Beate Schrott und Andreas Vojta bei Leichtathletik Hallen-WM in Sopot

Hürdensprinterin Beate Schrott und 1500m-Läufer Andreas Vojta starten ab Freitag, 7. März für Österreich bei den Leichtathletik Hallen-Weltmeisterschaften in Sopot, Polen. Mit 587 Athletinnen und Athleten aus 141 Nationen geht ein Großevent mit weltweiter Ausstrahlung in Szene. Internationale Asse wie der Weltrekordler im Zehn- und Siebenkampf Ashton Eaton (USA), Hürden-Olympiasiegerin Sally Pearson (Australien) und die äthiopische Weltrekordläuferin über 1500 und 3000 m Genzebe Dibaba führen ein hochklassiges Teilnehmerfeld an. Schauplatz der Bewerbe in der kleinen Ostseestadt nahe Danzig ist die 2010 eröffnete Ergo Arena, die Platz für fast 11.000 Zuschauer bietet.

Wichtiger Schritt zu Europameisterschaften im Sommer

Für die ÖLV-Athleten Schrott und Vojta sind die Titelkämpfe in Sopot der Abschluss und Höhepunkt einer bisher nicht ganz nach Wunsch verlaufenen Hallensaison. „Wir dürfen die Erwartungen nicht hoch stecken, aber beide haben ihre Chance und können sich noch steigern“, so ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber, der auch auf weitere kommende Bewerbe voraus blickt. „Die Hallenwettkämpfe sind in diesem Jahr ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu den Freiluft-Europameisterschaften im August in Zürich. Athleten wie Dominik Distelberger im Mehrkampf, Stabhochspringerin Kira Grünberg und Mittelstreckler Nikolaus Franzmair haben sich in guter Form gezeigt. Schon eine Woche nach der Hallen-WM greifen die Werfer rund um Gerhard Mayer, Lukas Weißhaidinger und Elisabeth Eberl beim Winterwurf-Europacup erstmals in diesem Jahr im Freien ins Wettkampfgeschehen ein.“ 

Andreas Vojta zum ersten Mal bei Hallen-WM

Den österreichischen Auftakt in Sopot bestreitet Andreas Vojta (team2012.at), der am Freitag ab 12:25 Uhr im Vorlauf über 1500 Meter zum ersten Mal bei einer Hallen-WM startet. Mit seiner bei den Staatsmeisterschaften in Linz im Alleingang erzielten Saisonbestzeit von 3:40,06 Minuten liegt er an 18. Stelle unter 25 gemeldeten Teilnehmern. In den Vorläufen geht es direkt um den Aufstieg ins Finale der besten neun, was eine große Herausforderung für den 24-Jährigen wird.

„Meine Form war am Anfang der Saison noch nicht herausragend. Ich merke aber von Woche zu Woche, dass es in die richtige Richtung geht“, so Vojta, der das WM-Limit zwar zweimal unterbieten konnte, aber nicht ganz so schnell und locker lief, wie in vergangenen Jahren. „Der Finaleinzug ist sicher keine einfache Aufgabe. Wenn alles zusammenstimmt, habe ich eine Chance. Ich werde sicher nicht auf einen Aufstieg über die Zeitregel spekulieren, sondern versuchen, in guter Position für einen Platz unter den ersten drei zu laufen, was den direkten Finaleinzug bringt. In der Vorbereitung habe ich mit einem Trainingslager in Kenia viel Wert auf das Grundlagentraining gelegt und erst spät mit dem spezifischen Mittelstreckentraining begonnen, deshalb war in den ersten Rennen meine Wettkampfhärte heuer nicht so gut.“

Vojta hat gleich bei seinem ersten Saisonrennen am 28. Jänner beim Indoor Classic Vienna mit 3:40,49 Minuten das WM-Limit von 3:41,00 unterboten. In Gent erreichte er in 3:41,77 Minuten den vierten Platz, ehe er bei den Staatsmeisterschaften einen starken Sololauf zu 3:40,06 Minuten hinlegte. Ein 800m-Rennen am 25. Februar in Prag, wo er in 1:48,78 Minuten den zweiten Platz holte, diente als letzter Wettkampftest.

Beate Schrott nach Verletzung wieder bei Großereignis

Beate Schrott (Union St. Pölten) startet am Freitagabend ab 18:05 Uhr im Vorlauf über 60m Hürden. Nach einer Verletzung im Sommer 2013 hat sie bisher nicht wie gewünscht an ihre in den Vorjahren gezeigte Form anknüpfen können. Bei neun Läufen erbrachte sie jedoch stets konstante Leistungen zwischen 8,21 und 8,30 Sekunden. In der Meldeliste liegt sie nach Saisonbestleistungen gereiht unter 32 Sprinterinnen nur an 30. Stelle. Eine sehr enge Entscheidung steht für die 25-jährige Niederösterreicherin wohl bevor, wenn die Athletinnen um den Einzug ins Semifinale der Top-16 kämpfen.

„Der Aufstieg ins Semifinale wäre ein Erfolg. Mein Saisonhöhepunkt in diesem Jahr sind die Europameisterschaften im Sommer in Zürich. Wenn mein letztes Großereignis, die Olympischen Spiele in London, nicht schon so lange zurückliegen würde, würde ich in meiner aktuellen Form überlegen, nicht in Sopot zu starten. Aber ich brauche ein Großereignis und hoffe auf eine Saisonbestleistung. Meine persönliche Bestleistung scheint außer Reichweite. Von einem Finaleinzug gehe ich nicht aus“, bleibt die Olympia- und Hallen-WM Finalistin von 2012 realistisch.

Das Hallenlimit für die Weltmeisterschaften von 8,16 Sekunden konnte Schrott heuer noch nicht unterbieten. Durch ihre Leistungen aus dem Vorjahr erfüllte sie jedoch alle Anforderungen des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF für eine WM-Teilnahme. Im Freien erzielte sie 2013 bei der Salzburger Leichtathletik-Gala 12,87 Sekunden. In der Halle glänzte sie mit ÖLV-Rekord von 7,96 Sekunden. Beide Leistungen gelten als internationale Qualifikation für die Hallen-WM.


Zeitplan ÖLV-Athleten

Freitag, 7. März
12:25 Uhr 1500m Vorlauf (Vojta)
18:05 Uhr 60m Hürden Vorlauf (Schrott)

Samstag, 8. März
18:10 Uhr 60m Hürden Semifinale (Schrott)
20:00 Uhr 1500m Finale (Vojta)
20:45 Uhr 60m Hürden Finale (Schrott)

Hallen-WM auf www.iaaf.org

Eurosport überträgt die Wettkämpfe live im Fernsehen.


Fotos: GEPA pictures

 

 

ÖLV | 05.03.2014

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