Lukas Weißhaidinger begeistert in Linz mit 65,35m

Beim heutigen Auftakt zur Austrian-Top-Meeting-Serie im Union Sportzentrum in Linz begeisterte Lokalmatador Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) das zahlreich erschienene Publikum. Bei guten, aber nicht perfekten Bedingungen (18 Grad und windstill) bot er seinen Fans die versprochene Show und schleuderte den 2kg schweren Diskus auf 65,35m. Nicht nur die Siegesweite, auch die gesamte Serie des Oberösterreichers ist beeindruckend: 64,89 / x / 63,28 / 65,35 / 62,20 / x.

„Bei WM oder Olympia war ich nicht so nervös. Ich habe ja im Vorfeld den Mund mit dem Stadionrekord (64,00m, Anm.) etwas voll genommen. Daher bin ich froh, mich hier von meiner besten Seite präsentiert zu haben. Nach den 66m in Halle wollte ich hier noch etwas drauflegen, aber da habe ich wohl etwas zu viel gewollt. Die 65m haben sich dann eigentlich gar nicht so toll angefühlt und es hat mich etwas überrascht, dass er so weit ging. Diskuswurf ist eine sehr komplexe Bewegung, wenn man da nur eine Kleinigkeit an der falschen Stelle ändert, kann man das ganze System zerstören. Die Stimmung war richtig cool, da macht Werfen Spaß. Die Form muss dann bei der WM in London am besten sein, nicht jetzt, der Weg passt.“

Da zum Zeitpunkt des Diskuswurfs keine anderen Bewerbe mehr stattfanden, wurden die Zuseher eingeladen, sich neben und hinter dem Sicherheitsnetz rund um den Diskuskreis einzufinden. So konnte die unvergleichliche Dynamik dieser Disziplin von Vielen aus einer ganz neuen Perspektive betrachtet und erlebt werden. Durch die dichte Atmosphäre rund um die Diskusanlage entstand eine tolle Stimmung, wie es sie sonst nur bei City-Jumps im Stabhochsprung gibt.


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U23-EM-Limit für Fuchs, U20-EM-Limit für Münzker, Hufnagl außer Tritt

Sprinter Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) knackte gleich in seinem dritten Saisonrennen die Norm für die U23-EM in Bydgoszcz/POL. Schon im Vorlauf schrammte er in 10,61s (0,0) nur hauchdünn an den geforderten 10,60s vorbei, im Finale war es dann soweit, in 10,56s (-0,3) belegte der Mödlinger hinter Sieger Adrian Griffith (BAH, 10,42s) Rang 2.

„Mit dem Lauf bin ich ganz zufrieden und ich freu mich natürlich das Limit in der Tasche zu haben. Ich bin jetzt langsam mit dem Aufbau fertig, jetzt kommen erst die wirklich schnellen Trainingseinheiten. Dafür ist die Form besser als erwartet und mit dem wärmeren Wetter werden auch noch schnellere Zeiten kommen.“

 

Im B-Finale unterbot Maximilian Münzker (ULC Weinland) die U20-EM-Norm in 10,74s um eine Hundertstelsekunde.

Dominik Hufnagl (SVS LA), der über die 400m Hürden bereits für die U23-EM qualifiziert war, erwischte heute einen rabenschwarzen Tag. Schon bei den ersten Hürden war der Staatsmeister jeweils zu knapp dran und verlor dadurch Geschwindigkeit, auch im weiteren Verlauf des Rennens kam er nie in einen Rhythmus. Am Ende standen nur 53,84s zu Buche.

„Das war ein Lauf zum Vergessen, irgendwie war jede Hürde ein Problem. Im Training klappt es derzeit perfekt, daher habe ich mir eine Steigerung erwartet. Hat leider nicht funktioniert, abhaken und weitermachen.“

Viele Nachwuchsathleten knapp an den Limits dran

Nach längerer Verletzungspause (Sprunggelenk und Knie) meldete sich Sprinterin Alexandra Toth (ATG) zurück. Mit einer tollen Zeit von 11,97s (-0,2) gewann sie die 100m und blieb nur 7/100s über der U23-EM-Norm.

„Ich bin froh, dass es jetzt wieder halbwegs geht, ganz schmerzfrei bin ich aber noch immer nicht. Mir fehlt daher hinten raus auch noch die Kraft und der Speed. Dafür bin ich mit der Zeit ganz zufrieden.“

 

 

 

Ebenfalls knapp am U23-Limit gescheitert ist 400m-Hürden-Läufer Mario Gebhardt (ULV Krems) in 52,48s (Norm 52,40s), der in einem beherzten Rennen auf Rang 2 kam.

„Die erste Hürde hat mich zwar etwas aus dem Konzept gebracht, dann bin ich aber gut in den Lauf gekommen. Auf der Zielgeraden hatte ich noch Kraft und habe das Beste daraus gemacht. Schade, dass nur 8/00s gefehlt haben, aber ich habe ja noch ein paar Chancen.“

Über ein Jahr hat die verletzungsbedingte Wettkampfpause für Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) gedauert, mit 55,95s über 400m ist der Wiedereinstige aber durchaus geglückt. Auf die U23-EM-Norm fehlten 95/100s. Berücksichtigt man die Tatsache, dass sie das Rennen direkt aus dem Training heraus gelaufen ist, kann die Oberösterreicherin positiv in die Zukunft blicken.

Ebenfalls erfolglos waren die Angriffe aufs U20-EM-Limit (53,75s) durch die beiden 400m-Hürden-Läufer Tim Nemeth (SVS-LA, 54,18s) und Tobias Müller (LAC Amateure Steyr, 54,55s).

Hürdensprinter Philipp Multerer (ATG) kam mit 14,58s (0,0) und 14,65s (0,2) zweimal knapp an die benötigten 14,50s für die U20-EM in Grosseto/ITA heran.

Ein starkes Rennen zeigten die beiden U20-EM-Kandidatinnen Cornelia Wohlfahrt (LAC Klagenfurt, 2:11,11min) und Petra Gumpinger (SU IGLA long life, 2:11,14min) im 800m-Lauf der Frauen, auf's Limit von 2:10,00min fehlte ihnen eine gute Sekunde.

Neuer U18-Rekord durch Anna Baumgartner

Noch stärker in diesem Rennen über 800m war allerdings Anna Baumgartner (SU IGLA long life). Die Oberösterreicherin, Jahrgang 2001, lief in 2:08,50min auf Rang 4 und verbesserte damit den 38 (!!) Jahre alten Rekord von Isolde Heim (2:09,1h) deutlich. Sie wird aber trotz erbrachtem Limit nicht bei der U20-EM starten sondern sich auf das European Youth Olympic Festival (EYOF) in Györ/HUN konzentrieren.

Extrem stark rannte auch die von Ingrid Grießel betreute Laura Ripfel (ULC Weinland). Die 14-Jährige verbesserte ihre persönliche Bestleistung und den nö. U16-Landesrekord auf 2:12,17min und blieb nur rund sieben Zehntel über dem österreichischen Uralt-Rekord im 800m-Lauf in der U16-Klasse, der von Sabine Gallauer in 2:11,5h (Bozen, 1978) gehalten wird.

Abseits von Lukas Weißhaidingers Diskuswurf war das beachtenswerteste internationale Ergebnis jenes von Elisavet Pesiridou (GRE), die bei ihrem Sieg über 100m Hürden in 13,15s lief. Leonie Springer (ULC Riverside Mödling) unterbot über 100m Hürden in 14,31sec (+0,8m/s) das U18-WM Limit von Cali (14,35sec) und sicherte sich somit einen Platz beim ÖLV U18-Camp in London/GBR im August. Gleiches gilt für Paul Seyringer (SU IGLA longlife), der über 1500m in 3:57,77min seine persönliche Bestzeit verbessern konnte, unter der Cali-Norm blieb, aber ziemlich sicher im Sommer in Györ beim EYOF antreten wird.

Alle Ergebnisse findet man unter www.top-meetings.at

Berichte dieser Veranstaltung kann man am Sonntag, 28.5. auf ORF1 um 10:55 im Sportbild (Kurzversion) und am Dienstag, 30.5. auf ORF Sport+ um 20:30 sehen (30 min).

Fotos: GEPA Pictures


ÖLV News | 25.05.2017 (GF)

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