Leichtathletik Team-EM | European Games in Baku: Halbzeitführung für Österreichs Leichtathleten

Österreichs Leichtathleten führen nach dem ersten Wettkampftag der Team-EM (3. Liga), die im Rahmen der European Games in Baku stattfindet, mit 250 Punkten vor der Slowakei (239) und Israel (238). Die Chancen für den Aufstieg in die 2. Liga und eine Medaille bei den European Games sind damit sehr gut. Der Bewerb wird am Montag, 22. Juni, ab 13 Uhr MESZ fortgesetzt und beendet.

Jennifer Wenth über 3000 Meter, Kira Grünberg im Stabhochsprung und Verena Menapace über 400 m Hürden holten mit Disziplinensiegen jeweils das Punktemaximum von 14 Zählern für Österreich. Dank einer kompakten Teamleistung inklusive guter Staffelauftritte sicherte sich das österreichische Team die Halbzeitführung. Mit einem U23-EM Limit durch Thomas Kain über 400 m Hürden und mehreren persönlichen Bestleistungen oder ÖLV-Jahresbestleistungen gab es eine Reihe von erfreulichen Vorstellungen. Kein Athlet war schlechter als an fünfter Stelle unter jeweils 14 Teilnehmern platziert.

Die Leichtathletik Team-EM (früher "Europacup") ist ein seit 1965 von European Athletics durchgeführter Mannschaftswettkampf für Nationen. Es gehen 20 Disziplinen jeweils bei Männern und Frauen in Szene. In jeder Disziplin werden abhängig von der Platzierung Punkte für das jeweilige Land vergeben. So entsteht am Ende des zweitägigen Bewerbes, der am Montag fortgesetzt wird, eine Nationentabelle. Die Top-4 steigen in die 2. Liga der Team-EM auf, die Top-3 Nationen werden mit Gold, Silber und Bronze der European Games ausgezeichnet. Nach dem ersten Wettkampftag ist Österreich in aussichtsreicher Position, muss aber weiter um jeden Punkt kämpfen. In der Superliga der Team-EM, die in Cheboksary stattfand und bereits am Sonntag abgeschlossen wurde, siegte Russland vor Deutschland und Frankreich.

Siege für Grünberg, Wenth und Menapace

Kira Grünberg gelang in Baku mit 4,35 Meter eine neue ÖLV-Jahresbestleistung. Die Höhen von 4,00 m, 4,20 und 4,35m schaffte sie souverän im ersten Versuch. Der Sieg war damit bereits fix. Die 21-jährige Tirolerin unternahm noch drei Versuche über die Rekord- und Olympiaqualifikationshöhe von 4,50 Meter, die aber leider nicht erfolgreich waren.

Jennifer Wenth feierte über 3000 Meter einen niemals gefährdeten Sieg. Ohne an die Grenzen gehen zu müssen war sie bei heißen Temperaturen von 28°C in 9:11,98 Minuten die überlegene Gewinnerin. Nach 3:08 Minuten am ersten Kilometer zog sie das Tempo an und schaffte im Alleingang Kilometersplits von 3:02 Minuten. Ihre starke Form hat sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Über 400 m Hürden verbesserte die Wienerin Verena Menapace in 58,94 Sekunden ihre drei Jahre alte persönliche Bestleistung und sammelte als Siegerin ebenfalls wichtige Punkte für das Nationenklassement.

Kain läuft zu U23-EM Limit, Walli Nummer 6 in Europas U20-Liste

Bei den Männern über 400 m Hürden knackte Thomas Kain das U23-EM Limit. Er unterbietet in 51,15 Sekunden die geforderte Marke mehr als deutlich um exakt eine Sekunde. Als Zweiter seiner Disziplin holte er die beste österreichische Einzelplatzierung bei den Männern des ersten Wettkampftages. Dazu zeigte die 4 x 100 m Staffel in der Besetzung Christoph Haslauer, Markus Fuchs, Benjamin Grill und Ekemini Bassey mit Rang zwei in 40,36 Sekunden eine starke Vorstellung. Ein tolles Rennen lieferte die 19-jährige Oberösterreicherin Susanne Walli über 400 Meter. In persönlicher Bestzeit von 53,65 Sekunden holte sie den zweiten Platz und blieb einmal mehr klar unter dem U20-EM Limit. In der U20-Europarangliste liegt sie damit aktuell an sechster Stelle. Rang zwei holte auch Speerwerferin Elisabeth Eberl mit 49,45 Metern.

Distelberger mit gutem Comeback

Zehnkämpfer Dominik Distelberger zeigte, dass er nach einer Schulteroperation auf dem besten Weg zurück zu starker Form ist. Im Weitsprung erzielte er mit ÖLV-Jahresbestleistung von 7,30 Meter den dritten Platz. Dazu war auch Nervenstärke nötig, denn nach zwei ungültigen Versuchen brauchte er unbedingt einen guten Sprung.

Lukas Weißhaidinger, der sich auf den Diskuswurf spezialisiert, packte seine Qualitäten als Kugelstoßer aus. Mit guten 18,48 Meter und einer starken Serie (18,47 und 18,43 waren die nächstbesten Versuche, einer war ungültig) holte er den dritten Platz.

Andreas Vojta zeigte über 1500 Meter ein gutes Rennen. Wenn auch noch nicht wieder in Hochform, so kämpfte er um die vorderen Plätze mit. In einem taktischen Rennen lief er in 3:51,28 Minuten auf den dritten Rang. Hayle Ibrahimov, Vize-Europameister über 5000 Meter von Zürich 2014, war der souveräne Sieger. Auch über 5000 Meter holte Ibrahimov, der aus Äthiopien stammt und für Aserbaidschan läuft, den Sieg. In diesem längsten Rennen der Team-EM hielt sich für Österreich Valentin Pfeil sehr gut und erreichte in 14:54,66 Minuten Platz vier.

Markus Fuchs, er ist bereits für die U23-EM qualifiziert, unterstrich im 100-m-Sprint in 10,74 Sekunden seine gute Form. Damit holte er einen von bisher fünf dritten Plätzen für das österreichische Team.

Mario Gebhardt, der von der Nordischen Kombination den Weg zu „seinem“ Sport gefunden hat, holte über 400 Meter den vierten Platz und steigerte seine Bestleistung auf 47,96 Sekunden. Damit blieb er zum wiederholten Mal unter dem U20-EM Limit von 48,20. Hochspringer Josip Kopic stellte mit 2,15 Meter seine persönliche Bestleistung ein und kratzte am U23-EM Limit von 2,16 Meter. Über die Sprunghöhe von 2,18 Meter hatte er aufgrund der speziellen Team-EM Regeln mit insgesamt nur vier Fehlversuchen während des gesamten Bewerbes leider nur mehr einen Sprung übrig, was nicht reichte. 


Zwischenstand Teamwertung nach dem 1. Tag


Österreich 250 Punkte
Slowakei 239
Israel 238
Moldawien 216
Aserbaidschan 215
Bosnien/Herzegowina 161
Luxemburg 157
Georgien 140
Malta 130,5
Montenegro 125
Andorra 74,5
Mazedonien 71
Team der Kleinstaaten (Liechtenstein, San Marino, Gibraltar) 68
Albanien 61

Ergebnisse des 1. Leichtathletik-Wettkampftages

Männer:
100m: 3. Markus Fuchs 10,74 sec (0,0)
400m: 4. Mario Gebhardt 47,96 sec (PB, ÖLV JBL)
1500m: 3. Andreas Vojta 3:51,28 min
5000m: 4. Valentin Pfeil 14:54,66 min
400m Hü: 2. Thomas Kain 51,15 sec (ÖLV JBL)
4x100m: 2. Christoph Haslauer, Markus Fuchs, Benjamin Grill, Ekemini Bassey 40,36 sec
Weit: 3. Dominik Distelberger 7,30 m (+0,5) (ÖLV JBL)
Hoch: 5. Josip Kopic 2,15 m (=PB, ÖLV JBL)
Kugel: 3. Lukas Weißhaidinger 18,48 m
Hammer: 4. Benjamin Siart 56,77 m

Frauen:
100m: 4. Viola Kleiser 11,95 sec (-0,3)
400m: 2. Susanne Walli 53,65 sec (ÖLV JBL, PB)
800m: 4. Carina Schrempf 2:05,55 min
3000m: 1. Jennifer Wenth 9:11,98 min
400m Hü: 1. Verena Menapace 58,94 sec (ÖLV JBL; PB)
3000m Hi: 5. Stefanie Huber 11:09,22 min
4x100m: 3. Eva Wimberger, Viola Kleiser, Alexandra Toth, Julia Schwarzinger 45,24 sec
Drei: 4. Michaela Egger 13,03 m (+0,2) (ÖLV JBL)
Stab: 1. Kira Grünberg 4,35 m (ÖLV JBL)
Diskus: 5. Veronika Watzek 47, 40 m
Speer: 2. Elisabeth Eberl 49,45 m

www.baku2015.com/athletics/


Fotos: GEPA pictures

Update folgt!

 

ÖLV | 21.06.2015

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