Viele Anstöße und prächtige Stimmung beim 1. ÖLV-Impulstag für Laufevents in Salzburg

Erstmaliges Zusammenkommen der österreichischen Laufveranstalter: Visionen, Eventsicherheit und Streckenvermessung waren die großen Themen des Seminars

Laufveranstalter, Experten, ÖLV-Vertreter und laufsportaffine Firmen sind am Samstag, 8. November zum 1. ÖLV-Impulstag für Laufevents in Salzburg gekommen. ÖLV-Vizepräsident Hubert Lang konnte 61 Teilnehmer aus ganz Österreich begrüßen. Schon in seinen Auftaktworten betonte er als Vorsitzender der ÖLV-Kommission Non-Stadia Leichtathletik und Masters die Wichtigkeit dieses erstmaligen Zusammenkommens der österreichischen Laufveranstalter. Eine neue Plattform ist entstanden. Präsentationen zu Themen wie Strategiefindung, Visionen, Eventsicherheit und korrekte Streckenvermessung sorgten für viele Anstöße und ausgiebig Gesprächsstoff.

Zusätzlich positiver Nebenaspekt des Treffens: der Impulstag für Laufevents wird rund 1.500 Euro an den ÖLV für die Nachwuchsförderung im Laufsport übergeben. Die Referenten haben auf ihr Vortragshonorar verzichtet und die vereinbarte Summe gespendet.

Dynamische Entwicklung über Jahrzehnte

ÖLV-Sportdirektor Mag. Hannes Gruber ging in seinem Kurzreferat auf die Entwicklung der heimischen Laufsportszene ein und zeigte eindrücklich, welche Entwicklung das organisierte Laufen in Österreich seit Beginn der 1980er-Jahre genommen hat. 1984 wurden mit der Durchführung des ersten Wiener Frühlingsmarathons und der Gründung des ersten österreichischen Laufmagazins wesentliche Impulse gesetzt. 1986 richtete der ÖLV ein eigenes Laufsportreferat ein. Im gleichen Jahr wurde der erste ÖLV-Laufkalender mit damals 139 genehmigten Laufveranstaltungen erstellt, was auch Signalwirkung für den Sportartikelhandel hatte. Im Jahr 2014 ist der Kalender wesentlich angewachsen und mit 424 Events sehr viel umfangreicher geworden. Noch beeindruckender sind das Wachstum und die Popularität des Laufsports aber an den im langfristigen Vergleich enorm gestiegenen Teilnehmerzahlen festzumachen.

ÖLV-Service für Veranstalter

ÖLV-Laufsportreferent Heinz Eidenberger brachte einen Überblick über das derzeitige Serviceangebot des ÖLV für die Laufveranstalter. Besonders betonte er dabei die Wichtigkeit des ÖLV-Laufsportkalenders, der in digitaler Form nicht nur auf der ÖLV-Website, sondern auch von einschlägigen Print- und Online-Medien genutzt wird. Mit dem neu geschaffenen ÖLV-Laufcup gelang in dieser Saison eine erfolgreiche Erweiterung des Angebots für die österreichischen Vereine.

Den Laufveranstaltern im Osten und Norden Österreichs steht mit DI Reinhard Sachs neben Mag. Rainer Soos ab nun ein zweiter von der AIMS zertifizierter Vermesser zur Verfügung.

Visionen und Leidenschaft: Beispiel Vienna City Marathon

Gespannt lauschten die Zuhörer den Worten von Wolfgang Konrad. Denn der Veranstalter des Vienna City Marathon bot einen tiefen Einblick in die langfristige Strategie des größten heimischen Laufsportevents, von dem seit Anbeginn 1984 wesentliche Impulse ausgehen.

So zeigte er die Bedeutung einer langfristigen Vision und deren Umsetzung in Zielformulierungen auf. Damit gelang dem VCM ab dem Jahr 2005 eine Neuorientierung in der Ausrichtung des Gesamtevents, was sich in deutlich steigenden Teilnehmerzahlen manifestierte. In seinen Ausführungen zeigte er, welch Bedeutung die Leidenschaft des Veranstalters für die Sache hat. Gleichzeitig verwies er auf jüngste Entwicklungen und Gefahren, die sich durch den Kauf von bewährten Events durch weltweit operierende Agenturen oder Hedgefonds ergeben.

Wie spannend und zugleich lehrreich seine Ausführungen auf die Zuhörerschaft waren, zeigte sich in der anschließenden Diskussion, in der Wolfgang Konrad noch etliche praxisorientierte Beispiele lieferte. „Jeder, der bei diesem Impulstag nicht dabei war, hat etwas versäumt“, resümierte Konrad danach. „Die Stimmung unter den Teilnehmern war sehr gut. Es sollte eine ähnliche Veranstaltung wieder geben. Die interessanten Themen werden uns nicht ausgehen.“

Wichtiges Thema Sicherheit

Ein zweites Mal öffnete der Vienna City Marathon einen Blick ins „Nähkästchen“ durch den Organisationsleiter Gerhard Wehr. Das Thema Sicherheit wurde von ihm aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet. Wie breit und tief die Sicherheitsmaßnahmen des VCM angelegt sind, wurde den Zuhörern schnell klar, als Gerhard Wehr seine Strukturpläne und Anlaufstellen innerhalb der Wiener Stadtverwaltung ausbreitete. Welch Mammutaufgabe eine Marathonvorbereitung auf diesem Niveau darstellt wurde anhand seiner Ablaufpläne deutlich.

Er betonte die Wichtigkeit der Startnummer als „Dokument“, in der auf der Rückseite wesentliche Informationen eingetragen werden, die im Notfall eine Behandlung der Läuferinnen und Läufer erleichtert. Besonders interessant auch die Vernetzung der bei der Anmeldung freiwillig eingegebenen Daten in der Abstimmung mit den Einsatzkräften bei Notfallsituationen.

„Ich glaube, es ist ein Nachdenkprozess zur Event- und Teilnehmersicherheit in Gang gekommen. Der Status der Startnummer wird oft verkannt. Aber es ist für den Veranstalter sehr wichtig zu wissen, wer ist der Teilnehmer, der vielleicht in Not gekommen ist. Ich bin sehr froh, wenn die Standards generell nach oben gehen und gute Ideen ausgetauscht werden“, so Gerhard Wehr.

Als Ergebnis dieses Vortrags wird die ÖLV-Kommission Non-Stadia Leichtathletik und Masters einige Eckpunkte aufgreifen und eine Anleitung zu notwendigen Sicherheitsmaßnahmen erstellen. Diese sollen allen ÖLV-Veranstaltern als Orientierungshilfe in der eigenen Planung dienlich sein.

Vermessung: Verbindliche Methode der AIMS ist entscheidend

Vor allem unter den vielen jungen Veranstaltern stieß AIMS/IAAF Vermesser Mag. Rainer Soos auf großes Interesse, der über die international verbindlichen Richtlinien für die Vermessung rekord- und bestenlistentauglicher Laufstrecken referierte. Neben den Grundregeln wie
– Vermessung mit einem kalibrierten Messrad [Jones-Counter]
– Start und Ziel sollen nicht weiter entfernt sein als 50% der Laufdistanz
– der Höhenunterschied zwischen der Startlinie und der Ziellinie darf nicht mehr als 0,1% der Laufstrecke betragen
bot er einen höchst interessanten Vergleich zwischen den Messmethoden mit dem Jones-Counter und aktuellen GPS-Verfahren. Anhand der angezeigten Streckenverläufe konnte er bildlich dokumentieren, welche Ungenauigkeit auch hochwertige GPS-Systeme gegenüber dem international anerkannten Messrad haben.

Präsentationen und Anstöße

Abgerundet wurde das Programm von Firmenpräsentationen:

Seltec GmbH: Peter Gridling zeigte ein kostengünstiges Paket zur Produktion und Übertragung von Events.

Maxfun GmbH: Werner Sallinger und Dr. Michael Tillian verstehen sich als Gesamtdienstleister für Sportveranstalter. Dies beginnt bei der aktiven Bewerbung des Events, digitales Anmeldesystem, Daten- und Teilnehmermanagement, Online-Bezahlsystem und dem Inkasso für Veranstalter. Großes Interesse von Seiten der Veranstalter gab es für das System des in der Startnummer integrierten Chips.

ÖLV-Partner Headstart war durch Geschäftsführer Jürgen Strittl vertreten. In seiner Präsentation ging er auf die Wirkung von Headstart als Getränk zur Konzentrationssteigerung ein.

Im letzten Teil des intensiven Programms wurde von Salzburg-Marathon-Veranstalter Johannes Langer, der den Impulstag initiiert und vorbereitet hat, die Bewegungsaktion RunAustria vorgestellt, die für Veranstalter als zusätzliche Maßnahme zur Kundenbindung eingesetzt werden kann.

Zusammenarbeit, um das Interesse am Laufsport zu stärken

ÖLV-Vizepräsident Hubert Lang betonte in seinem Schlussplädoyer, dass der Laufsport ein wesentlicher Teil der Leichtathletik ist. Er bedankte sich bei den engagierten Referenten und zeigte sich optimistisch, dass es zu diesem ÖLV-Impulstag für Laufevents eine Fortsetzung geben wird. „Die gesamte Veranstaltung ist sehr gut angekommen. Sehr positiv sehe ich, dass die großen Laufveranstalter untereinander kommuniziert haben und dass die Veranstalter sehen, dass der ÖLV etwas für die Laufsportevents macht. Es ist in allen Bereichen Zusammenarbeit nötig. Es geht darum, miteinander noch mehr Leute zur Teilnahme bei Veranstaltungen zu gewinnen. Der Besuch war sehr gut, aber es hätten sich noch viel mehr Veranstalter trauen sollen, am Impulstag teilzunehmen. Wir wollen diese Idee jedenfalls fortführen.“

Erfreuliches Feedback von den Teilnehmern

Die Statements der Teilnehmer aus den Feedback-Bögen sprechen eine klare Sprache. Hier ein Auszug aus den Rückmeldungen:

  • „DANKE!“
  • „Eine Innovationsveranstaltung für Laufveranstalter mit viel Motivationskraft!“
  • „Auch für kleine Veranstalter ein gewinnbringender Tag!“
  • „Gelungene Präsentation von Laufsportexperten mit Details für ALLE!“
  • „Lange überfällige Veranstaltung!“
  • „Visionen – Konzept – Leidenschaft“
  • „Alles außer gewöhnlich!“
  • „Beginn lieber heute als morgen.“
  • „Super Motivation aus den inspirierenden Ansprachen – sehr gelungen!“
  • „Ein hochinteressanter Nachmittag, der auch das Bewusstsein für weniger beachtete Themen geweckt hat.“
  • „Auftanken statt immer nur selber geben.“
  • „Sehr beeindruckend! Sehr prägend! Sehr informativ!“
  • „Kennenlernen und Super-Austausch mit anderen Veranstaltern.“
  • „So ein Tag hebt sicher die Qualität der Laufveranstaltungen.“

Auf diesem Weg nochmals Danke an alle Teilnehmer des ÖLV-Impulstag für Laufevents!
 

Bilder: SportImPuls

 

ÖLV | 10.11.2014

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