European Athletics: Wer wird neuer Präsident?

Am Samstag, den 4. April, wird in Bled/Slowenien ein Wechsel an der Spitze des Europäischen Leichtathletik-Verbands (European Athletics) vollzogen. Nach 16-jähriger Präsidentschaft stellt sich der Schweizer Hansjörg Wirz nicht mehr der Wahl. Drei Kandidaten rittern um seine Nachfolge, die 50 europäischen Mitgliedsverbände – allesamt mit je 1 Stimme ausgestattet – müssen beim Kongress in Bled/Slowenien entscheiden, wer die Geschicke der europäischen Leichtathletik in den nächsten vier Jahren leiten soll. Keine leichte Entscheidung.

Super-Wahljahr in der Leichtathletik

Der Höhepunkt des Super-Wahljahrs in der Leichtathletik steigt aber dann im August in Peking/China, wenn sich Sergey Bubka (UKR) und Sebastian Coe (GBR), um die IAAF-Krone duellieren werden. Ob noch weitere Kandidaten in den Ring um die Nachfolge des über 80-jährigen IAAF-Präsidenten Lamine Diack (SEN) steigen werden, bleibt bis Mitte Mai noch offen, wenngleich die Chancen eines Überraschungserfolgs gegen die beiden Leichtathletik-Superstars sehr gering sein sollten.

Hearing in Prag

Im Zuge der Hallen-EM in Prag konnten die drei Kandidaten auf Europas Thron – Svein Arne Hansen (NOR), Antti Pihlakoski (FIN) und Jean Gracia (FRA) – vor Verbandsvertretern aus ganz Europa ihre Ideen und Visionen für European Athletics präsentieren.

Svein Arne Hansen unterstrich seine Leadership-Fähigkeiten, die er bereits als erfolgreicher norwegischer Verbandspräsident unter Beweis gestellt hat. Antti Pihlakoski hob seine wirtschaftlichen Qualitäten hervor und betonte die Wichtigkeit von Marktforschung und Marketing, um die Einnahmensituation zu optimieren. Jean Gracia führte seine Nähe zu allen 50 Mitgliedsverbänden ins Treffen, war er doch der einzige, der in den letzten 12 Monaten alle Mitgliedsländer besucht und sich so einen sehr guten Überblick über den Status Quo verschaffen konnte.

Im Anschluss daran bot sich zwei Stunden lang die Möglichkeit, die drei Kandidaten öffentlich zu befragen. Besonders gelungen war, dass die drei hintereinander die jeweiligen Fragen beantworteten und somit ein direkter Vergleich zu den unterschiedlichsten Themen (neue Einnahmequellen, Unterstützung der Mitgliedsverbände, Änderungen im Wettkampfkalender, Zukunft der European Games, u.v.m.) möglich war.

ÖLV | 09.03.2015

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