Noch 13 Tage bis Zürich: Doppelter Espresso mit Jenni Wenth

Das Jahr 2013 hat Jennifer Wenth gar keinen Spaß gemacht. Zwar konnte sie sich über 5000 Meter für die U23-EM qualifizieren und dort den 15. Platz holen. Aber ansonsten sind hauptsächlich Schmerzen an der linken Plantarsehne in Erinnerung. Noch weniger Spaß hat das Jahr 2012 gemacht. „Die letzten beiden Saisonen haben nicht richtig stattgefunden“, kommentiert sie. Ganz anders zeigte sich 2014 – endlich!

„Mit jedem Rennen heuer zufrieden“

Mit 15:36,96 Minuten unterbot sie am 18. Mai in Koblenz das EM-Limit für Zürich deutlich. Weil es ein „mixed race“ war, also mit männlichen Tempomachern, musste sie ein weiteres Mal die Norm von 15:45,00 erbringen. Zuerst hat das in Huelva, Spanien, bei großer Hitze um mickrige vier Zehntelsekunden nicht geklappt hat. Danach ist es am 5. Juli in Regensburg mit 15:43,31 Minuten gelungen. „Ich bin mit jedem meiner Rennen zufrieden. So konstant wie heuer bin ich noch nie gelaufen. Wir haben im Training viel Wert auf die Ausdauergrundlage gelegt, daher kommt auch die Konstanz.“

„Will es nochmals probieren“

Im Herbst des Vorjahres hat nicht viel auf einen Zürich-Start für Jenni Wenth hingedeutet. Auch ein Karriere-Ende stand nach den langwierigen Problemen für die zweifache U20-WM Finalistin im Raum. „Irgendetwas in mir hat gesagt: Ich will es nochmals probieren! Ein wichtiger Anstoß war auch die Verlängerung im Heeressportzentrum und die Unterstützung des ÖLV dabei“, erinnert sie sich. Erst im Dezember ist Wenth nach zahllosen Therapien und Behandlungen mit Unterstützung und Anleitung von Trainer Karl Sander wieder richtig ins Training eingestiegen: „Umso cooler, dass es jetzt schon mit der EM-Qualifikation geklappt hat!“

Erste 5000m-Läuferin bei EM

Bis jetzt hat in 22 Auflagen der Europameisterschaften seit 1934 noch nie eine österreichische Läuferin über 5000 Meter teilgenommen. „Ich will noch ein weiteres Rennen machen, mit dem ich zufrieden bin. Es hängt vom taktischen Verlauf ab, ob ich eine Zeit im Bereich meiner Bestleistung schaffe. Ich will am letzten Kilometer noch schnell laufen, dann wird man sehen, wo ich mich platziere.“ Die Stimmung im Letzigrund Stadion kennt sie von einem Start im U23-Rennen des Diamond League Meetings 2011: „Die Zuschauer sind ganz nahe an den Läufern dran“, schwärmt sie.

Letzter Test in Andorf

Fünf Tage vor ihrem EM-Vorlauf startet Jenni Wenth am 9. August beim Austrian Top Meeting in Andorf. Über 3000 Meter will sie einen schnellen Testlauf im Bereich von 9:10 Minuten oder darunter hinlegen. Danach spitzt sich alles auf die Europameisterschaften zu. Drei Stunden vor dem Start gibt’s einen doppelten Espresso. Schwarz. Ohne Zucker. Dann sollte es über zwölfeinhalb Stadionrunden gut laufen.


Jennifer Wenth | 5000m
Geb. 24. Juli 1991 | 23 Jahre
Verein: SVS Leichtathletik
Trainer: Karl Sander
Bestzeit 5000m: 15:36,96 Sekunden (28.5.2014, Koblenz, mixed race)
EM-Limit 15:45,00 min
Erste Freiluft-EM in der Allgemeinen Klasse
Erfolge: 7. Platz U20-WM 2010 (3000m), 9. Platz U20-WM 2010 (1500m), Hallen-EM Teilnahme 2011, 15. Platz U23-EM 2013 (5000m)

Erste ÖLV-Läuferin überhaupt im 5000m-Lauf bei Europameisterschaften!

Zürich-Programm 5000m | LIVE auf ORF Sport+
Donnerstag, 14. August, ab 12:08 Uhr – Vorlauf
Samstag, 16. August, 17:40 Uhr – Finale

Infos & Tickets: www.zurich2014.com
News & Zeitplan: www.european-athletics.org

Fotos: GEPA pictures; Photo Plohe

 

 

ÖLV | 30.07.2014

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