Günther Weidlinger beendet seine internationale Laufbahn |
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Einer der erfolgreichsten Leichtathleten der Geschichte Der 36-jährige Oberösterreicher zieht damit einen Schlussstrich unter seine außergewöhnliche sportliche Laufbahn, nachdem er ursprünglich noch einen Start bei den Europameisterschaften in Zürich und auch bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 im Visier hatte. Das breite Spektrum an Siegen und internationalen Topleistungen macht Weidlinger zu einem der erfolgreichsten Leichtathleten in der Geschichte des ÖLV. „Günther Weidlinger ist einer der erfolgreichsten Leichtathleten, die Österreich jemals hatte. Mit seinem bedingungslosen Einsatz und seiner beispielhaften Einstellung ist er ein Vorbild für viele Nachwuchs- und Freizeitläufer. Es freut mich, dass er auf nationaler Ebene noch weiterhin aktiv bleiben wird. Wir werden ihn auch als Kandidat für die Athletenkommission von European Athletics, die im Sommer bei den Europameisterschaften neu gewählt wird, wieder unterstützen“, so ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber. Vierfacher Olympiateilnehmer - in vier verschiedenen Disziplinen Vier Olympiastarts in vier verschiedenen Disziplinen, fünf Finalteilnahmen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, darunter Rang acht in Sydney 2000 und Rang neun in Sevilla 1999 jeweils über 3000m Hindernis, zwei Nachwuchs-Europameistertitel über 3000m Hindernis, mehrere Top-10 Platzierungen bei Europameisterschaften im Stadion, in der Halle und im Crosslauf, acht nach wie vor gültige ÖLV-Rekorde in der Allgemeinen Klasse auf Distanzen zwischen 1500 Meter und dem Marathon sowie der ebenfalls aktuelle U23-Europarekord über 3000m Hindernis sind die Eckpunkte einer beeindruckenden internationalen Leistungsbilanz. Nicht zuletzt auch deshalb ist er seit 2010 Mitglied in der Athletenkommission des Europäischen Leichtathletik-Verbands.
Erfolgreich auf internationalem Parkett Mit seinen Bestleistungen deckt Weidlinger eine große läuferische Bandbreite auf hohem Niveau ab, wie nur sehr wenige andere internationale Athleten. Zu seinen beachtlichsten Erfolgen zählen der Sieg beim Great Australian Run in Melbourne 2009, wo er in einem 15km Straßenlauf den regierenden Marathon Olympiasieger Samuel Wanjiru schlagen konnte, und der Sieg beim Great Manchester Run 2008 über 10 Kilometer. Einer der emotionalsten Momente war für ihn der ÖLV-Rekord im Marathon in Frankfurt 2009, wo er in 2:10:47 Stunden ins Ziel eingelaufen ist. Eindrucksvolle Erfolgsbilanz über beinahe 2 Jahrzehnte Achtmal wurde Weidlinger zu Österreichs Leichtathleten des Jahres gewählt. Bei Staatsmeisterschaften hat er 53 Goldmedaillen gewonnen. Beginnend mit einem fünften Rang bei der Gymnasiade 1994 im 3000m Lauf hat er über den langen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten Leistungen auf internationalem Niveau gezeigt. Seine Laufbahn brachte mehrere Rückschläge durch Stürze und Verletzungen, die er stets mit Kampfgeist weggesteckt hat. Nach Titel- und Medaillengewinnen bei internationalen Nachwuchsmeisterschaften etablierte er sich als einer der führenden europäischen Läufer zunächst über 3000m Hindernis, später auch auf längeren Distanzen. Ein internationaler Medaillengewinn in der Allgemeinen Klasse ist ihm, wenn auch knapp, verwehrt geblieben.
Vater Heinrich als Lifetime-Trainer Weidlinger startete im Lauf seiner Karriere für die Vereine ATSV Braunau, SU IGLA long life und zuletzt für die Sportunion Neuhofen/Krems. Trainiert wurde er stets von seinem Vater Heinrich Weidlinger. Dass er seit 1997 den längsten vorgesehenen Zeitraum von 15 Jahren als Angehöriger des Heeressportzentrums unterstützt wurde und auch durchgehend bis zuletzt im finanziell geförderten ÖLV A-Kader vertreten war, unterstreicht seine sportliche Konstanz über einen langen Zeitraum. Günther Weidlinger ist seit 2010 verheiratet. Die Familie hat zwei Kinder. Neben dem Sport hat er an der Fernuniversität Hagen ein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. Derzeit studiert er Sportmanagement an der KMU Linz.
„Mit ein Grund für den Rücktritt war, dass ich meine Saison privat finanzieren musste, was den Druck erhöht hat. Es war immer schwieriger, Höchstleistungen zu bringen. Obwohl es ein schwieriger Schritt für mich war, hat mir in den letzten Tagen der Rückblick auf meine Laufbahn viel Freude bereitet. Ich hoffe, dass ich weiterhin eine Tätigkeit im österreichischen Sport ausüben kann. Dazu gibt es schon Projekte wie „Brainrunning“ zur Förderungen der Bewegung von Schülern, denen ich mich widme. Im Moment ist mir die Familie wichtig und ich freue mich darauf, dass ich ohne Druck und rein aus Freude wieder laufen kann. Natürlich werde ich weiterhin Straßenläufe bestreiten, weil mir das am Herzen liegt. Wenn ich Freude daran haben, dann auch bei Landes- oder Staatsmeisterschaften, aber es macht mir nichts aus, wenn ich nicht vorne bin.“ Zwei Trophäen aus eine Vierteljahrhundert Sport hat er zum Pressegespräch mitgebracht: seinen ersten Pokal, den er 1988 bei einem Kinderlauf in Braunau gewonnen hat, und den vergoldeten Laufschuh von Emil Zatopek, den dieser bei seinem Marathon-Olympiasieg 1952 getragen hat: „Ich würde alle Stücke hergeben, aber diese beiden nicht.“ ERFOLGE (AUSWAHL): 8. Platz Olympische Spiele Sydney 2000, 3000m Hindernis 4. Platz U20-Weltmeisterschaften 1996, 3000m Hindernis Studenten-Weltmeister Crosslauf 2000 + 2004 Insgesamt 623 Wettkämpfe, davon 403 Siege ÖLV-Athletenportrait Günther Weidlinger (Bestleistungen, Erfolge): HIER KLICKEN! Fotos: GEPA Pictures (6), PLOHE (1), PhotoRun (1) |
| ÖLV | 28.04.2014 |
„Ich gebe meinen Rücktritt vom internationalen Wettkampfsport bekannt. Es fällt mir schwer, aber es ist doch eine Erleichterung. Ich bin stolz darauf, dass ich so lange aktiv sein konnte“, sagte Günther Weidlinger am Montagvormittag bei einem Pressegespräch im Hotel Schillerpark in Linz. Auslösendes Moment war ein Kollaps nach einem Training am 2. April, der eine Krankenhausbehandlung nötig machte. „Die Gesundheit und der Gedanke an meine Familie waren der Grund, warum ich jetzt diese Entscheidung treffe.“
Weidlinger möchte dem österreichischen Sport verbunden bleiben
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