Topleistungen und Topstimmung bei Salzburger Leichtathletik-Gala

Dominik Distelberger siegt im Dreikampf und erzielt Bestleistung im Diskuswurf. Beate Schrott läuft bei starkem Saisoneinstieg EM-Limit. Packender 800m-Rekordversuch mit Andreas Vojta. U20-WM Limit für Dominik Stadlmann. Elisabeth Eberl mit starkem Auftritt.

Die zweite Auflage der Salzburger Leichtathletik-Gala hat mit sehr erfreulichen Ergebnissen und tolle Atmosphäre die Saison der Austrian Top Meetings eröffnet. Beim 800m-Rekordversuch von Andreas Vojta, dem Saisoneinstieg von Hürdensprinterin Beate Schrott und einem hochklassigen Dreikampf mit Dominik Distelberger als starkem Sieger ist der Funke so richtig übergesprungen.

Bei trockenen Bedingungen und Temperaturen um 20°C ging das Meeting vor toller Zuschauerkulisse im Universitätssportzentrum Rif in Szene. Wechselnder Wind macht es den Athleten nicht immer leicht. Vor allem die Sprinterinnen und Sprinter hatten mit Gegenwind zu kämpfen, im Lauf des Abends besserten sich jedoch die Bedingungen.

Starker Saisonstart und EM-Limit für Beate Schrott


Beate Schrott (Union St. Pölten) gelang mit 13,14 Sekunden über 100m Hürden ein Auftakt nach Maß in die Freiluftsaison. Bei leichtem Gegenwind von 0,2m/s zeigte die Olympiafinalistin von London ein starkes Rennen. Dabei hat sie auch das EM-Limit von 13,38 Sekunden klar unterboten, das sie im Vorlauf bei Gegenwind von 0,7m/s exakt erbracht hat. „Ich bin sehr glücklich über diese Steigerung. Die Bedingungen waren heute nicht leicht. Vor dem ersten Rennen ist es immer ein Fragezeichen, wie gut die Form ist. Ich wäre auch mit 13,38 zufrieden gewesen, aber 13,14 ist natürlich um Klassen schöner“, sagte Schrott.

Dominik Distelberger siegt im Dreikampf mit Diskuswurf-Bestleistung

In einem speziell inszenierten Dreikampf sorgte Dominik Distelberger (UVB Purgstall) für die Überraschung des Tages. Sieben Athleten über 110m Hürden, im Diskuswurf und im Stabhochsprung an. Eine Woche vor dem 40. Mehrkampf Meeting von Götzis waren internationale und österreichische Asse bei einer packenden Generalprobe am Start. Distelberger setzte sich als Sieger der Konkurrenz hervorragend in Szene. Er erreichte im Hürdenspring mit 14,45 Sekunden (-1,6) den dritten Platz. Im Diskuswurf verbesserte er mit 42,87 Meter seine persönliche Bestleistung um über einen Meter (bisher 41,80m). Im Stabhochsprung schaffte er 4,60m, 4,70m und 4,80m souverän im ersten Versuch. Als einziger noch im Bewerb verbliebener Athlet ließ er seine persönliche Rekordhöhe von 5,00 Meter auflegen (PB 4,93 Meter). Der zweite Versuch war hervorragend, die Latte wackelte, aber fiel dann doch noch runter. "Die Form ist da, ein perfekter Test für Götzis! Schade, dass die 5 Meter nicht geklappt haben. Die Latte hat wirklich lange nachgedacht, bis sie runtergefallen ist", scherzte ein sehr zufriedener Distelberger. In Summe setzte sich Distelberger mit 2489 Punkten vor Andreas Raja aus Estland mit 2480 Punkten und dem regierenden Europameister Pascal Behrenbruch aus Deutschland mit 2467 Punkten durch.

Behrenbruch war mit 14,42 Sekunden über die Hürden und 45,95 Meter im Diskus stark, vergab mit 4,50 Meter im Stabhochsprung aber Chancen auf den Sieg in der Dreikampfwertung. Der Este Andres Raja war nach 14,32 Sekunden über die Hürden und 44,46 Meter in aussichtsreicher Position um den Sieg. Im Stabhochsprung war für ihn aber bei 4,60 Meter Schluss. Junioren-Weltmeister Gunnar Nixon aus den USA holte den vierten Rang.

Packender 800m-Rekordversuch mit Andreas Vojta - U20-WM Limit für Dominik Stadlmann

Andreas Vojta (team2012.at) erreichte über 800 Meter in 1:48,67 Minuten den vierten Platz. Der Angriff auf die Verbesserung des österreichischen Rekordes von Michael Wildner (1:46,21 im Jahr 1992) sorgte für Hochspannung. Der 1500m-Spezialist Vojta führte das Feld an, konnte die angestrebte Marke aber diesmal nicht gefährden und wurde am Schluss noch überholt. „Ich war noch nicht schnell genug heute, es war mein erstes Mittelstreckenrennen. Es hat beim Tempo noch etwas gefehlt so früh in der Saison. Die erste Runde war gut, aber nach 600 Meter habe ich gemerkt, dass noch nicht mein volles Tempopotenzial da ist. Der Rekordversuch ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben“, so Vojta, der erst vor einer Woche eine persönliche Bestzeit über 3000 Meter laufen konnte. Den Sieg holte sich Mor Seck (Senegal) in 1:47,63 Minuten.

Sehr stark präsentierte sich in diesem 800m-Lauf der 18-jährige Wiener Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team). In 1:49,14 Minuten unterbot er das Limit für die U20-WM in Eugene / USA deutlich. „Ich habe zum Schluss noch einige Plätze gut machen können. Ein bisschen was ist bei der Schnelligkeit noch drin, aber der Lauf war sehr gut heute“, freute sich Stadlmann, der bereits im Semifinale der U18-WM gelaufen ist.

Elisabeth Eberl mit gutem Auftritt

Speerwerferin Elisabeth Eberl (AT Graz) siegte mit 56,07 Meter vor der Tschechin Irena Sediva (54,35 Meter). Das EM-Limit von 57,40 Meter war diesmal nicht drin, aber die Universiade-Bronzemedaillengewinnerin zeigte sich erneut in guter Verfassung. „Ich bin zufrieden und zuversichtlich, dass es bald noch weiter geht. Mein Gefühl bei den Würfen war gut. Beim Abwurf bin ich noch etwas zu ungeduldig“, resümierte Eberl. Lokalmatadorin Andrea Lindenthaler (Union Salzburg) kam an dritter Stelle mit 50,34 Meter haarscharf an ihre persönliche Bestleistung heran. Nur zwei Zentimeter blieb sie unter ihrer Topmarke, die sie vor zwei Wochen erzielt hat.

Starke internationale Leistungen - Thomas Kain ganz nah am Glück

Die 110m Hürden brachten mit dem britischen Europameister Andy Turner in 13,61 Sekunden (-0,2) einen starken internationalen Sieger. Der 19-jährige Florian Domenig (DSG Volksbank Wien) kam in 14,91 Sekunden auf Rang vier. Im Vorlauf hatte er mit 14,86 Sekunden neue persönliche Bestzeit trotz 1,1m/s Gegenwind erzielt (vorher 15,05). 

Im Weitsprung der Frauen setzte sich Claudia Rath aus Deutschland, WM-Vierte im Siebenkampf von Moskau 2013, in Szene. Mit 6,46 Meter (+2,0) siegte sie vor Michelle Weitzel (6,32 Meter / +2,2) und der Tschechin Veronika Sadkova (6,17 Meter / + 2,6). Österreichs Junioren WM-Finalistin Marina Kraushofer (SVS Leichtathletik) stieg mit 5,72 Meter (+1,8) und dem sechsten Platz in die Saison ein.

In mehreren Bewerben kamen starke Athleten aus Regensburg an den Start. So setzte sich im 3000m-Lauf der EM-Finalist Florian Orth mit 8:04,14 Minuten durch. Seine Vereinskollegin Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) zeigte in dem gemischten Rennen mit 9:00,60 Minuten ein starkes Rennen.

Packend und stark besetzt die 400m Hürden der Männer. Der Brite Richard Yates siegte in 49,46 Sekunden vor dem Deutschen Silvio Schirrmeister mit 49,66. Bis zur letzten Hürde zeigte der 20-jährige Thomas Kain (ATSV OMV Auersthal) ein hervorragendes Rennen und kämpfte an dritter Position – obwohl er mit Abstand an letzter Stelle der Meldeliste lag – um das EM-Limit für Zürich. Dann stürzte er jedoch und schaffte leider kein Ergebnis. „Es war sicher mein absolut bestes Rennen bisher. Heute hat es nicht geklappt, aber da geht noch was“, kommentierte der talentierte Sprinter, der in Richtung einer 50er-Zeit unterwegs war. 51,10 Sekunden hätte er als Qualifikation für die EM erreichen müssen. Dass er es drauf hat, war in Rif klar zu sehen. Starts in München und Regensburg folgen in den nächsten Wochen.

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Ausführlicher TV-Bericht: 
Dienstag, 27. Mai, 20:15 Uhr, ORF Sport+ (und weitere Wiederholungen)

www.salzburger-leichtathletikgala.at


Fotos: GEPA pictures

 

 

ÖLV | 24.05.2014

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