Facelifting des ÖLV-Cups

Im Jahr 1925 wurde der "Victor Silberer Cup", der Vorläufer des heutigen ÖLV-Cups, erstmals durchgeführt. Seit 1952 wird der Cup in der heutigen Form erstellt. Die Wertungssysteme änderten sich mit der Zeit immer wieder. Eine größere Umstellung gab es für die Saison 2007 als erstmals Platzierungspunkte (Platz 1 = 24 Pkt., Platz 2 = 21 Pkt. etc.) statt den vorher verwendeten Punkten aus der Schweizer Punktetabelle Eingang in die Cupwertung fanden. An den Top-Vereinen änderte sich trotzdem nur wenig.

Änderungswünsche aus mehreren Bundesländern

In den letzten Jahren wurden in der ÖLV-Sportkommission, in einer eigenen Arbeitsgruppe "ÖLV-Cup neu", bei der  Vereinsvertreter ebenso eingebunden waren, und in verschiedenen Trainersitzungen über den Cup diskutiert und Überlegungen gesammelt, diese Vereinswertung noch leistungsorientierter zu machen.

Die einhelligen Wünsche der Beteiligten waren, dass die Platzierungen in der Allgemeinen Klasse höher bewertet werden müssen, als jene im Nachwuchs. Darüber hinaus sollten unbedingt die internationalen Meisterschaften in den ÖLV-Cup integriert werden und auch mehr Vereine in der Gesamtwertung aufscheinen. Der letzte wesentlich Punkt, der aber vor einer Umsetzung des neuen Punktesystems gelöst werden musste, war die Berechnung des ÖLV-Mitgliedsbeitrags - und zwar völlig entkoppelt vom ÖLV-Cup.

Mitgliedsbeitrag NEU: Nennungen statt Cuppunkte

Ausgehend von 1993 wurde 1998 die Mitgliedsbeitragsberechnung beschlossen, die bis zum Jahr 2014 zur Anwendung kam. Neben Sockelbeträgen wurden die Kosten über die erreichten ÖLV-Cuppunkte auf die Vereine umgelegt. Frei nach dem Motto:" Wer erfolgreicher ist, muss ja auch mehr Nennungen abgegeben haben." Diese Annahme, die aus der EDV-losen bzw. EDV-schwachen Zeit vor der Jahrtausendwende stammte und damals ein mühseligen händisches Nachzählen der Nennungen bzw. Teilnehmer an ÖLV-Meisterschaften ersparte, musste ersetzt werden. Nach Vorschlägen und Anträgen der letzten Jahre von WLV, SLV und STLV wurde seit der Sitzung des Erweiterten Vorstands im November 2014 intensiv an einem neuen Berechnungsmodell gearbeitet, dass letztlich beim ÖLV-Verbandstag vor wenigen Tagen von den Landesverbänden einstimmig angenommen wurde. Der Mitgliedsbeitrag setzt sich nunmehr aus einem Sockelbetrag und einem variablen Betrag, der sich aus der Anzahl der Nennungen eines Vereins für ÖLV-Meisterschaften ergibt, zusammen. Die Punkte im ÖLV-Cup fließen in keiner Form mehr in die Mitgliedsbeitragsberechnung ein.

Das neue Cuppunkte-System

Beim ÖLV-Verbandstag im März 2014 wurde der Teilnahmepunkt eingeführt, aufgrunddessen nun über 200 Vereine in der ÖLV-Cupwertung erfasst werden. Ein wichtiges Zeichen auch nach außen - über 200 Vereine betreiben Leistungssport und nehmen an ÖLV-Meisterschaften teil.

Bei der Sitzung des Erweiterten ÖLV-Vorstands im November 2014 wurde die Punktemöglichkeit von Nachwuchsathleten beschränkt, die seither nur mehr in der Allgemeinen Klasse und in ihrer eigenen Altersklasse Punkte sammeln können. Der Grund ist einfach festgemacht. Ein Top-Athlet der Allgemeinen Klasse z.B. Diskuswerfer Gerhard Mayer konnte im alten System nur 1 x punkten, ein guter U18-Athlet aber in der U18-Klasse (Freiluft, Halle), in der U20-Klasse und in der Allgemeinen Klasse. Schon damals wurden weitere Änderungen im Cup angekündigt - vor allem die Integration der internationalen Meisterschaften (siehe Bericht von damals).

Vor einer Woche erfolgte nun der letzte Schritt der Anpassungen am ÖLV-Verbandstag 2015 mit der Erweiterung der Punktevergabe bis Platz 8, der Erhöhung der Punkte für die Allgemeine Klasse, die Änderung der Cupwertung für die ÖM-Vereine und die Einführung von Zusatzpunkten für Teilnahmen und Top-Platzierungen bei internationalen Meisterschaften.

Der aktualisierte Zwischenstand 

In den letzten Tagen wurde der Zwischenstand anhand der Beschlüsse der Vorwoche aktualisiert.

Derzeit sieht es so aus, als würde sich die Zehnkampf Union anschicken, den dritten Cupsieg ihrer Vereinsgeschichte zu feiern. Die Verfolger, DSG Volksbank Wien und SVS-Leichtathletik, werden es der Werthner-Truppe aber sicher nicht leicht machen. Insgesamt 106 Vereine konnten bereits anschreiben. Die Cuppunkte für internationale Meisterschaften fanden erstmals bei der Hallen-EM in Prag Anwendung, wobei alle 7 ÖLV-Teilnehmer/inn/en mit 72 Punkten bedacht wurden, da niemand die Zusatzpunkte für einen Top-8 Platz erreichen konnte. team2012.at rückte aufgrund dieser 144 ÖLV-Cuppunkte (je 72 Pkt. für Andreas Vojta und Brenton Rowe) deutlich in der Gesamtwertung nach vor.

Wir sind gespannt, welche Änderungen das neue Wertungssystem mit sich bringt und welche Vereine sich letztlich in den Top-Positionen befinden werden. Der ÖLV-Masterscup und der ÖLV-Laufcup werden in den nächsten Tagen ebenfalls aktualisiert, die Veröffentlichung des Zwischenstand erfolgt in Kürze.

 Fotos: GEPA Pictures

ÖLV | 28.03.2015

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