Weidlinger und Pflügl am Sonntag beim Frankfurt Marathon

Zwei starke österreichische Marathonläufer starten an diesem Sonntag, 27. Oktober beim BMW Frankfurt Marathon. ÖLV-Rekordläufer Günther Weidlinger und Christian Pflügl gehen um 10:30 Uhr ins Rennen über 42,195 Kilometer. Für beide steht der Lauf auch im Zeichen der kommenden Europameisterschaften in Zürich 2014. Leider abgesagt hat die Vorarlbergerin Sabine Reiner. Der Grund sind Kniebeschwerden.

Günther Weidlinger (Union Neuhofen) hat mit 2:15:04 Stunden beim Linz Marathon in diesem Frühjahr das EM-Limit für Zürich bereits erbracht. Der 35-Jährige will aber mit einer besseren Zeit aufzeigen. In Frankfurt ist ihm dies bereits zweimal gelungen. 2011 qualifizierte er sich dort mit 2:12:23 Stunden für die Olympischen Spiele von London, 2009 erzielte er den ÖLV-Rekord von 2:10:47 Stunden.

„Die Vorbereitung ist besser gelaufen als vor vier Jahren bei meinem Rekord, weil ich diesmal länger Zeit hatte und nicht verletzt war. Ich bin sehr optimistisch. Ich bin aber auch vier Jahre älter geworden. Ich muss stärker auf die Regeneration und die Dosierung der harten Trainingseinheiten achten“, so Weidlinger. Am Sonntag will er die erste Streckenhälfte mit Pacemakerunterstützung in einem Bereich von 65:40 bis 66:00 Minuten anlaufen. „Wenn geht, soll die zweite Hälfte schneller sein. Mein Minimalziel ist eine Zeit von 2:12 Stunden. Aber der Marathon ist eine Wundertüte. Man sieht erst nach 30 Kilometer, was rauskommt“, so Weidlinger, der am Sonntag im gleichen Dress starten wird wie 2009 bei seinem Rekordlauf. Fix ist, dass er vor der EM in Zürich keinen weiteren Marathon mehr laufen wird.

Mit 28:51 Minuten beim Kö-Lauf, einem 10km-Straßenlauf in Düsseldorf, hat er am 1. September ein gutes Rennen gezeigt. Weidlinger: „Diese Zeit hat mich sehr gefreut, weil ich sie aus dem vollen Training heraus gelaufen bin und mir das hohe Tempo nicht mehr so leicht fällt.“ Zwei Trainingsperioden verbrachte er in der Höhe von St. Moritz: drei Wochen im August und zwei Wochen in der ersten Oktoberhälfte bis 16 Tage vor dem Rennen. Mit 228 Laufkilometern in einer Woche ist dort bei idealen Herbstbedingungen sein „Trainingsrekord“ gefallen: „Es hat mir einfach Spaß gemacht“, kommentiert er dieses Pensum, wobei Wochenumfänge von 200-210 Kilometer für ihn nicht außergewöhnlich sind.

Christian Pflügl (SK Vöest) hat am Sonntag das EM-Limit von 2:17:00 Stunden als sein großes Ziel. Einmal konnte er diese Marke bisher unterbieten, vor zwei Jahren in Frankfurt, als er 2:15:58 Stunden gelaufen ist (Bild rechts). Vor einem Monat hat er mit 1:05:56 Stunden beim Udine Halbmarathon gute Form gezeigt und ist bis auf acht Sekunden an seine Bestmarke herangekommen. „Ich will in Frankfurt das EM-Limit laufen, ganz klar. Es ist eine schnelle Strecke, ich möchte eine gute Gruppe finden und werde ohne Handbremse laufen“, so der 35-Jährige Oberösterreicher und EM-Teilnehmer von Barcelona 2010. „Ich bin seit dem Frühjahr 2012 keinen Marathon gelaufen und hatte ein mentales Tief, aber jetzt will ich es nochmals wissen und peile Rio 2016 an.“

Sabine Reiner (hellblau.Powerteam) wollte in Frankfurt bei ihrem zweiten Straßenmarathon starten und eine Zeit im Bereich des EM-Limits von 2:37:00 Stunden anpeilen. Die Zweitplatzierte des Jungfrau-Bergmarathons von 2012 musste jedoch kurzfristig am Freitag wegen Knieproblemen absagen. "Ich habe gemerkt, dass das Training für einen Straßenmarathon doch anders ist als für einen Bergmarathon. Die Belastungen für die Muskulatur und den Bewegungsapparat sind höher. In der letzten Zeit hatte ich Kniebeschwerden. Nachdem ich am Donnerstag einen lockeren Lauf versucht habe, konnte ich am Freitag nur humpeln. Deshalb habe ich nach Rücksprache mit meinem Physiotherapeuten und meinem Trainer Richard Umberg den Start abgesagt. Ich konzentriere mich jetzt aufs Wintertraining und hoffe auf einen guten Frühjahrsmarathon", sagte sie.

Mit dem Halbmarathon in Bregenz (1:16:29 Stunden) und einer 10km-Bestzeit in Berlin (35:17 Minuten) hatte sie im Oktober gute Vorbereitungsrennen gezeigt.

Das komplette Rennen ist am Sonntag, 27. Oktober ab 10:30 Uhr im [Livestream] zu sehen. Im Fernsehen überträgt hr ab 12 Uhr.