Karin Freitag bei der 100km-WM auf Rang 4 mit österreichischen Rekord

Die Tirolerin Karin Freitag (LG Decker Itter) lief bei ihrem ersten Ultradistanz Rennen, bei der 100km-Weltmeisterschaft in Los Alcazares/Spanien gleich mitten in die Weltspitze.

Auf dem exakt 10 Kilometer langen Rundkurs mit einigen Ecken lief sie von Anfang an sehr gleichmäßige Rundenzeiten zwischen 45 und 46 Minuten. Nach 30km auf Rang 9 und bei der 50km-Marke bereits auf Rang 8. Nach 3:47:26 war die erste Hälfte absolviert.
Bei Km 60 leuchtete bereits Rang 5 auf der Anzeigetafel auf und diesen galt es zu verteidigen, waren doch die Abstände bis Rang 10 relativ klein. Nach 80 Kilometern dann sogar der Vorstoß auf Rang 4, da die lange Führende Holländerin einbrach. In die letzte Runde ging es dann mit nur vier Sekunden Vorsprung auf eine Japanerin, die zudem drei Teamkolleginnen im Schlepptau hatte.
Während aber Karin Freitag das Tempo noch einigermaßen halten konnte, mussten die Verfolgerinnen abreißen lassen. Die Asiatinnen mussten sich mit dem WM-Titel in der Teamwertung begnügen.
Mit dem neuen österreichischen Rekord von 7:45:58 holte sich die 36-Jährige bei ihrem ersten 100km-Lauf als Draufgabe die Silbermedaille bei der gleichzeitig ausgetragenen Masters-WM in der W35. Der alte Rekord stand bei 7:58:33 von Sabine Hofer aus dem Jahr 2009. 

Karin Freitag nach dem Rennen: "Für mich war es heute ein schönes Rennen bis an die Grenzen und am Ende eine Verbesserung des österreichischen Rekordes um ca. 13 min und dem ingesamt 4.Platz bei der WM.
100km Straßenlauf ist eine komplette andere Dimension für den Bewegungsapparat, Muskel und Kopf; nicht vergleichbar mit einem Straßenmarathon oder Bergmarathon - selbst wenn man dabei 2000hm downhill rennen muß.
Umso beeindruckender ist für mich jetzt der alte 100km Staßenlauf Rekord von Sabine Hofer, wenn man dieses Leiden schon einmal selbst miterlebt hat. Ich habe bei km 75 teilweise schon gezweifelt diesen Rekord weiter verbessern zu können, aber das Rennen ist dann noch bis km 100 eigentlich sehr gut verlaufen!"

Die neue Weltmeisterin heißt Kirstin Bull und kommt aus Australien. Mit 7:34:25 ließ sie die Kroatin Nikolina Sustic (7:36:10) knapp hinter sich. Bronze ging an die Favoritin Joasia Zakrzewski (GBR; 7:41:48). Die Halbzeitführende Kim Mulder aus Holland landete am Ende nur auf dem 18. Rang

Auch für Herbert Hartl (LG Wien) endete die Masters-WM trotz eines Einbruchs im letzten Rennviertel versöhnlich. Der Titelverteidiger in der M55 sicherte sich mit einer Zeit von 8:32:07 die Silbermedaille. 

Den WM-Titel in der allgemeinen Wertung holte sich der Japaner Hideaki Yamauchi mit glänzenden 6:18:22. Bis zur Hälfte des Rennens lagen gleich fünf Athleten aus Südafrika mit dem späteren Weltmeister gleichauf. Mit Ausnahme von Bongmusa Mthembu, der mit 6:24:06 die Silbermedaille ins Ziel retten konnte, fielen die Teamkollegen noch weit zurück, konnten sich aber den Mannschaftstitel sichern. Der US-Amerikaner Patrick Reagan (6:35:42) lief mit einem starken Finish noch auf den Bronzerang.

Foto © Karin Freitag

 

ÖLV News | 27.11.2016 (RK)

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