und nur mehr etwas Wurftechnik trainiert, das sollte ganz gut passen. Mit einem Ergebnis über 8.000 Punkten wäre ich zufrieden, gar 8.100 Punkte oder eine neue PB wären ein Erfolg.“


Top-Favoriten aus Belgien und Kanada

Nafissatou Thiam (BEL), wurde zwar Olympiasiegerin 2016 in Rio, hat aber noch nie in Götzis gewonnen. Ihr erklärtes Ziel ist es, in die Fußstapfen der großen Siebenkämpferinnen und mehrfachen Götzis-Gewinnerinnen Carolina Klüft, Jessica Ennis oder Brianne Theisen-Eaton zu treten, welche über Jahre hinweg die Disziplin Siebenkampf geprägt haben. Mit einer PB von 6.810 Punkten führt der Sieg diesmal nur über die Belgierin.

Mit Damian Warner (BL 8.695) aus Canada wird der derzeit als potentieller Nachfolger des zurückgetretenen Weltrekordhalters Ashton Eaton gehandelte Zehnkämpfer bereits seinen 5. Start in Götzis absolvieren. Der Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von Rio und Silbermedaillen-Gewinner der Weltmeisterschaften 2015 hat diesen Wettkampf bereits 2013 und 2016 gewonnen, ist also der Titelverteidiger und große Favorit.

21 Teilnehmer im Zehnkampf haben eine Bestleistung von 8000+ und 22 Frauen im Siebenkampf eine PB von 6000+. Insgesamt sind Sportler aus 27 Nationen am Start.


Lange Geschichte, neue Laufbahn und ein prominenter Gast

In der langen, 43-jähigen Geschichte dieser Traditionsveranstaltung wurden nicht weniger als 327 Ergebnisse über 8000 Punkte im Zehnkampf bzw. 403 Ergebnisse über 6000 Punkte im Siebenkampf erzielt. Unvergessen aber auch die Weltrekorde und unzählige Jahresweltbestleistungen. DER Superstar dieser Veranstaltung ist heuer als Stargast in Vorarlberg dabei. Roman Sebrle (CZE), der 2001 mit 9.026 Zählern erstmals die 9.000 Punkte-Schallmauer durchbrach und damit weltweit für Aufsehen sorgte, wird heuer seinen Nachfolgern auf die Beine schauen.

Um den Athleten weiterhin optimale Bedingungen bieten zu können, wurde im Mösle-Stadion in den letzten Monaten eine komplett neue Kunststoff-Laufbahn verlegt. Die bereits anwesenden Sportler haben sich nach einigen Tests davon begeistert gezeigt und sind sich sicher, schnelle Zeiten laufen zu können.


Alle Infos und Live-Ergebnisse finden Sie auf der offiziellen Webpage des Hypomeeting Götzis unter https://meeting-goetzis.at
 

ORF Sport + überträgt das gesamte Meeting durchgehend live: Samstag ab 10:55, Sonntag ab 9:55.

 Fotos: GEPA Pictutes

 


ÖLV News | 26.05.2017 (GF)

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