1. Tag der U18-EM in Tiflis

Heute um 9:00 Uhr startete die U18-Europameisterschaft in Tiflis. Für Österreichs Siebenkämpferinnen, die Sprint-Riege und die Mittelstrecken-Läufer/innen galt es bereits sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Für österreichische Topleistungen konnten vor allem Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) und Isabel Posch (TS Lustenau) im Siebenkampf sorgen. Des Weiteren qualifizierte sich Cornelia Wohlfahrt (LAC Klagenfurt) über die 800 Meter fürs Semifinale.

Siebenkämpferinnen mit gelungenem Auftakt

Den Auftakt für Österreich machten die Mehrkämpferinnen über die 100 Meter Hürden. Isabel Posch gelang in 14,59 Sekunden ein hervorragender Start in den Wettkampf. Das Lustenauer Nachwuchstalent konnte ihre persönliche Bestleistung um 6 Hundertstel verbessern und ihren Zeitlauf mit dem dritten Platz beenden. „Ich bin super zufrieden, war ein guter Einstieg. 14,59 ist persönliche Bestleistung. Meinen Oberschenkel habe ich gar nicht gespürt. Ich war so unter Adrenalin“, zeigt sich Posch begeistert.

Kurz darauf erbrachte Sarah Lagger in 14,30 Sekunden eine solide Leistung. „Ich habe den Start nicht erwischt und bin nicht ins Laufen gekommen. Aber wurscht, geht weiter.“, nimmt es die Kärntnerin im Dienste der TGW Zehnkampf Union gelassen. Kurz darauf konnten die ÖLV-Talente mit starken Sprungleistungen aufzeigen. Posch arbeitete sich bis 1,58 Meter hoch und blieb nur vier Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung. Ähnliches gelang Lagger, die mit 1,76 Meter ihre Saisonbestleistung einstellen konnte und nur knappe drei Zentimeter unter ihrer Bestmarke blieb.

Gesamtführung für Lagger

Die Evening Session startete für Österreichs Mehrkämpferinnen mit dem Kugelstoßen. Posch erzielte gleich im ersten Versuch 11,78 Meter und schraubte ihre persönliche Bestleistung um 54 Zentimeter (!) in die Höhe. Sarah Lagger legte noch eins drauf und brillierte mit 15,06 Metern - ebenfalls neue persönliche Bestleistung - als stärkste von 29 Teilnehmerinnen.

Als letzte Mehrkampf-Disziplin standen die 200 Meter auf dem Programm. In gekonnter Manier trumpfte Posch auf und sorgte mit 25,54 Sekunden für die dritte persönliche Bestleistung. „Ma, ich bin jetzt einfach so erleichtert. Welche Leistung mich am meisten freut, weiß ich gar nicht. Es war aber auch sehr anstrengend. Jetzt heißt es noch Sarah anfeuern“, freut sich die Athletin aus Lustenau und zeigt Loyalität.

Lagger sprintete im Anschluss in 24,92 Sekunden zur Tagesführung. „Die 200 Meter waren sehr anstrengend. Der Start war auch nicht optimal. Die Zeit passt. Am meisten freuen mich die 15 Meter im Kugelstoßen“, fasst das Mehrkampftalent zusammen. Lagger liegt nun mit 3.632 Punkten auf Platz eins und hält ihre direkte Konkurrentin Alina Shukh (UKR) mit knappen 35 Punkten auf Distanz. Posch belegt derzeit mit 3094 Punkten Platz 20.

Endstation Vorlauf für 100-Meter-Sprinter/innen

Österreichs Sprint-Aufgebot musste sich leider nach den Vorläufen bereits verabschieden. Bei den Burschen konnten Isaac Asare und Chukwuma Nnamdi nicht an ihre starken Leistungen aus den vergangen Wochen anschließen. „Mit dem Lauf bin ich gar nicht zufrieden. Der Start war gut, auch die ersten Meter, dann hab ich aber die Aggressivität verloren. 11,27 Sekunden passt nicht. Naja, aber immerhin besser als letztes Jahr bei den EYOF“, resümiert Asare.

Reif und zukunftsorientiert präsentiert sich Nnamdi: „Nervös war ich nicht. Es war lustig und hat Spaß gemacht. Ich bin es gewohnt in Österreich vorne dabei zu sein. Heute habe ich gesehen, dass es viele gibt, die schneller sind. Ich habe versucht mein Bestes zu geben, hat leider nicht ganz funktioniert. Aber die Erfahrung ist wertvoll und es liegt noch viel Arbeit vor mir.“ Für das Mödlinger Talent reichten 11,40 Sekunden nicht für das Semifinale.

Bei den Mädchen erzielte Magdalena Lindner (ULV Krems) in 12,34 Sekunden über die 100 Meter die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere und schrammt nur um einen Platz am Semifinale vorbei. „Ich war fertig in der Startmaschine und der Start war schlecht. Hinten raus hat es dann gepasst und 12,34 Sekunden sind OK“, beurteilt Lindner ihre Laufleistung.

Mittelstreckenläufe mit kleiner Überraschung

Aus österreichischer Sicht dominierten neben dem Siebenkampf die Mittelstreckenläufe die Abendsession. Für eine kleine Sensation sorgte Cornelia Wohlfahrt, die sich über die 800 Meter für das Semifinale qualifizierte. „Ich habe mir nicht gedacht, dass es von Anfang an so schnell weggeht. Da habe ich schauen müssen, dass ich dran bleibe“, erläutert die Athletin des LAC Klagenfurt. Etwa 150 Meter vor dem Ziel stürzten zwei Mitstreiterinnen. Wohlfahrt wich gekonnt aus und sicherte sich in 2:14,64 Minuten Platz vier in ihrem Vorlauf. „Als die Französin stürzte, musste ich auf die Bahn drei. Dann habe ich es nicht mehr geschafft die dritte zu holen.“ Platz 14 reichte im Endeffekt für den Aufstieg in die nächste Runde aus.

Als 17. beendete Albert Kokaly (DSG Maria Elend) den 1.500-Meter-Lauf. „Es war ein wirklich hartes Rennen. Es war zwar am Anfang nicht so schnell, aber deshalb war ich auch in so vielen Positionskämpfen verstrickt. Und zum Schluss ist dann einfach nichts mehr gegangen. Natürlich bin ich jetzt nicht zufrieden, aber es ist ja mein erstes Jahr“, resümiert Kokaly, der einige Sekunden über seiner Bestmarke blieb. Als Athlet des Jahrganges 2000 darf er kommendes Jahr nach wie vor in der Jugendklasse antreten.

Auch Österreichs 2.000-Meter-Hindernis-Läuferinnen mussten die EM bereits nach den Vorläufen beenden. Katharina Pesendorfer (SVS Leichtathletik) erzielte mit 7:13,37 Minuten zwar die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere, unterlag aber der starken Konkurrenz. „Das Rennen war sauschnell. Ich habe mit einem langsamen Rennen gerechnet und nach der ersten Runde habe ich gewusst, dass es sich nicht mit dem Finale ausgeht. Ja, aber trotzdem ist das meine zweitschnellste Zeit, also ist es schon ok“, nimmt es Pesendorfer gelassen.

Den Abschluss machte Lisa Oberndorfer (LCAV Jodl packaging). Die junge Hindernisläuferin passierte nach 7:29,03 die Ziellinie und zeigte sich im Anschluss ans Rennen entspannt: „Mein Ziel hab ich erreicht. I bin ned letzte! Ich war mit der schlechtesten Zeit gemeldet, also das passt jetzt!“

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Fotos: Johannes Brunner

ÖLV / 14.07.2016 (PG)

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