Winterwurf-Europacup erstmals seit 7 Jahren ohne österreichische Beteiligung

Gerhard Mayer bei der EM in ZürichDer Österreichische Leichtathletik-Verband wird erstmals seit 7 Jahren beim Winterwurf-Europacup, der an diesem Wochenende in Leira/Portugal stattfindet, nicht vertreten sein.

Ein Verzicht aus sportlichen und finanziellen Gründen

Aufgrund der extrem hohen Wurf-Limits für die Weltmeisterschaften in Peking, die zu dieser Jahreszeit noch nicht erreicht werden können sowie aus Kostengründen verzichtet der ÖLV heuer auf die Beschickung dieses Events. Zum Beispiel wurde das Diskuswurf-Limit für die WM heuer auf 65,00 Meter erhöht, eine Weite, die in der Vergangenheit nur äußerst selten von Werfern beim jeweiligen Winterwurf-Europacup übertroffen werden konnte. Wir werden gespannt sein, wieviele Athlet/innen über den jeweiligen WM-Normen bleiben. Österreichs Top-Werfer Gerhard Mayer, Lukas Weißhaidinger, letzte Woche noch bei der Hallen-EM im Einsatz, und Elisabeth Eberl nützen die Zeit derzeit lieber für intensives Training für die Freiluftsaison.

Teure Destinationen im Sommer und sportpolitische Einflüsse

Aber auch die Kosten spielen eine Rolle. "Wir müssen mit unserem Beschickungsbudget, das uns vom Bundes-Sportförderungsfonds zur Verfügung gestellt wurde, äußerst sorgsam haushalten, da in den Sommermonaten u.a. mit der U18-WM in Cali/Kolumbien sehr kostenintensive Veranstaltungen auf uns zu kommen. Außerdem setzen wir heuer einen Schwerpunkt auf die U23-EM in Tallinn, wo wir auch mit Staffeln antreten werden", erklärt ÖLV-Generalsekretär Helmut Baudis die finanziellen Überlegungen.

Ein gewichtiger Grund bei dieser Entscheidung ist auch, dass für das Erfolgsranking des Bundes-Sportförderungsfonds nur Top-10 Platzierungen bei Olympischen Spielen, Freiluft-Weltmeisterschaften und Freiluft-Europameisterschaften der Allgemeinen Klasse sowie Top-10 Ergebnisse der U23-EM und der U20-WM herangezogen werden, daher ist der ÖLV gezwungen, hier eine Schwerpunktsetzung vorzunehmen und nicht fördermittelrelevante Events mit geringerer Priorität zu behandeln.

Durch die Einführung dieser Erfolgskomponente des Bundes-Sportförderungsfonds haben im heurigen Jahr rund die Hälfte aller Sport-Fachverbände Österreichs weniger Mittel als im Jahr 2014 zur Verfügung, da in Summe 4,0 Mio. Euro auf die erfolgsreichsten 25 Verbände umverteilt wurden. Die größten Gewinner dieser Reform sind der Skiverband und der Wettkletterverband mit Zugewinnen von rund 320.000 EUR bzw. 260.000 EUR, aber auch die Verbände von Segeln, Volleyball, Bob/Skeleton und Rodeln freuen sich über Mehrmittel vom Bundes-Sportförderungsfonds in der Höhe von 160.000 bis 183.000 EUR.

Foto: GEPA Pictures

Weitere Infos:

ÖLV | 12.03.2015

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