WM-Auftakt in Peking mit Marathon-Überraschung - Edwin Kemboi auf Rang 32

19-jähriger Ghirmay Ghebreselassie aus Eritrea siegt. Edwin Kemboi holt für Österreich bei WM-Premiere Rang 32.

Der Marathonlauf der Männer brachte die erste sportliche Entscheidung bei den 15. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften in Peking. Der 19-jährige Ghirmay Ghebrselassie aus Eritrea sorgte dabei für eine Riesenüberraschung und siegte als jüngster Marathon-Weltmeister der Geschichte in 2:12:28 Stunden. Edwin Kemboi holte bei seinem ersten internationalen Antreten für Österreich in 2:28:06 Stunden den 32. Rang und damit eine Platzierung in der ersten Hälfte des 67-köpfigen Starterfeldes.

"Es war sehr heiß und schwierig zu laufen. Mir war wichtig, vorsichtig zu beginnen und ins Ziel zu kommen. Die Renneinteilung ist mir gut gelungen. Beim nächsten Mal möchte ich besser abschneiden. Ab nun gilt die Vorbereitung der Olympia-Qualifikation. Voraussichtlich werde ich meinen nächsten Marathon in Dubai oder Rotterdam laufen", sagte Edwin Kemboi nach dem Rennen mit Ziel im "Vogelnest"-Olympiastadion. Als Olympialimit für Rio muss er die Marke 2:14:00 Stunden erreichen. Der 31-jährige Läufer stammt aus dem Ort Iten in Kenia. Er ist mit der Kärntnerin Anja Prieler verheiratet - die beiden erwarten Nachwuchs - und seit 2014 österreichischer Staatsbürger. Zweimal war Kemboi bereits Marathon-Staatsmeister (Salzburg 2014 und Linz 2015). Seine Bestzeit von 2:12:58 Stunden ist er 2013 in Rotterdam gelaufen. Für die WM in Peking hat er sich heuer im Jänner mit 2:14:05 Stunden in Dubai qualifiziert.

67 Läufer waren beim WM-Marathon in Peking am Start, 42 haben es ins Ziel geschafft. Die Temperaturen stiegen von 22°C am Start bei 73% Luftfeuchtigkeit auf rund 28°C im Ziel.

Das Rennen durch die chinesische Hauptstadt mit Ziel im Olympiastadion war kein Ereignis für Favoriten. Weltrekordler Dennis Kimetto aus Kenia und Wilson Kipsang, sein Vorgänger als schnellster Marathonläufer der Welt, gaben das Rennen auf. Ruggero Pertile zeigte als bester Europäer an vierter Stelle in 2:14:23 Stunden ein Kräftezeichen der italienischen Marathonschule. Titelverteidiger Stephen Kiprotich aus Uganda kam in 2:14:43 Stunden immerhin auf den sechsten Platz.

Ergebnisse WM-Marathon Männer, 22. August 2015

1. Ghirmay Ghebreselassie (ERI) 2:12:28
2. Yemane Tsegay (ETH) 2:13:08
3. Munyo Solomon Mutai (UGA) 2:13:30
4. Ruggero Pertile (ITA) 2:14:23
5. Shumi Dechasa (BRN) 2:14:36
6. Stephen Kiprotich (UGA) 2:14:43
32. Edwin Kemboi (AUT) 2:28:06
67 gestartet, 42 im Ziel, 25 aufgegeben

Split-Zeiten Edwin Kemboi
5km 16:15 min – 54. Platz
10km 32:55 min (16:49) – 57. Platz
15km 49:56 min (17:01) – 58. Platz
20km 1:07:16 Std (17:20) – 56. Platz
25km 1:24:52 Std (17:36) – 48. Platz
30km 1:43:02 Std (18:10) – 45. Platz
35km 2:01:19 Std (18:17) – 36. Platz
40km 2:20:00 Std (18:41) – 32. Platz
42,195km 2:28:06 Std – 32. Platz

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Der 32. Platz von Edwin Kemboi entspricht seinem Ranking in der Meldeliste, wo er nach Saisonbestzeiten gereiht auf Rang 31 lag. Erst zum dritten Mal hat ein Österreicher an einem WM-Marathon teilgenommen. Gerhard Hartmann ist in Rom 1987 nicht ins Ziel gekommen. Max Wenisch lief in Athen 1997 in 2:25:12 Stunden auf den 35. Platz. 108 Läufer sind damals auf dem sehr schwierigen Kurs ins Rennen gegangen, 70 schafften es ins Ziel.

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Bilder: GEPA pictures (1), Getty Images for IAAF (2), Rene van Zee (1)

 

ÖLV | 22.08.2015 (AM)

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