Bericht Ultra Trail WM in Portugal

Ganz im Norden Portugals im National Park Peneda-Geres wurden am Samstag, den 29. Oktober 2016, um 5 Uhr die 6. Ultra Trail Weltmeisterschaften mit 235 Teilnehmern aus 37 Nationen gestartet. Es waren 85,5 km bei drei Verpflegungspunkten mit 5000 positiven Höhenmetern zu bewältigen. Bei einem sehr schönen Herbsttag mit bis 27 Grad in den oberen Lagen, verlangte dieses Rennen jedem alles ab. Die Rucksäcke wurde 2 Mal auf die notwendige Mindestausstattung, wie Rettungsdecke, Windjacke, Trinkbecher, Pfeife und Mobiltelefon kontrolliert.
Das österreichische Team mit 6 Männern und 5 Damen sowie 7 Betreuern vor Ort wollte alle ins Ziel bringen.

 

 

 

Herrenteam: Josef Dißlbacher, Klaus Gösweiner, Gerhard Schiemer (oben v. links nach rechts)
Michael Kabicher, Florian Grasel, Andreas Pfandlbauer (unten)

 

Damenteam: Sibylle Schild, Verena Zorn, Sigrid Huber, Johanna Simmer, Veronika Limberger (von links nach rechts).

 

 

 

 

 

Bei den Damen hatte Veronika Limberger mit 3:44 einen kleinen Vorsprung auf Sibylle Schild. Johanna Simmer, Sigrid Huber und Verena Zorn folgten mit jeweils etwas Abstand.

Bei den Männern entwickelte sich dann ein Rennen, 5 Franzosen gegen den 2. der vergangenen WM in Annecy Luis Hernando aus Spanien, der dann bei 55 km schon 4 Minuten Vorsprung mit der Zeit von 5:12h hatte. Florian hatte sich auf den 21. Rang vorgearbeitet und mit 5:46h nun einen deutlichen Vorsprung vor Michael, der sich im Fersenbereich leicht verletzt hatte. Dann Andreas, der arg mit der Hitze kämpfte, Klaus und Gerhard (6:30h), die alle innerhalb von 20 Minuten auftauchten und voll motiviert weiter Druck machten.

Die ersten drei Damen kamen auch fast gleichzeitig bei 7:38h an. Sigrid 8:11h und Verena 8:23h sicherten zu diesem Zeitpunkt das Mannschaftsergebnis ab. Das Damenrennen war damit gleich schnell wie im vergangen Jahr. Caroline Chaverot führte mit 5:58h vor der Spanierin Azara Salmones und der Holländerin Ragna Debats, die 8 Minuten später folgte. Ein Ergebnis, das bis zum Finish so bleiben sollte. Die folgenden 20 km waren in einem Südhang zu laufen mit ständigem Bergauf und Bergab, und das bei 28 Grad im Schatten. Die Gegend ist ja auch für Ihre Weine (insb. Portweine) sehr bekannt, die in dieser Sonne gut reifen. Die Athleten beschrieben das als extrem, als etwas noch nie da Gewesenes.

Bei km 72,5 gab es also den letzten VP. Florian kam als 17. mit 8:16h zu diesem Punkt, während Michael und Gerhard mit 9:14h und 9:26h doch einen erheblichen Abstand hatten.
Völlig entkräftet kamen an diesem Punkt Klaus und Andreas an. Beide hatten schon Geh- und teilweise Sitzpausen hinter sich, weil einfach nichts mehr ging. Andreas ist auch nicht von Josef gesehen worden, der zwischenzeitlich ganz gut gelaunt ankam. Ganz nach dem Motto „Der Schmerz geht und der Stolz bleibt!“ haben sich beide auch im Sinne einer geschlossenen Mannschaftsleistung ins Ziel geschleppt.

Sibylle lief ein sehr gut eingeteiltes, gleichmäßiges Rennen. Veronika und Johanna kamen fast gleichzeitig 20 Minuten später an dem Verpflegungspunkt an. Verena war sehr sicher, dass sie Ihre 2. WM besser übersteht, im Ziel war die Freude dann groß.

Florian Grasel mit einem TOP 20 Platzierung auf Platz 18 mit 9:25:32. Gerhard Schiemer, der sich auf Platz 57 mit 10:41:52 wieder einmal sehr gut vorgearbeit hat und Michael Kabicher mit 10:46:59 auf Platz 61 haben zu einem super Mannschaftsergebnis mit Platz 12 von 29 Nationen beigetragen. Klaus Gösweiner auf Platz 73 mit 11:10:34, Josef Dißlbacher mit 11:27:41 sowie Andreas Pfandlbauer mit 11:56:12 und dem Kommentar: „Endlich haben wir mal alle gefinisht.“
Bei den Damen waren Sybille Schild als 40. in 12:19:11, Johanna Simmer als 53. in 12:48:42 und Veronika Limberger in 12:55:37 als 56. die Maßgeblichen für die Mannschaftswertung. Unterm Strich ein ebenso herausragender 12. Platz für unser Damenteam.

Verena Zorn als 69. mit 13:38:27 und Sigrid Huber mit 13:45:37 machten diesen Tag perfekt. Noch nie bei einer Trail-WM war Österreich mit einer TOP-20-Platzierung und 2 Mannschaftswertungen in den TOP-15 vertreten. Die Rahmenbedingungen dafür hat ein sehr gut eingespieltes Betreuerteam geschaffen.

Michael Wolf
 

 

ÖLV News | 1.11.2016 (RK)

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