Leichtathletik-EM Zürich: Nach dem Auftakt, vor dem Finale und auf "Wolke 4,45"

Nach dem EM-Start am Dienstag, 12. August in Zürich mit neun ÖLV-Athleten im Einsatz gibt es Freude und Enttäuschungen, während ein Top-Sportevent an Fahrt aufnimmt.

Der erste Wettkampftag war schon Geschichte, als das Publikum im Letzigrund Stadion noch in den Genuss einer spektakulären Eröffnungsfeier kam: genial multimedial, musikalisch und artistisch top. Nicht nur Stars wie die Rocker von Sunrise Avenue, DJ BoBo oder Freddy Nock hatten darin Platz, sondern auch die Volunteers, die mit tollem Einsatz für eine freundliche EM sorgen.

„Dieses Stadion gehört für mich zu den magischen Orten“, sagt Doppel-Olympiasieger Mo Farah vor seinem heutigen Start im 10.000 Meter Lauf über das Letzigrund Stadion. Am Dienstag hat sich seine britische Landsfrau Joanne Pavey bei den Frauen über diese Distanz durchgesetzt – mit 40 Jahren und als zweifache Mutter! Der deutsche David Storl holte im Kugelstoß fast programmgemäß das erste Männer-Gold der Titelkämpfe.

Auf „Wolke 4,45“ schwebt Stabhochspringerin Kira Grünberg nach ihrem Finaleinzug mit neuer ÖLV-Rekordhöhe von 4,45 Meter. Zum heutigen 21. Geburtstag wurde sie beim Frühstück im Teamhotel von den Schweizer Volunteers mit einem Geburtstagskuchen und einer Sonnenblume überrascht. Die größere Feier wird aber erst morgen stattfinden, nach dem Finale, das am Donnerstag um 19:19 Uhr beginnt. Heute steht um diese Zeit ein kurzes Aktivierungstraining mit ihrem Vater und Trainer Frithjof Grünberg am Programm. „Ich hoffe, dass es im Finale noch höher geht“, sagt sie. Unter den 13 Teilnehmerinnen ist sie die zweitjüngste. Juniorenweltmeisterin Alayna Lutkovskaya aus Russland ist mit 18 Jahren das „Küken“ des Finales.

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Die Vorleistungen sprechen eine klare Sprache. Nach Bestleistungen und Saisonbestleistungen gereiht liegt Kira Grünberg an letzter Stelle. Alle anderen Athleten sind heuer mindestens schon 4,50 Meter gesprungen. Die große Überraschung ist schon geglückt, nun gibt es für Kira Grünberg nichts zu verlieren.

Thomas Kain hat mit seinem Trainer Jürgen Mallow seinen 400m Hürden Vorlauf analysiert. „Bis zur siebten Hürde war es ein super Rennen. Besser kann ich es im Moment nicht. Das haben wir auch im Video gesehen. Am Schluss hat in den Schritten die Frequenz gefehlt, das hat viel Zeit gekostet. Gut ist die Bestleistung. Man fährt aber nicht her, damit man in der ersten Runde ausscheidet, auch wenn man in der Meldeliste eher hinten liegt“, sagte er.

Hürdensprinterin Beate Schrott konnte ihr Ausscheiden am Tag darauf in etwas milderem Licht sehen. „Die Enttäuschung ist groß, aber wenn man den starken Gegenwind berücksichtigt, ist die Leistung nicht schlechter als bei den Staatsmeisterschaften in Amstetten. Das relativiert das Ganze ein bisschen, jedenfalls kann ich besser damit umgehen. Aber mit neun Wochen Wettkampfpause ist man hier nicht konkurrenzfähig. Das Niveau ist wahnsinnig hoch, da muss man sich warm anziehen“, sagt sie mit Blick auf die starken Vorlaufresultate ihrer Konkurrentinnen. „Woran ich arbeiten will, ist der Nervosität vor dem Start etwas entgegen setzen zu können. Ein paar internationale Rennen möchte ich heuer noch machen, das brauche ich einfach. Danach freue ich mich auf den Urlaub und die Vorbereitung für 2015. Die Hallensaison mit der EM will ich auf alle Fälle bestreiten, auch wenn ich im Freien besser bin als über die 60m Hürden. Der Start ist in der Halle noch entscheidender als über 100m Hürden. Dem muss ich mich stellen.“


Fotos: GEPA pictures

ÖLV | 13.08.2014

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