Zweiter Platz und Aufstieg für Österreichs Leichtathleten in Baku

• Silbermedaille für Österreich bei den Europaspielen nach packendem Duell mit der Slowakei
• Aufstieg in die 2. Liga der Team-EM für die heimischen Leichtathleten

Spannung, Teamgeist und Dramatik zeichnete die Bewerbe der Leichtathletik Team-EM der 3. Liga im Rahmen der Europaspiele aus. Österreichs Leichtathleten holten den zweiten Platz und gewannen damit eine Silbermedaille der Europaspiele in Baku. Im Teambewerb mit jeweils 20 Disziplinen bei Männern und Frauen führte Österreich praktisch durchgehend die Wertung an. Am Ende holte sich jedoch die Slowakei mit 458,5 Punkten mit einem halben Punkt Vorsprung den Sieg vor Österreich. Rang drei ging an Israel mit 439 Zählern. Über zwei Tage hinweg zeigte das 43-köpfige österreichische Team eine sehr kompakte Gesamtleistung. Der zweite Platz bringt Österreich auch den Wiederaufstieg in die 2. Liga der Leichtathletik Team-EM.

Mit Siegen in Einzeldisziplinen schafften Jennifer Wenth (3000 m), Anita Baierl (5000 m), Beate Schrott (100 m Hürden), Verena Menapace (400 m Hürden) und Kira Grünberg (Stabhoch) bei den Frauen sowie Dominik Siedlaczek (110 m Hürden) und Gerhard Mayer (Diskus) jeweils das Maximum von 14 Punkten.

Die Team-Performance umfasste 14 persönliche Bestleistungen und / oder ÖLV-Jahresbestleistungen, darunter ein U23-EM Limit von Thomas Kain über 400 m Hürden (51,15 Sekunden) und Saisonbestleistungen von Stabhochspringerin Kira Grünberg (4,35 m) und Hürdensprinterin Beate Schrott (13,18 Sekunden). Neben den sieben Einzelsiegen schaffte das Leichtathletikteam 8 zweite Plätze und 7 dritte Plätze.

Vier Siege und ein spannendes Finish am zweiten Wettkampftag

Am zweiten Wettkampftag zeigte Beate Schrott über 100 m Hürden mit ÖLV-Jahresbestleistung von 13,18 Sekunden, dass ihre Formkurve wieder nach oben weist. Nach einem mäßigen Start zog sie ihren Konkurrentinnen ab der dritten Hürde auf und davon und holte einen überlegenen Sieg. Zehnkämpfer Dominik Siedlaczek stürmte bei seinem Sieg über 110 m Hürden zur persönlichen Bestleistung von 14,07 Sekunden. Gerhard Mayer war im Diskuswurf überlegen und kam auf 59,48 Meter - der Wurfkreis und die fehlende Windunterstützung waren nicht für bessere Weiten förderlich. Anita Baierl überraschte im 5000-m-Rennen bei großer Hitze die Konkurrenz mit einem deutlichen Sieg in 16:33,09 Minuten und holte vor den abschließenden Staffeln über 4 x 400 Meter wichtige Punkte für das Team. Das österreichische Frauenquartett (Julia Schwarzinger, Susanne Walli, Verena Menapace, Carina Schrempf) schaffte starke 3:37,51 Minuten und den zweiten Platz. Ein Sieg für die Slowakei reduzierte den österreichischen Vorsprung jedoch auf 5,5 Punkte. Die finale 4 x 400 Meter Staffel der Männer musste die Entscheidung bringen. Die Aussichten standen gut für einen österreichischen Teamsieg. Am Ende der zweiten Runde verlor jedoch Günther Matzinger den Stab, sodass wertvolle Sekunden verloren gingen. Rang sieben für das Staffelteam (Dominik Hufnagl, Günther Matzinger, Thomas Kain, Mario Gebhardt) bedeutete in der Gesamtrechnung nach zwei Wettkampftagen und 40 Bewerben den zweiten Platz für Österreich.

Bericht vom 1. Wettkampftag: HIER KLICKEN!

Viele erfreuliche Leistungen

Die sportliche Qualität der Besetzung variierte von Disziplin zu Disziplin, sodass nicht allein die Platzierung aussagekräftig ist. Die meisten Teammitglieder brachten erfreuliche Leistungen ihrem Niveau entsprechend. Viola Kleiser blieb über 200 Meter erstmals unter 24 Sekunden und holte in 23,85 den dritten Rang. Die jüngste Athletin, die 15-jährige Mehrkämpferin Sarah Lagger, behauptete sich im Weitsprung sehr gut. Mit 6,17 Meter im letzten Versuch kam sie bis auf einen Zentimeter an ihre Bestleistung heran und schob sich damit auf Rang drei nach vor. Brenton Rowe zeigte über 3000 Meter, wo nur Hayle Ibrahimov mit der schnellsten Zeit der gesamten Team-EM 2015 vor ihm lag, ebenso wie Christian Steinhammer über 3000 Meter Hindernis eine gute Vorstellung. Michaela Egger schaffte es am ersten Wettkampftag nach langer Verletzungspause im Dreisprung über die 13-m-Marke. Stabhochspringer Paul Kilbertus kämpfte um den Sieg mit - 5,10 Meter im ersten Versuch bedeuteten Rang zwei.

Nicht nur aufgrund der schwächeren Konkurrenz in der 3. Liga hat sich das österreichische Team in Baku gut geschlagen. Die Leistungen waren gegenüber der Team-EM 2014 durchwegs stärker. Die große Zahl an Bestleistungen oder ÖLV-Jahresbestleistungen unterstreicht das. Ein beträchtlicher Teil des Teams (14) gehört den jungen Altersklassen U16 bis U23 an. Die nächste Team-EM findet erst 2017 statt, da aufgrund der Europameisterschaften 2016 in Amsterdam im Olympiajahr pausiert wird. Auch wenn in der höheren Team-EM Liga ein harter Kampf zu erwarten ist - dieses Team hat sicher Zukunft!

Endstand Leichtathletik Team-EM (3. Liga)
European Games, Baku, 21./22. Juni 2015

1. Slowakei 458,5 Punkte
2. Österreich 458
3. Israel 430
4. Moldawien 401
5. Aserbaidschan 387
6. Bosnien/Herzegowina 337
7. Luxemburg 317
8. Georgien 283
9. Malta 244,5
10. Montenegro 237
11. Andorra 162
12. Mazedonien 143
13. Albanien 115
14. Team der Kleinstaaten (Liechtenstein, San Marino, Gibraltar) 99

Einzelergebnisse

Männer:
100m: 3. Markus Fuchs 10,74 sec (0,0)
200m: 8. Ekemini Bassey 21,71 sec (-0,5)
400m: 4. Mario Gebhardt 47,96 sec (PB, ÖLV JBL)
800m: 7. Nikolaus Franzmair 1:53,13 min
1500m: 3. Andreas Vojta 3:51,28 min
3000m: 2. Brenton Rowe 8:05,62 min
5000m: 4. Valentin Pfeil 14:54,66 min
110m Hü: 1. Dominik Siedlaczek 14,09 sec (+0,2) (PB, ÖLV JBL)
400m Hü: 2. Thomas Kain 51,15 sec (ÖLV JBL)
3000m Hi: 2. Christian Steinhammer 8:53,98 min
4x100m: 2. Christoph Haslauer, Markus Fuchs, Benjamin Grill, Ekemini Bassey 40,36 sec (ÖLV JBL)
4x400m: 7. Dominik Hufnagl, Günther Matzinger, Thomas Kain, Mario Gebhardt 3:17,37 min
Weit: 3. Dominik Distelberger 7,30 m (+0,5) (ÖLV JBL)
Drei: 7. Roman Schmied 15,22 m (+0,6)
Hoch: 5. Josip Kopic 2,15 m (=PB, ÖLV JBL)
Stabhoch: 2. Paul Kilbertus 5,10 m
Kugel: 3. Lukas Weißhaidinger 18,48 m
Diskus: 1. Gerhard Mayer 59,48 m
Hammer: 4. Benjamin Siart 56,77 m
Speer: 5. Matthias Kaserer 64,56 m

Frauen:
100m: 4. Viola Kleiser 11,95 sec (-0,3)
200m: 3. Viola Kleiser 23,85 sec (+0,5) (PB, ÖLV JBL)
400m: 2. Susanne Walli 53,65 sec (PB, ÖLV JBL)
800m: 4. Carina Schrempf 2:05,55 min
1500m: 4. Elisabeth Niedereder 4:29,93 min
3000m: 1. Jennifer Wenth 9:11,98 min
5000m: 1. Anita Baierl 16:33,09 min
100m Hü: 1. Beate Schrott 13,18 sec (0,0) (ÖLV JBL)
400m Hü: 1. Verena Menapace 58,94 sec (PB, ÖLV JBL)
3000m Hi: 5. Stefanie Huber 11:09,22 min
4x100m: 3. Eva Wimberger, Viola Kleiser, Alexandra Toth, Julia Schwarzinger 45,24 sec (ÖLV JBL)
4x400m: 2. Julia Schwarzinger, Susanne Walli, Verena Menapace, Carina Schrempf 3:37,51 min (ÖLV JBL)
Weit: 3. Sarah Lagger 6,17 m (+0,9)
Drei: 4. Michaela Egger 13,03 m (+0,2) (ÖLV JBL)
Hoch: 8. Nina Luyer 1,70 m
Stab: 1. Kira Grünberg 4,35 m (ÖLV JBL)
Kugel: 8. Veronika Watzek 12,73 m
Diskus: 5. Veronika Watzek 47,40 m
Hammer: 5. Julia Siart 50,35 m
Speer: 2. Elisabeth Eberl 49,45 m

www.baku2015.com/athletics/ 

Fotos: GEPA pictures

Update folgt