Staatsmeisterschaften Amstetten: Von Bewerb zu Bewerb (Tag 2)

Hier ein Überblick auf die Bewerbe des 2. Tages der Österreichischen Leichtathletik Staatsmeisterschaften im Umdasch-Stadion von Amstetten.

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MÄNNER

200 Meter
„Es war ein tolles Feld, genau deshalb bin ich über diese Distanz gestartet“, so 400m-Hürden EM-Teilnehmer Thomas Kain (ATSV OMV Auersthal), der am ersten Tag bereits über 400m gewonnen hatte und sich nun auch über 200m durchsetzte. Das Rennen war ein Hundertstelkrimi, das einen Zielfotoentscheid brauchte. Kain siegte in 21,78 Sekunden (+1,3) vor dem ins Ziel stürzenden Thomas Rosenthaler (ATSV Linz | 21,80) und Titelverteidiger Ekemini Bassey (DSG Volksbank Wien | 21,81).

1500 Meter
Überlegener Auftritt von Andreas Vojta (team2012.at) in seiner Spezialdisziplin: Nachdem Stephan Listabarth (DSG Volksbank Wien) die Initiative übernommen und schon gut 10 Meter Vorsprung herausgeholt hatte, ließ Vojta auf der letzten Runde nichts anbrennen. Er siegte in 3:54,61 Minuten vor Paul Stüger (LTV Bawag PSK Köflach) in 4:01,76 und Maximilian Friedrich (ÖTB Salzburg LA) in 4:02,81. Listabarth, am Vortag Zweiter über 5000m, blieb für sein engagiertes Rennen unbelohnt und kam in 4:02,92 auf den vierten Platz. „Mit Anlauf gehen die 400 Meter besser", kommentierte Vojta mit Blick auf seinen gestrigen 400m-Start, wo er in 49,60 Sekunden den fünften Platz geholt hatte. "Auch wenn ich über 1500m der Favorit bin, freue ich mich über den Titel. Die Staatsmeisterschaften sind ideal für einen abrupten Tempowechsel auf der letzten Runde. Die Form für Zürich stimmt auf alle Fälle“, sagte er. Nun geht es für ihn nach St. Moritz für den letzten Feinschliff vor den Europameisterschaften.

110m Hürden
Fast immer herrschten perfekte Sprintbedingungen, bei den 110m Hürden gab es jedoch Gegenwind. Dominik Distelberger (UVB Purgstall) hatte in 14,37 Sekunden (-0,7) knapp die Nase vor U23-Meister Martin Kainrath (ULC Linz Oberbank), der in 14,39 eine persönliche Bestzeit erzielte. Bronze holte sich Mehrkämpfer Dominik Siedlaczek (DSG Volksbank Wien) in 14,51. Für Distelberger der ideale Abschluss des Amstetten-Wochenendes. Nach einmal Bronze (Stabhoch), zweimal Silber (Weit & Hoch) komplettierte er seinen Medaillensatz mit Gold.

400m Hürden
„Der Rhythmus war gut, das ist das Wichtigste, sonst läuft es nicht. Ich wollte etwas schneller laufen, aber der Titel ist natürlich das Optimum. Thomas Kain und Dominik Hufnagl wären sicher schneller gelaufen als ich, aber eine solche Chance muss man nutzen“, freute sich Markus Kornfeld (DSG Volksbank Wien) in 53,53 Sekunden über seinen ersten Staatsmeistertitel. Dass er in die letzte Hürde reingetreten hat, hielt ihn nicht vom Sieg vor Andreas Meyer (ULC Riverside Mödling) in 54,21 und Thomas Wannasek (SVS) in 55,50 ab.

Dreisprung
Julian Kellerer (KLC) glänzte mit persönlicher Bestleistung von 15,87 Meter und steigerte seine bisherige Bestmarke aus der Hallensaison um 20 Zentimeter. Roman Schmied (Union Ebensee) zeigte ebenfalls einen starken Wettkampf und kam mit 15,53 Meter auf Rang zwei. Philipp Kronsteiner (Zehnkampf Union) sprang nahe an seine Bestleistung heran – Bronze mit 14,81 Meter und eine gute Generalprobe für die Youth Olympic Games.

Hochsprung
„Jetzt geht wieder was!“, freute sich Josip Kopic (Zehnkampf Union), nachdem er mit ÖLV Jahresbestleistung von 2,09 Meter gewonnen hat. „Im Frühjahr hatte ich Knieprobleme. Jetzt konnte ich einen etwas längeren Aufbau machen. Dass es schon so gut klappt, freut mich sehr“, kommentierte Kopic. EM-Zehnkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall schaffte 1,97 Meter im ersten Versuch und holte damit den zweiten Platz. „Beim Einspringen hat gar nichts funktioniert, aber dann bin ich ganz gut in den Bewerb gekommen“, sagte er. Simon Asare (Union Salzburg) überquerte 1,97 im zweiten Anlauf und holte damit Bronze.

Kugelstoß
Fünf gültige Versuche, fünfmal über 18 Meter: Damit war Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) erwartungsgemäß nicht zu schlagen. Seine Tageshöchstweite, zugleich ÖLV-Jahresbestleistung, von 18,42 Meter schaffte er gleich zweimal, im dritten und im sechsten Durchgang. „Luki“ hat sich in starker Kugelstoß-Form präsentiert, auch wenn er sich sonst dem Diskuswurf gewidmet hat. Alexander Lang (TS Fußach) mit 14,81m und Stefan-Alexandru Dumitrica (SVS) mit 14,41m holten Silber und Bronze.

„Mit der Kugel habe ich nichts trainiert, daher überrascht mich dieses Ergebnis sehr“, kommentierte Weißhaidinger den Wettkampf. „Mit meiner Saison insgesamt bin ich zufrieden. Ich habe den Diskus zweimal über 60 Meter geworfen, meine Leistungen waren stabil. Weil ich gesagt habe, dass im Idealfall das EM-Limit möglich ist, bin ich etwas unter Druck gekommen. Aber es ist vorwärts gegangen in diesem Jahr. In der U23-Klasse bin ich gut positioniert.“

Speerwurf
Zahnarzt Matthias Kaserer (Union Salzburg) verteidigte mit 69,53 Meter seinen Titel erfolgreich und souverän. Die ersten drei Würfe landeten alle über der 69m-Marke. Dahinter kämpften die Routiniers Gregor Högler und Martin Strasser (beide SVS Leichtathletik) um Silber und Bronze. Strasser hatte 62,66 Meter vorgelegt. Die letzten drei Würfe von Högler gingen allesamt über 62 Meter. Im letzten Versuch konnte der ÖLV-Rekordler mit 62,85m Strasser noch überholen und sich den zweiten Platz sichern.



FRAUEN

200 Meter
Die Sprinterinnen nutzten perfekte Bedingungen mit 25°C und 1,6 m/s Rückenwind für ein packendes Rennen. Alle drei Medaillengewinnerinnen glänzten mit persönlichen Bestleistungen. U20-WM Finalistin Susanne Walli (Zehnkampf Union) setzte sich in ÖLV-Jahresbestleistung von 24,03 Sekunden durch. Erst mit den letzten Schritten fing sie Bob-Olympiateilnehmerin Viola Kleiser ab, die in 24,07 Silber holte. U20-WM Teilnehmerin Savannah Mapalagama (DSG Volksbank Wien) sprintete in 24,28 zu Bronze. „Mein erster Freiluft-Titel!“, freute sich Walli, die im Rennen lange brauchte, bis sie auf Touren kam. „Ich spüre die Müdigkeit von den Rennen und der Rückreise aus Eugene noch, umso mehr freue ich mich über diesen Erfolg.“

1500 Meter
Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) mit einem deutlichen Sieg: Die EM-Teilnehmerin über 5000m war in 4:27,07 Minuten vor Hindernis-Staatsmeisterin Stefanie Huber (LCAV Jodl Packaging) in 4:38,41 und der 16-jährigen Katharina Koitz (SV Rückenwind) in 4:39,60 erfolgreich. „Das Ziel war heute, die letzten 500 Meter schnell zu laufen, das hat sehr gut geklappt. In Verbindung mit dem 800m-Rennen von gestern bin ich sehr zufrieden. Das hat mir gezeigt, dass meine Schnelligkeit noch da ist“, so Wenth. Am ersten Tag der Meisterschaften war sie in 2:07,10 bis auf eine halbe Sekunde an ihre Bestleistung von vor drei Jahren herangelaufen, obwohl sie nunmehr schwerpunktmäßig längere Distanzen trainiert.

100m Hürden

Hürdensprinterin Beate Schrott (Union St. Pölten) hat bei den Österreichischen Leichtathletik Staatsmeisterschaften in Amstetten die erhoffte starke Leistung gebracht und grünes Licht für ihren EM-Start in Zürich gegeben. Die Olympiafinalistin von London holte in 13,25 Sekunden (Wind + 0,9) den Titel, im Vorlauf war sie mit 13,22 Sekunden (+0,9) noch etwas schneller gelaufen. Nach neunwöchiger verletzungsbedingter Wettkampfpause ist ihr damit ein sehr erfreulicher Formtest gelungen. „Für mich steht damit fest, dass ich bei der EM in Zürich dabei bin. Ich bin überrascht von diesen Zeiten und absolut zufrieden. Es war keine leichte Saison. Vor allem ist es die pure Freude, dass ich wieder laufen kann“, sagte sie unmittelbar nach dem Finalrennen in Amstetten. „In der Zeit bis zur EM werde ich noch das Letzte rauskitzeln und hoffe, dass ich eine Saisonbestleistung laufen kann. Ich bin zufrieden, wenn ich in Zürich eine Runde überstehe.“ Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) holte in persönlicher Bestzeit von 13,58 den zweiten Platz vor Eva Wimberger (Union Linz Oberbank) in 13,62.

400m Hürden
Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) feierte in ÖLV-Jahresbestleistung von 59,50 Sekunden klar den Sieg von Florentina Dohnalik (SVS | 64,08) und Magdalena Baur (TS Lauterach | 65,83). „Meine zweitschnellste Zeit, die ich je gelaufen bin, dabei habe ich seit Wochen nicht mehr Hürden trainiert! Während des Rennens habe ich mich langsam gefühlt, aber Rhythmus hat gepasst, und dann läuft es. Ich freue mich riesig!“, so Menapace (DSG Volksbank Wien), die ihren zweiten Titel in Amstetten nach den 800m geholt hat.

Dreisprung
Die Serie hat gehalten: Neunter Staatsmeistertitel in Folge für Michaela Egger (Union Salzburg LA) im Dreisprung. Mit 12,14 Meter bei Gegenwind von 1,7 m/s setzte sie sich erneut durch. „Der Physiotherapeut hat mich so weit gebracht, dass ich springen kann ….“, lachte sie. Drei Versuche absolvierte Egger und hoffte, dass die Weite reichen würde. Magdalena Macht (TS Raika Schwaz) kam ihr mit 11,96 Meter im fünften Durchgang noch recht nahe, aber Gold blieb in Salzburg. Elisabeth Oswald (SU Kärcher Leibnitz) holte mit 11,52 Meter den dritten Platz.

Hochsprung
Ekaterina Kuntsevich (DSG Volksbank Wien) brillierte mit 1,85 Meter vor Julia Slezacek (SKV Feuerwehr Wien) mit 1,71m im ersten Versuch. Idia Ohenhen (AT Graz) brauchte für 1,71m zwei Anläufe – Bronze. Titelverteidigerin Monika Gollner (KLC) war etwas angeschlagen. Nach zwei ungültigen Sprüngen bei 1,71m musste sie den Bewerb aufgeben.

Kugelstoß
Christina Scheffauer (IAC Pharmador) überzeugte mit 14,03 Metern und holte ihren ersten Freiluft-Staatsmeistertitel. Titelverteidigerin Djeneba Touré (AT Graz) kam im zweiten Versuch auf gute 13,86 Meter, brachte danach aber keinen gültigen Stoß mehr zustande. Diskus-Meisterin Veronika Watzek (KLC) holte mit 13,17 Meter den dritten Platz.

Speerwurf

EM-Teilnehmerin Elisabeth Eberl (AT Graz) wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und verteidigte ihren Titel mit 53,93 Meter. Andrea Lindenthaler (Union Salzburg LA), die sich heuer auf beachtliche 53,33m gesteigert hat, kam auf 51,68 Meter für Silber. Den dritten Platz sicherte sich ihre Vereinskollegin Michaela Sturm mit 45,03 Meter.


Österreichische Leichtathletik Staatsmeister 2014, Amstetten (2. Tag)

Männer
200 m: Thomas Kain (ATSV OMV Auersthal) 21,78 sec (+1,3)
1.500 m: Andreas Vojta (team2012.at) 3:54,61 min
110m Hürden: Dominik Distelberger (UVB Purgstall) 14,37 sec (-0,7)
400m Hürden: Markus Kornfeld (DSG Volksbank Wien) 53,53 sec
Hoch: Josip Kopic (Zehnkampf Union) 2,09m
Drei: Julian Kellerer (KLC) 15,87m (+1,8) ÖLV JBL
Speer: Matthias Kaserer (Union Salzburg) 69,53m
Kugel: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) 18,42m ÖLV JBL
4x100m: DSG Volksbank Wien (Kornfeld, Bassey, Smetana, Siedlaczek) 41,68 sec

Frauen
200 m: Susanne Walli (Zehnkampf Union) 24,03 sec (+1,6) ÖLV JBL
1.500 m: Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) 4:27,07 min
100m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten) 13,25 sec (+0,9) | Vorlauf 13,22 (+0,9)
400m Hürden: Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) 59,50sec ÖLV JBL
Hoch: Ekaterina Kuntsevich (DSG Volksbank Wien) 1,85m
Drei: Michaela Egger (Union Salzburg) 12,14m (+1,7)
Speer: Elisabeth Eberl (AT Graz) 53,93m
Kugel: Christina Scheffauer (IAC Pharmador) 14,03m
4x100m: Zehnkampf Union (Schwarzinger, Lagger, Walli, Scheftner) 47,22 sec ÖLV U20-Rekord


Fotos: GEPA pictures

 

ÖLV | 03.08.2014

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