European Convention 2016

Svein Arne Hansen, European Athletics PräsidentVon 13. bis 15.10. fand in Funchal, Portugal, die diesjährige European Athletics Convention statt, die stark unter dem Einfluss der bevorstehenden Struktur- und Statutenänderungen der IAAF sowie des „Change“-Programms von European Athletics stand.

Im Zuge der mehrtägigen Convention standen verschiedene Meetings und Workshops sowie die traditionelle Kalenderkonferenz auf dem Programm. European Athletics Präsident Svein Arne Hansen (NOR) wies in seinem Impulsreferat einerseits auf die sehr erfolgreiche Durchführung der EM in Amsterdam 2016 hin und andererseits auf das Abschneiden Europas (18 Medaillen, davon acht Goldmedaillen) bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, welches die geringste Medaillenausbeute unserer Kontinents in der Geschichte darstellte.

Hajo Seppelt mit deutlichen Statements

Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Doping und Korruption in der Leichtathletik sorgte ARD-Journalist Hajo Seppelt mehrfach für Aufsehen, in dem er zum Beispiel das IOC und namentlich Thomas Bach und Sergey Bubka in ihrer Haltung zum Thema Doping bzw. bezüglich deren Kritik an der WADA kritisierte. Die Entwicklung unter IAAF-Präsident Sebastian Coe sah er hingegen positiv und ermutigte alle Nationalen Verbände sich einem strikten Kampf gegen Doping anzuschließen und Druck über die Medien auf die Entscheidungsträger aufzubauen. „Die Entscheidung der IAAF zum Ausschluss Russlands war mutig und ist nun jene ‚Benchmark‘ an der auch andere internationale Sportverbände gemessen werden müssen“, fügte er hin.

Hajo Seppelt zu Gast in FunchalAngesprochen auf die Entwicklungen in Russland stellte er fest, dass „keine Einsicht zu erkennen sei" und Jelena Isinbayeva als mögliche, zukünftige Präsidentin des russischen Verbands aufgrund ihrer bisherigen Äußerungen zum Dopingskandal "völlig untragbar sei".

Sebastian Coe’s Road Show


IAAF-Präsident Sebastian Coe tourt derzeit mit seinem Team durch alle Kontinente, um die 214 Mitgliedsverbände weltweit auf die bevorstehenden Struktur- und Statutenänderungen einzustimmen. Diese sollen Anfang Dezember bei einem außerordentlichen Kongress in Monaco beschlossen werden und eine neue Ära der Demokratie, Transparenz, Mitgestaltung und Gender Equality in der Welt-Leichtathletik einläuten.

Wesentliche sportliche Änderungen angedacht


Im Europäischen Leichtathletik-Verband werden derzeit verschiedenste Änderungen diskutiert, die teilweise sehr weitreichende Auswirkungen auch auf die österreichische Leichtathletik hätten.

Ausgehend vom Deutschen Leichtathletik-Verband wird die Umstellung von Sieben- bzw. Zehnkampf auf einen einheitlichen Achtkampf bei Frauen und Männern (Tag 1: 100m, Weit, Kugel, 400m; Tag 2: 100/110m Hürden, Hoch, Speer, 1500m) diskutiert. Im Zuge dessen werden auch Ideen zur Einführung der „Gundersen Methode“ für den 1500m Lauf, einer Wertung nach Platzierungspunkten bei Welt- und Europameisterschaften und einer neuen linearen Punktewertung besprochen.

Eine Verknüpfung der europäischen Ein-Tages-Meetings mit dem Qualifikationsprozedere für die Europameisterschaften ist in Vorbereitung und soll bereits für die EM 2018 in Berlin zur Anwendung kommen. Verknüpft damit ist ein Jahresranking in jeder Disziplin, analog zum ATP-Ranking im Tennis, wo die besten fünf Meetingresultate über ein Kalenderjahr einfließen sollen. Alle Wettkämpfe werden in fünf bis acht Kategorien (von Olympischen Spielen bis hinunter zu National Permit Meetings bzw. Nationalen Meisterschaften) unterteilt. Es soll auch spezielle „European Athletics Championship Qualifier“ Meetings geben. Details sind derzeit in Ausarbeitung.

European Athletics - Your Sport for Life / neues Logo ab Oktober 2016Europa vs. USA 2019

Im Jahr 2019 soll es im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Doha, die erst Ende September beginnen wird, einen Vergleichskampf Europas gegen die USA geben. Bei dieser 2-Tages-Veranstaltung, die voraussichtlich in Minsk/BLR ausgetragen werden soll, werden jeweils 4 Athleten pro Disziplin gegeneinander antreten.

Golden Tracks

Bei der Golden Tracks Gala wurden Hochsprung-Olympiasiegerin Ruth Beitia (ESP) und Lauf-Doppel-Olympiasieger Mo Farah (GBR) als „Europas Leichtathleten des Jahres“ ausgezeichnet, Beitia nahm ihren Award auch persönlich entgegen. Als „Aufsteiger des Jahres“ wurden Siebenkampf-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (BEL) und Dreisprung-Europameister Max Heß (GER) geehrt.

Fotos: European Athletics

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ÖLV | 18.10.2016 (HB, HG)

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