U18-WM Nairobi 2017: Österreich wird nicht daran teilnehmen

Logo U18-WM Nairobi 2017Der geschäftsführende Vorstand des ÖLV hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig beschlossen, dass Österreich an den letzten U18-Weltmeisterschaften der Geschichte, im Juli 2017 in Nairobi/Kenya, nicht teilnehmen wird.

Nairobi war im Entscheidungsprozess der IAAF über die Ausrichtung dieser Weltmeisterschaften als einziger Bewerber übrig geblieben, was nicht verwundert, da solche Events den "Host Countries" 4-5 Millionen Euro kosten und Interessenten daher rar sind.

Vorbereitungen verlaufen nicht planmäßig

"Der kenyanische Verband ist nicht existent", wie auch ein IAAF-Spitzenfunktionär bei der kürzlich abgehaltenen Konferenz in Portugal mitteilte. Die Vorbereitungen verlaufen mehr als schleppend. Zuletzt erwirkte die IAAF die Verlegung des Events in ein anderes Stadion, das ebenfalls noch renoviert werden muss und die Unterbringung in noch zu renovierende Studenten-Unterkünfte am Campus der Kenyatta Universität. Die ursprünglich geplante Beherbergung der Teams in zahlreichen Hotels der Stadt wurde fallen gelassen. Die IAAF versicherte auf Anfrage mehrerer Nationen, dass sie alle Garantien der kenyanischen Regierung hätte, die eine Durchführung im kommenden Sommer sicherstellen. Als Hilfestellung versprach der Welt-Leichtathletikverband einen Manager zur Seite zu stellen.

Sicherheitsbedenken und herausfordernde Gesundheitsvorsorge

Unabhängig von den organisatorischen Aspekten bringen die aktuelle Sicherheitssituation (mit Reisewarnungen des Außenministeriums)  und die zahlreichen notwendigen Schutzimpfungen bzw. Prophylaxe-Maßnahmen gegen Malaria & Co. weitere Fakten ins Spiel, die bei einer Entsendung einer Gruppe Minderjähriger ganz besonders in Betracht gezogen werden müssen.

Der ÖLV möchte hier kein Risiko eingehen und sieht sich außer Stande hier die Verantwortung zu übernehmen und daher hat der geschäftsführende Vorstand heute die Entscheidung getroffen, dass Österreich - weder mit einem offiziellen Team, noch mit Einzelstartern, die auf Privatinitiative nach Kenya reisen - an dieser U18-WM teilnehmen wird. 

Diese Entscheidung war keine leichte, denn im ÖLV-Vorstand ist allen Verantwortlichen bewusst, dass damit junge Sportlerinnen und Sportler ihrer Saisonziele und Visionen "beraubt" werden. Erwähnt werden muss an dieser Stelle aber, dass viele andere Länder ebenfalls derzeit intensiv über diese Beschickung diskutieren. Großbritannien, Niederlande, Norwegen und Schweden haben ihre Teilnahme bereits abgesagt. Die WM in Nairobi ist drauf und dran auch ihre sportliche Wertigkeit zu verlieren.

Alternativen - Györ, Grosseto und London

Für den jüngeren Jahrgang (2001) ist das European Youth Olympic Festival in Györ eine mehr als attraktive Alternative. Für den älteren Jahrgang (2000) besteht die Möglichkeit bei Limit-Erbringung an der U20-EM in Grosseto teilzunehmen. Für alle jene Athlet/inn/en, die Limits erreichen, aber weder in Györ noch in Grosseto starten können, wird der ÖLV im Zuge der Freiluft-WM der Allgemeinen Klasse in London im August 2017 ein Jugendcamp veranstalten, welches Motivation und Inspiration genug geben sollte, Anstrengungen zur Qualifikation für nächste Großveranstaltungen anzustellen.

Als Limits werden dafür die "Entry Standards" der U18-WM 2015 in Cali herangezogen, denn derzeit gibt es im Weltverband Überlegungen, die Limits für Nairobi 2017 deutlich abzusenken, um ein entsprechendes Teilnehmerfeld trotz der Absagen einiger Länder zustande zu bringen.

 

ÖLV | 19.11.2016 (HB)

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