Stephanie Bendrat bald im ÖLV Dress am Start?

In Linz gewann Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) ihren ersten Einzel-Staatsmeistertitel über die 60 Meter Hürden. Die Hallensaison verlief für sie generell sehr erfolgreich. Mit einer Steigerung von 7,45s über 60 Meter führt sie die Hallenbestenliste an, über die Hürdenstrecke steigerte sie sich auch auf starke 8,13s und liegt damit nur knapp hinter Beate Schrott die auf 8,09s kam. 

Die Hallen Europameisterschaft war für sie heuer trotzdem kein Thema, zumindest für Österreich wäre ein Start noch nicht möglich gewesen.

Foto: GEPA pictures

In Linz haben wir Steffi zu einem Interview gebeten.

Du hast jetzt wieder einen Antrag auf Einbürgerung gestellt?
Ja, im Jänner - zwei Anträge wurden aber bereits abgelehnt, die habe ich 2010 und 2012 gestellt.
Durch meinen Start bei den österreichischen Staatsmeisterschaften kann ich 2015 für Deutschland international nicht an den Start gehen. Ich bin bisher noch bei keiner internationalen Meisterschaft für den DLV am Start gewesen, daher könnte ich nach einer erfolgreichen Einbürgerung gleich für den ÖLV starten.

Du bist aber bereits ein Mal für das ÖLV Nationalteam gestartet?
Das war 2009, da gab es im Vorfeld zur WM in Berlin einen Nachwuchs-Länderkampf. Da durfte ich nach Rückfrage beim DLV für das österreichische Team an den Start gehen.

Seit wann lebst Du in Österreich?
Ich habe seit über 6 Jahren meinen Hauptwohnsitz in Salzburg Stadt, starte aber bereits 9 Jahre für die Union Salzburg. Vorher wohnte ich bei meinen Eltern gleich an der Grenze in Laufen / Bayern. Auf der Suche nach einem Verein mit guten Trainingsmöglichkeiten kamen meine Eltern auf Salzburg-Rif. Ich war damals gerade 15 Jahre alt, und die Anreise nach München zum Training wäre zu weit gewesen.
Seit 2010 studiere ich Jus in Salzburg, wahrscheinlich werde ich 2017 meinen Abschluß haben - je nachdem wie schnell das neben dem Sport geht. Aufgrund der ausgezeichneten Trainingsbedingungen in Salzburg-Rif habe ich mich damals entschieden, in Salzburg zu bleiben, später möchte ich hier auch arbeiten, wenn das möglich ist.

Seit wann betreibst Du Leichtathletik?
Über meinen Lehrer kam ich bereits mit 11 Jahren zur Leichtathletik und trainierte zunächst 2x wöchentlich für den Mehrkampf. Mein Sprunggelenk machte aber bald Probleme und ich wechselte dann in Salzburg-Rif unter Peter Bründl zu den längeren Sprints und Hürden. Unter meinem nächsten Trainer Csaba Szekely ging ich dann auf die kurzen Sprints und Hürden.
Im September 2012 wechselte ich dann zu Trainer Philipp Unfried. Durch die Trainingsumstellung, die Umfänge wurden größer, habe ich dann 2013 keine Wettkämpfe gemacht. 2014 konnte ich mich dann aber auf 13,58s über die 100 Meter Hürden steigern. Durch die neuen Trainingsreize konnte ich auch meine Grundschnelligkeit über die Flachstrecke steigern.

Wie sieht Dein Training in der Aufbauphase derzeit aus?
Ich absolviere 7-10 Trainingseinheiten pro Woche, fast alle in Salzburg-Rif. Bei den Krafttrainings ist mein Freund meistens mit dabei, er war früher Skifahrer. Für die Techniktrainings pendle ich nach Wien zu Philipp oder ich schicke ihm Videos zur Analyse.

Deine sportlichen Ziele?
Mein größtes Ziel ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Sollte die Einbürgerung klappen, dann werde ich versuchen, bereits für die Weltmeisterschaften 2015 das Limit zu schaffen.
Ich hoffe in der Freiluftsaison nach meinem dritten Anlauf endlich für Österreich an den Start gehen zu können.

ÖLV-Generalsekretär Helmut Baudis zu den Aussichten einer erfolgreichen Einbürgerung:
"Bisher scheiterte die Einbürgerung von Steffi daran, dass sie in keiner Disziplin die beste Athletin Österreichs war, im Flachsprint ist die Situation nach der Hallensaison jetzt aber eine andere. Dadurch bin ich zuversichtlich, dass es diesmal klappt. Leider wird sich ein Start bei den European Games nicht mehr ausgehen. Der Ministerrat hat laut unseren aktuellsten Informationen von Anfang dieser Woche die Einbürgerungen aus Staatsinteresse erst im Juni auf der Agenda." Zu spät, um bereits in Baku im rot-weiß-roten Trikot mit dabei zu sein, denn dafür würde es einer positiven Erledigung bis Anfang Mai (Meldeschluss) bedürfen.

ÖLV News | 10.3.2015

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