Starke Leistungen bei Liese Prokop Memorial in St.Pölten

Das Union Liese Prokop Memorial hält was es verspricht. Bei milden 21 Grad Celsius und Sonnenschein bietet es auf ein Neues perfekte Rahmenbedingungen für athletische Topleistungen auf nationalem und internationalem Niveau. So durfte das Publikum neue Meetingrekorde, erfolgreich geknackte EM-Limits und unzählige persönliche Bestleistungen bestaunen.

Lukas Weißhaidinger in 65,17 Metern zu neuem Meetingrekord

Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ Leichtathletik) ist derzeit nicht zu stoppen. Nach seinen starken Auftritten in Hengelo/Niederlande (64,55 Meter) und Turnov/Tschechien (64,22 Meter) legte der Oberösterreicher am Donnerstag beim Heimspiel in St. Pölten noch eins drauf. Mit 65,17 Metern gewann der 24-Jährige die Konkurrenz beim 10. Liese-Prokop-Memorial und erbrachte zudem die bis dato zweitbeste Leistung seiner Karriere. Weißhaidinger gelang außerdem ein weiterer Wurf auf exakt 65,00 Meter.

„Das war das i-Tüpfelchen – Aber jetzt bin ich müde“

„Das war heute das i-Tüpfelchen auf eine mehr als gelungene Wettkampfserie. Ich konnte mich vor dem Heimpublikum noch einmal super motivieren, jetzt bin ich aber müde und brauche ein, zwei Tage Pause“, meinte Weißhaidinger, der sich vor dem Kroaten Roland Varga (62,56 m).

„Was wirklich beeindruckend ist, ist die Konstanz von Luki“, freute sich auch ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber. Genauso sah es auch ÖLV-Präsident Ralph Vallon, der vom Meeting in der niederösterreichischen Landeshauptstadt angetan war: „St. Pölten hat sich als eines der absoluten Leichtathletik-Highlights in Österreich etabliert, diesmal war das Starterfeld ganz besonders stark.“

Nun darf sich Weißhaidinger berechtigte Hoffnungen auf eine Einladung zum Diamond-League-Meeting am Donnerstag (2. Juni) in Rom machen. Die starke Frühform in der Olympia-Saison kommentierte Weißhaidinger gelassen: „Ruhig bleiben und brav weitertrainieren.“

Bendrat jubelte im zweiten Anlauf


Auch für Stefanie Bendrat (Union Salzburg LA) gab es Grund zum Jubeln – mit 13,11 Sekunden über 100 m Hürden stellte sie persönliche Bestzeit auf und knackte das Limit für die EM in Amsterdam. Bendrat erlebte jedoch eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Im Vorlauf jubelte sie zunächst über eine Zeit von 13,14 Sekunden, wurde aber nachträglich wegen eines Fehlstarts disqualifiziert.

Bendrat durfte daraufhin trotzdem im B-Finale starten und zeigte dort dann nochmal eine Top-Leistung. „Ich bin überglücklich, das fühlt sich jetzt sehr gut an. Das Limit noch dazu bei einem Meeting daheim in Österreich zu schaffen, macht es noch schöner“, sagte Bendrat. Das nächste Ziel: das Olympia-Limit von 13,00 Sekunden!

Landsfrau Beate Schrott (Union St.Pölten) wurde in 13,45 Sekunden Dritte und meinte danach: „Es ist ein sensationelles Gefühl, endlich wieder daheim in St. Pölten zu laufen. Ich habe gerade eine sehr intensive Trainingsphase hinter mir. Deswegen muss ich jetzt die Zeiten ignorieren und darf mich nicht aus der Ruhe bringen. Was ich jetzt brauche, sind Rennen!“

100-m-Sprinter Fuchs verpasste EM-Limit um 0,04 Sekunden


Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling), Österreichs derzeit bester Sprinter, pulverisierte seine persönliche Bestzeit um gleich 0,14 Sekunden. Mit 10,42 Sekunden belegte Fuchs Platz sechs, auf das Limit für die EM in Amsterdam fehlten gerade einmal 0,04 Sekunden. „Diese vier Hundertstel tun natürlich weh. Aber ich bin wirklich top zufrieden und behalte Amsterdam im Hinterkopf“, sagte Fuchs, der bereits beim nächsten Auftritt am Wochenende in Weinheim den nächsten Angriff aufs Limit starten wird.

Carina Pölzl (LAC Klagenfurt) blieb über 200 Meter erstmals unter 24 Sekunden, mit 23,98s blieb sie auch unter dem Limit für die Junioren Weltmeisterschaften (24,20s). 
Das gelang auch Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz), sie konnte nach dem Siebenkampflimit welches sie letztes Wochenende schaffte, nur auch das Limit für 100 Meter Hürden (14,20s) mit 14,03s im Vorlauf unterbieten.
Isaac Asare (Union Salzburg) blieb über 200 Meter mit 22,41s unter dem Limit für die Jugend EM (22,55s).

Starke 100-Meter-Läufe

Eine Überraschung gab es bei der Entscheidung über die 100 Meter der Herren. Hier musste sich St. Pölten-Seriensieger Adrian Griffith (BAH) Arthur Delaney aus den Vereinigten Staaten geschlagen geben. Der 4x100-Meter-Staffel Juniorenweltmeister von 2012 erzielte mit 10,20 Sekunden nicht nur eine neue persönliche Bestleistung sondern auch einen neuen Meetingrekord. Dritter wurde Jan Volko aus der Slowakei, der sich in seinem Finallauf zusätzlich für die EM in Amsterdam qualifizieren konnte.
Bei den Frauen entschied die Südafrikanerin Carina Horn die 100-Meter-Disziplin für sich. Im Finallauf lief sie mit der Polin Ewa Svoboda ex aequo 11,18 Sekunden. Erst das Zielfoto zeigte: Sieg  für Carina Horn. Ewa Svoboda erreichte jedoch persönliche Bestleistung und verpasste (sowie auch Carina Horn) den Meetingrekord um nur zwei Hundertstel.



Viele internationale Siege

Bei der Hammerwurf-Entscheidung der Herren konnte Bence Pasztor aus Ungarn den weitesten Wurf landen. Der zweifache Junioren-Vize-Weltmeister verwies mit 73,22 Metern knapp aber doch Simone Falloni (ITA) und Matija Greguric (CRO) auf die Plätze zwei und drei.
Hingegen wurde der Hammerwurf der Frauen von der Ungarin Eva Orban regelrecht dominiert. Die WM-Finalistin von Moskau 2013 setzte sich klar gegenüber der nationalen Konkurrenz durch und sicherte sich mit 65,53 Metern die Goldmedaille. Silber und Bronze gingen an Jacqueline Röbl (ULC Linz Oberbank) und Bettina Weber (SVS Leichtathletik).
Enttäuschend war die Leistung von Dreisprunglegende Yamile Aldama. Die klare Favoritin aus Großbritannien fand nicht den nötigen Rhythmus und konnte keinen gültigen Sprung erzielen. So bot sich für die Tschechin Lucie Majkova die Möglichkeit den Sieg zu holen. Diese Chance nutzte sie auch mit 13,46 Metern.
Beim Hochsprung der Herren sagte Spitzenathlet Andrey Churyla aus Weißrussland kurzfristig ab machte so die Bahn für Alen Melon aus Kroatien frei, der mit 2,17 Meter den Wettkampf für sich entschied. Auf Platz zwei und drei landeten Milos Todosjevic aus Serbien und Josip Kopic von der Zehnkampf Union.
Im Weitsprung der Herren jubelte zuletzt der Kroate Dino Pervan. Der zweifache kroatische Meister sprang bereits bei seinem zweiten Sprung 7,80 Meter und setzte sich klar gegen Marco Pestic und Milan Pirek aus Tschechien durch.
Den Stabhochsprung konnte die Favoritin aus Slowenin, Tina Sutej, in 4,31 Meter für sich entscheiden. Platz zwei und drei gingen an die Tschechinnen Aneta Moryshkova und Rebeca Silhanova.

Alle Ergebnisse: HIER KLICKEN


Fotos : GEPA pictures, J.Brunner

ÖLV News | 26.5.2016

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