Qualifikationsmodus für WM 2015 und Olympische Spiele 2016 weiter verschärft

StartpistoleDie Technische Kommission des Internationalen Leichtathletik-Verbands (IAAF), unter der Leitung von Senior Vice-President Robert Hersh (USA), sieht eine Änderung des Qualifikationsmodus für die nächsten Weltmeisterschaften in Peking 2015 sowie die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 vor, wie im Zuge des IAAF-Kongresses in Moskau präsentiert wurde.

Fixe Teilnehmeranzahlen sollen IAAF mehr Planungsicherheit geben

Die IAAF möchte, dass 2.000 Athletinnen und Athleten an den genannten Großveranstaltungen teilnehmen (Anmerkung. In Moskau sind es 1973.). Das bisherige System mit „IAAF A-Standard“ und „IAAF B-Standard“ wird gestrichen, stattdessen wird es nur mehr eine internationale Norm geben, die so angesetzt sein wird, dass 75% des Teilnehmerfeldes sich so direkt für WM und Olympische Spiele qualifizieren können. Das restliche Feld wird anhand der Weltranglisten nach Limitschluss, somit ca. 10-14 Tage vor der Veranstaltung, aufgefüllt werden. Somit kann es nicht mehr vorkommen, dass die IAAF wie zum Beispiel morgen die 100m Vorläufe der Frauen in Ermangelung von ausreichend Teilnehmerinnen streichen muss. Alle anderen Reglungen wie z.B. mind. 1 Teilnehmer auch ohne Limit, 3 (4) Teilnehmer pro Nation, Wild Cards für Weltmeister, etc. bleiben aufrecht.

Trotzdem bringt das neue System de facto eine Verschärfung der Qualifikationsmöglichkeiten mit sich, die Planungssicherheit der IAAF bringt eine große Planungsunsicherheit für Sportler, Trainer und Verbände mit sich, die zum Beispiel im Laufe der Saison knapp an die Norm herankommen, aber nicht sicher sein, können, dass sie unter jenen Sportlern sind, mit denen das Teilnehmerfeld kurzfristig vor dem WM aufgefüllt wird.

ÖLV mit dieser Lösung nicht zufrieden

"Für Länder wie Österreich ist diese Regelung aus mehreren Gründen ganz ungünstig“,  wie Sportdirektor Hannes Gruber bestätigt. „Unter anderem können nur mehr die absoluten Top-Stars ihre Saison gut planen. Alle anderen, die das Limit nicht ganz erreichen, werden taktieren müssen, ob sie weiter auf Limitjagd gehen, oder bereits mit der WM-Vorbereitung beginnen können", fügt er hinzu.

Im Zuge der kommenden European Athletics Convention in Tallinn im heurigen Oktober möchten die ÖLV-Vertreter nochmals den Modus zur Diskussion bringen. Wie man aus informellen Gesprächen beim IAAF-Kongress in Moskau hören konnte, gibt es zahlreiche Nationenen, darunter auch große wie z.B. Großbritannien, die dem neuen Qualifikationsprocedere kritisch gegenüber stehen. Eine Kernfrage ist auch, ob eine IAAF-Kommission überhaupt berechtigt ist, so eine weitreichende Entscheidung zu treffen oder ob dies vom IAAF Council getroffen werden muss und damit noch Möglichkeiten einer Änderung bestehen.

Eine Ausweitung dieses neuen Qualifikationsmodus auf die U20-WM bzw. die U18-WM wird laut IAAF-Vizepräsident Robert Hersh ebenfalls überlegt.

Foto: GEPA Pictures

ÖLV | 09.08.2013

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