Alexandra Tüchi gibt Olympiadebüt - 15. Platz im Endklassement

Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Viola Kleiser (Union St. Pölten) kam heute im 3. und 4. Lauf des Zweierbob-Bewerbs der Damen Alexandra Tüchi als Anschieberin von Österreichs Bob mit Fahrerin Christina Hengster zum Einsatz. Tüchi, die ihre sportliche Karriere ebenfalls in der Leichtathletik begann (zuerst beim ATUS Knittelfeld und dann bei USA Graz) bestritt im Jahr 2011 ihre letzten Wettkämpfe als Werferin und wechselte dann in den Bobsport, wo sie an der Seite von Christina Hengster - ebenfalls eine Ex-Leichtathletin - Weltcup-Erfahrung sammelte.

Mit Top-Speed von 128,0km/h zu Platz 15 im Endklassement

Österreichs Zweier konnte sich heute im dritten Lauf von Rang 15 auf Platz 14 nach vor schieben, im letzten Lauf drehten die Australierinnen mit der zweifachen 400m Hürden-Weltmeisterin Jana Pittman als Anschieberin den Spieß um und verdrängten den heimischen Bob wieder auf Platz 15. Dabei hatten sie am Ende 4,18 Sekunden Rückstand auf Platz 1. Der Kampf um die Goldmedaille war besonders spannend. Das führende US-Duo Elena Meyers/Lauryn Williams brillierte zwar mit Top-Startzeiten, bekam aber von Lauf zu Lauf fahrerisch immer mehr Probleme und büßte Zehntel um Zehntel ihrer Führung ein. Das nutzen die Kanadierinnen Kaillie Humphries/Heather Moyse, die heute immer stärker wurden und letztlich mit 0,10 Sekunden Vorsprung zu Gold fuhren. Bitter für die Amerikanerin Lauryn Williams, 100m Weltmeisterin des Jahres 2005 und 4x100m Olympiasiegerin 2012 in London, die bei einem Sieg die zweite Person weltweit hätte werden können, die Gold bei Sommer- und Winterspielen gewinnt.

Wer ist nun Österreichs beste Anschieberin?

Dieser teaminterne Vergleich der beiden österreichischen Anschieberinnen Viola Kleiser und Alexander Tüchi endete unentschieden, wenn man die Startzeiten der jeweils beiden Läufe addiert. An den Startrekord der US-Amerikanerinnen Meyers/Williams von 5,12 sec kamen die Österreicherinnen klarerweise nicht heran. Mit den Startzeiten von 5,43 sec (Lauf 3: Tüchi), 5,44 sec (Lauf 1: Kleiser), 5,46 sec (Lauf 2: Kleiser) und 5,47 sec (Lauf 4: Tüchi) bewiesen die heimischen Bobfahrerinnen jedenfalls Konstanz.

Im ORF-Interview im Anschluss an das Rennen bilanzierten sowohl Hengster als auch Tüchi sehr positiv und wünschten Kleiser via TV gute Besserung. Die drei Damen mit Leichtathletik-Background schrieben österreichische Sportgeschichte, denn sie bildeten den ersten heimischen Damen-Bob bei Olympischen Spielen - einem Bewerb der seit 2002 im olympischen Programm ist.

 
Das Trockentraining im Sommer und Herbst machte sich auch für Alexandra Tüchi bezahlt.

Fotos: GEPA Pictures

 

ÖLV | 19.02.2014

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