Diskuswerfer Gerhard Mayer erzielt sensationell 67,20 Meter

Olympialimit, WM-Limit, ÖLV-Rekord und Weltjahresbestleistung für den Niederösterreicher bei Meeting in Schwechat

Diskuswerfer Gerhard Mayer (SVS Leichtathletik) ist mit einem Paukenschlag in die Leichtathletik-Freiluftsaison gestartet. Der 34-jährige Niederösterreicher warf die 2-kg-Scheibe beim Einladungsmeeting im Rudolf-Tonn-Stadion in Schwechat unglaubliche 67,20 Meter weit. Damit hat er als erster ÖLV-Athlet ein Olympialimit für Rio 2016 übertroffen, das im Diskuswurf bei 66,00 Meter liegt. Zudem überbot er das WM-Limit für Peking 2015 (65,00 Meter) und seinen eigenen ÖLV-Rekord von bisher 65,24 Meter, den er am 10. Juni 2010 bei der Golden Gala in Rom erzielt hatte. Damit nicht genug: Mayers Topweite bringt ihn an die Spitze der Weltjahresbestenliste, die bisher vom Esten Martin Kupper mit 66,67 Meter angeführt wurde.

„Ein perfekter Moment“

„Ich habe gleich beim Abwurf gemerkt, dass der Diskus richtig super weggegangen ist. Dazu ist eine Windböe gekommen, es war ein perfekter Moment. Ich bin überwältigt, dass es passiert ist. Mit einer solchen Weite habe ich nur in Träumen spekuliert. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt ein Äquivalent zu meinem Rekord von 2010 habe, den ich im Gegensatz zu heute in einem geschlossenen Stadion ohne Windunterstützung geworfen habe“, so Mayer mit vom Jubeln heiserer Stimme.

Mayer erzielte die neue Rekordweite im fünften von sechs Versuchen. Bereits in den ersten beiden Würfen war der HSZ-Athlet über die Marke von 64 Meter gekommen. 

Hallentraining, neuer Wurfring und idealer Wind

„Diese Weite ist ein Produkt von sehr viel Arbeit“, kommentiert sein Trainer Gregor Högler. „Grundlegend war, dass wir in der Südstadt den ganzen Winter in der Halle im Warmen werfen konnten. Für das Stadion in Schwechat hat der ÖLV einen neuen Wurfkreis angeschafft, den wir erst vor einer Woche ideal zur vorherrschenden Windrichtung reingelegt haben. Der Südostwind war heute perfekt für große Weiten. Als die Limits für Weltmeisterschaften und Olympia immer höher hinauf gesetzt wurden, war mir klar, dass wir es nur mit Windunterstützung schaffen können. Deshalb haben wir eine Wettkampfserie in Schwechat ausgeschrieben, um bei guten Bedingungen werfen zu können.“

Gerhard Mayer hat sich zum dritten Mal in Folge für Olympische Spiele qualifiziert. Vor Peking 2008 musste er 62,50 Meter überbieten. Für London 2012 waren 63,00 Meter als Qualifikation gefragt. Nun ist der Leichtathletik-Weltverband massiv nach oben gegangen und fordert 66,00 Meter.

Weitere Wettkämpfe wird Mayer in der nächsten Zeit u.a. bei den Österreichischen Vereinemeisterschaften am 14. Mai in der Südstadt, beim Liese Prokop Memorial in St. Pölten am 4. Juni und bei den erstmals durchgeführten European Games in Baku (21./22. Juni) absolvieren.

Bild: GEPA pictures

 

 

ÖLV | 05.05.2015

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