Sporthilfe-Einstufung der ÖLV-Athleten nun bekannt / Update

Die Österreichische Sporthilfe gab am vergangenen Wochenende - quasi als nachträgliches Weihnachtsgeschenk (!?) - die Einstufung der Leichtathletinnen und Leichtathleten für das Kalenderjahr 2015 bekannt. Zum zweiten Mal kommen die neuen Förderkriterien zur Anwendung, die nicht nur der ÖLV in einigen Punkten sehr kritisch sieht. Konstruktive, auch schriftlich aufbereitete Vorschläge seitens des ÖLV wurden aber in das neue Konzept nicht aufgenommen. Die Sporthilfe pocht auf ihre Eigenständigkeit als unabhängiger Verein und die Einbindung externer Experten. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren wird die Einschätzung der Fachverbände nicht mehr berücksichtigt.

Änderung der Förderungspolitik - aber keine Verbesserung

Konnten Grenzfälle in der Vergangenheit immer noch nach Gesprächen mit den Fachverbänden mit Förderungen versehen werden, wird jetzt strikt nach den Kriterien vorgegangen. Besonderheiten von Disziplinen - zum Beispiel bewußt geringere Starterfelder in Mehrkämpfen, etc. - werden nicht mehr berücksichtigt. So brachte das vom ÖLV kritisierte Einstufungskriterium "eine Platzierung im ersten Viertel der Gesamtteilnehmerzahl" Junioren-WM Neunte Verena Preiner um ihre Förderung. Ihre Top-Platzierung inmitten der Nachwuchs-Weltelite in einem 24-köpfigen Mehrkämpferinnen-Feld wird nicht mit Sporthilfe-Förderung honoriert. Auch die Tatsache, dass sie in der U20-Weltrangliste weiter vorne als andere geförderte Athleten liegt, wird nicht berücksichtigt, da Weltranglistenplatzierungen in den neuen Kriterien keinerlei Erwähnung finden. Übrigens wäre das ein Anliegen des ÖLV gewesen.

"Projekt Rio 2016-Hopekader" als Rettung

Dominik Distelberger, Kira Grünberg und Beate Schrott wurden nur aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum "Projekt Rio 2016"-Hopekader in die Kategorie "Gold" eingestuft. Wobei es sich um eine in den Richtlinien nicht erwähnte Gold-Klasse mit 400 EUR Förderung pro Monat handelt. Anders wären sie wohl auch ohne Support geblieben. Langjährig geförderte ÖLV-Athleten wie zum Beispiel Gerhard Mayer, Andreas Vojta oder Lukas Weißhaidinger erhalten im Jahr 2015 erstmals seit Jahren keine Unterstützung mehr. Überhaupt ist die Anzahl der von der Sporthilfe geförderten Leichtathleten so gering wie nie zuvor. Einen Umstand den auch andere Sommersportverbände beklagen.

Entgegen den online stehenden Einstufungsrichtlinien (HIER KLICKEN, Seite 4) bleiben auch unsere beiden Finalisten bei den Olympischen Jugendspielen (Dominik Hufnagl, Ina Huemer) ohne Sporthilfe-Unterstützung. Der ÖLV wird im Jänner zu einem ehestmöglichen Termin das Gespräch mit der Sporthilfe suchen, große Änderungen der derzeitigen Einstufungen sind aber nicht zu erwarten, denn das System erlaubt keine, wie es so schön heißt, situationselastischen Anpassungen. Schade, denn alle Sportarten sind grundverschieden, das Einengen auf eine Vorgangsweise ist keinenfalls des Rätsels Lösung.

Die Sporthilfe geförderten Athleten 2015 sind:

Olympische Leichtathletik:

  • Dominik Distelberger - 400 EUR  pro Monat (Kategorie "Gold") *
  • Kira Grünberg - 400 EUR pro Monat (Kategorie "Gold") *
  • Beate Schrott - 400 EUR pro Monat (Kategorie "Gold") *
  • Susanne Walli - 100 EUR pro Monat (Kategorie "Bronze") **

Nicht-Olympische Leichtathletik:

  • Andrea Mayr - 250 EUR pro Monat (Kategorie "Silber")
  • Sabine Reiner - 250 EUR pro Monat (Kategorie "Silber")
  • Hannes Meißel - 200 EUR pro Monat (Kategorie "Bronze")

Paralympische Leichtathletik:

  • Natalija Eder - 800 EUR pro Monat (Kategorie "Gold")
  • Thomas Geierspichler - 800 EUR pro Monat (Kategorie "Gold")
  • Bil Marinkovic - 800 EUR pro Monat (Kategorie "Gold")
  • Günther Matzinger - 800 EUR pro Monat (Kategorie "Gold")

 * Diese Kategorie "Gold" der "Rio Hope"-Kaderathleten mit 400 EUR ist nicht in den Sporthilfe-Richtlinien enthalten.
** Susanne Walli erhält nur eine verringerte Förderung, da sie derzeit beim Bundesheer ist, dies ist auch in den Richtlinien so nachzulesen.

Anmerkung: Nikolaus Franzmair und Manuel Innerhofer haben aus persönlichen Gründen keine Anträge gestellt und konnten daher nicht gefördert werden.

ÖLV | 30.12.2014

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