Staatsmeisterschaften Feldkirch: Von Bewerb zu Bewerb (Tag 2)

MÄNNER

200 Meter
Ekemini Bassey (DSG Volksbank Wien) steigerte seine Bestleistung trotz Gegenwind von 0,8m/s deutlich auf 21,69 Sekunden und freute sich über seinen ersten Einzel-Staatsmeistertitel. Dominik Distelberger (UVB Purgstall) holte in 21,85 Sekunden Silber vor Thomas Rosenthaler (ATSV Linz | 21,90). „Über 100 Meter hatte ich mir gestern mehr erwartet, aber da habe ich den Start verschlafen. Ich habe gewusst, dass Distelberger in der Kurve besser ist und habe darauf geachtet, nicht zu weit hinten sein“, schildert er. „Dass ich auf den letzten 100 Metern stark bin, habe ich gewusst.“

1500 Meter
Andreas Vojta (team2012.at) setzte sich mit einem schnellen Antritt 300 Meter vor dem Ziel an die Spitze und brachte den Titel mit der Zeit von 4:02,21 Minuten souverän ins Ziel. „Es war ein klassisches Meisterschaftsrennen. Niemand wollte die Initiative übernehmen. Ich war sicher nicht ganz frisch nach dem Meilenrennen gestern in London. Auch die Temperaturen waren nicht förderlich. Das Umstellen auf die hohe Geschwindigkeit zum Schluss hat gut geklappt Es war mein fünfter Titel in Folge, das zählt“, so Vojta. Felix Ramprecht (ATUS Knittelfeld) holte in 4:05,36 Minuten den zweiten Platz und sein erstes Edelmetall in der Allgemeinen Klasse. Uwe Holli (KSV-LCA) freute sich in 4:06,42 Minuten an dritter Stelle ebenfalls über seine erste Staatsmeisterschaftsmedaille, nachdem er bisher schon vier vierte Plätze erreicht hatte.

110m Hürden
Manuel Prazak (SVS) hatte in 14,40 Sekunden bei plötzlich deutlichem Gegenwind die Nase vorn. Dominik Distelberger (UVB Purgstall) holte in 14,57 den zweiten Platz. Auch Bronze ging durch Dominik Siedlaczek (DSG Volksbank Wien | 14,74) an einen Mehrkämpfer. „Die letzten fünf Hürden hatte ich das Gefühl, als würde ich gegen eine Wand laufen. Die Zeit hätte sonst besser sein können“, so Prazak. Im vorher durchgeführten Einlagelauf war er bereits auf 14,30 Sekunden gekommen.

400m Hürden
U23-EM Teilnehmer Thomas Kain (ATSV OMV Auersthal) ließ nichts anbrennen und setzte sich sofort an die Spitze. Mit 51,47 Sekunden kam er haarscharf an seine Bestleistung von 51,45 heran. „Das ist okay, damit bin ich zufrieden“, sagte er. „Es ist schwierig, alleine ohne direkte Konkurrenz zu laufen. Nach dem 400er gestern hatte ich Probleme auf der Oberschenkel-Rückseite. Zum Glück ist Physiotherapeutin Ingrid Müller da, die bringt es wieder hin!“ Markus Kornfeld (DSG Volksbank Wien) hole mit 54,11 Sekunden in einem engen Finish seine erste Medaille in der Allgemeinen Klasse. Vorjahressieger Samuel Ayayi (ÖTB OÖ) schaffte es mit 54,23 zu Bronze – zeitgleich mit Andreas Meyer (ULC Riverside Mödling), der als Vierter gewertet wurde.

Hochsprung
Manuel Leitner (PSV Hornbach Wels) schaffte als Einziger die 2,00 Meter zu überspringen. Seine weiteren Versuche über 2,06 Meter waren zum Teil sehr knapp. „Mit der Platzierung bin ich zufrieden, mit der Höhe nicht. Die 2,06m hätten noch gehen sollen, aber ich habe einige Punkte heute ganz gut gemacht“, resümierte er. U18-WM Teilnehmer Simon Asare (Union Salzburg) überquerte 1,97 Meter im ersten Versuch und holte damit Silber. Klaus Katschinka (DSG Volksbank Wien) erreichte mit 1,94 Meter den dritten Platz.

Dreisprung
Roman Schmied (Union Ebensee) setzte sich mit 15,48 Meter erneut klar durch. Manuel Leitner (PSV Hornbach Wels) holte mit persönlicher Bestleistung von 14,99 Meter den zweiten Platz. Sebastian Kapferer (IAC Pharmador) erreichte mit 13,99 Meter Bronze. „Die Hitze hat mir gar nichts gemacht“, so Schmid. „Ich wollte Richtung Bestleistung von 15,65 springen oder im Bereich von 15,50. Im letzten Versuch hat es dann geklappt. Mit 15,48 Meter bin ich zufrieden“, sagte der Elektrotechniker, der im Herbst sein Doktorats-Studium beginnen wird.

Kugelstoß
Titelverteidiger Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) war mit 18,24 Meter nicht zu schlagen. Gerhard Zillner (SVS Leichtathletik) holte sich mit 16,49 Meter Silber. Alexander Lang (TS Fußach) sicherte sich mit 15,41 Meter den dritten Platz. „Mit der Kugel habe ich konstant gestoßen, da bin ich zufrieden“, so Weißhaidinger. Seinen Schwerpunkt wird er jedoch zukünftig auf den Diskuswurf legen: „Zwei Disziplinen sind auch im Training vom Umfang her zu viel. Ich werde ab und zu noch Kugelstoßen, das müssen wir im Detail erst planen, aber der Fokus ist am Diskuswurf. Schön wäre, wenn ich heuer noch 60 Meter schaffe.“ Für nächstes Jahr hat er schon eine Kampfansage parat: „Nochmal möchte ich Gerhard Mayer bei Staatsmeisterschaften nicht gewinnen lassen!“ Auch die EM in Zürich 2014 ist ein Ziel für ihn: „Dann bin ich auf dem Weg dorthin, wo ich hinwill: zu Olympischen Spielen!“

Speerwurf
Matthias Kaserer (Union Salzburg) hat die 69 Meter zweimal übertroffen und mit 69,38 Meter seinen Titel vom Vorjahr verteidigt. Vom ersten Durchgang an lag er in Führung und ließ sich nicht mehr einholen. „Ich wäre heute auch mit 66 oder 67 zufrieden gewesen, weil ich mich auf der rechten Seite nicht so gut gefühlt habe. Der zweite Titel freut mich sehr, weil die letzte Zeit mit Uni-Prüfungen stressig für mich war“, so der angehende Zahnmediziner. Martin Strasser (SVS Leichtathletik) eröffnete im ersten Durchgang mit 64,84 Meter und holte damit letztlich den dritten Platz. Vereinskollege und ÖLV-Rekordler Gregor Högler konterte im dritten Versuch, kam einen Zentimeter weiter als Strasser und schaffte mit 64,85 Meter die Silbermedaille.

 

FRAUEN

200 Meter
Doris Röser (TS Lauterach) verteidigte in 24,24 Sekunden ihren Titel vor Susanne Walli (Zehnkampf Union | 25,09) und Alexandra Toth (AT Graz | 25,34). „Ich wollte gerne eine 23er-Zeit laufen. Das ist ein kleiner Wermutstropfen. Der Wind war mir zu stark. Aber mit zwei Staatsmeistertiteln muss ich zufrieden sein“, sagte die Vorarlbergerin.

1500 Meter
Anita Baierl (TUS Kremsmünster) holte mit einem couragierten Rennen in 4:40,87 Mintuen ihr zweites Staatsmeisterschafts-Gold des Wochenendes nach dem 5000m-Sieg vom Vortag. Zunächst begann es sehr langsam – „sicher langsamer als gestern beim 5000er“, so Baierl. Nach 500 Metern forcierte sie und setzte sich sofort von den Konkurrentinnen ab. „Es war mein Plan, den letzten Kilometer schnell zu laufen, weil ich für ein Finish nicht speziell die Schnelligkeit trainiert habe. Die Staatsmeisterschaftsrennen sind für mich Teil des Aufbaus für einen guten 10.000m-Lauf im Herbst“, so Baierl. Elisabeth Niedereder (team2012.at | 4:44,48) und ihre Vereinskollegin Annabelle Konczer (4:45,13) holten Silber und Bronze.

100m Hürden
Linda Thoms (DSG Volksbank Wien) holte sich in einem knappen Finish in 14,09 Sekunden ihren ersten Einzel-Staatsmeistertitel vor Marie Elisabeth Maurer (Union Salzburg | 14,25), die es zum ersten Mal seit 2006 wieder aufs Podest bei österreichischen Meisterschaften geschafft hat. Florentina Dohnalik (SVS) lief in 14,45 zu Bronze. „Es war nicht leicht zu laufen, weil viele Leute zu mir gesagt haben, dass ich wegen der Absage von Beate Schrott die Favoritin bin. Zwischendurch habe ich mich etwas treiben lassen und war über die Hürden nicht aktiv genug. Am Schluss habe ich es aber noch geschafft. Dieser Titel freut mich sehr!“

400m Hürden
Sabine Kreiner (ATSV Linz) legte ein scharfes Tempo vor und lag bis zur Zielgeraden in Führung. Titelverteidigerin Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) konnte ihren Schritt jedoch bis zum Schluss durchziehen und jubelte mit 59,84 Sekunden über neue ÖLV-Jahresbestleistung: „Sabine ist wirklich stark angelaufen. Ich habe mich ein bisschen ziehen lassen können. Mein Rhythmus hat sehr gut gepasst heute“, freute sich Menapace über ihren zweiten Feldkirch-Staatsmeistertitel nach dem Erfolg über 400m flach. Kreiner erzielte an zweiter Stelle mit 60,98 Sekunden neue Saisonbestleistung, ebenso Raffaela Dorfer (ULC Dornbirn), die in 61,24 Bronze holte.

Hochsprung
Monika Gollner (KLC) war mit 1,80 Meter einmal mehr voran. Im zweiten Versuch schaffte sie diese Höhe. Lisa Egarter (Union Raika Lienz) kam mit 1,74 Meter fast an ihre Saisonbestleistung heran und holte den zweiten Platz vor Marina Schneider (IAC Pharmador), die 1,71 Meter übersprang. „Für das, was ich heuer trainiert habe, muss ich zufrieden sein“, so Gollner. „Schade, dass ich 1,84 Meter nicht mehr geschafft habe. Es war schwierig, sich auf den Wind einzustellen. Der hat genau mit Start des Hochspringens begonnen.“

Dreisprung
Zwei ungültige Versuche zum Start machten den Dreisprung für die Titelverteidigerin Michaela Egger zur Nervenprobe. Mit 12,19 Meter im dritten Anlauf wendete sie den drohenden „Nuller“ ab. Diese Weite sollte auch bereits für den Titel genügen. Auch ihre drei weiteren Sprünge waren ungültig. „Nach zwei ungültigen Versuchen habe ich einen Sicherheitssprung gemacht. Ich wollte weit springen heute, über 13 Meter, darum habe ich riskiert. Leider waren alle anderen knapp übertreten.“ Pamela Palfy (SVS Leichtathletik) holte sich mit Saisonbestleistung von 11,91 Meter Silber. Beate Hochleitner (SU Kärcher Leibnitz) sprang ebenfalls mit Bestleistung einen Zentimeter dahinter zu Bronze.

Kugelstoß
Ein Siegespodest voll Nachwuchs-Power: U18-WM Teilnehmerin Djeneba Touré (AT Graz) siegte mit Freiluftbestleistung von 13,56 Meter vor U20-EM Teilnehmer Nicole Prenner (ATS Pinkafeld | 13,10m) und U18-WM Teilnehmerin (und Hammerwurfspezialistin) Bettina Weber (SVS Leichtathletik | 12,94m). „Es war ein super Wettkampf heute“, freute sich die 17-jährige Touré, die ihren ersten Staatsmeistertitel in der Allgemeinen Klasse gewonnen hat. „Ich habe mit 12,50m begonnen und mich kontinuierlich gesteigert.“ Auch ihr zweit- und drittbester Versuch von 13,42m und 13,26m hätten für den Sieg gereicht. Bereits am Samstag hatte sie mit dem Diskus den zweiten Platz geholt, war aber mit 44,10m unter ihren Möglichkeiten geblieben. „Warum es im Kugelstoß derzeit besser läuft als im Diskuswurf, kann ich nicht sagen. Das ist manchmal so. Im Diskus kann ich sicher noch viel weiter werfen“, sagte sie.

Speerwurf
Elisabeth Eberl (AT Graz), Bronzemedaillengewinnerin bei der Universiade, siegte mit 52,11 Meter vor U20-EM Teilnehmerin Nicole Prenner (ATS Pinkafeld | 47,50m) und Michaela Sturm (Union Salzburg | 46,56m). „Ich habe technisch nicht gut geworfen. Jeder Wurf war irgendwie anders, es hat für eine bessere Weite nicht gepasst heute“, kommentierte Eberl. Nächste Woche soll es in Fribourg in der Schweiz wieder weiter gehen.


Komplette Ergebnisse: www.ts-gisingen.at


Fotos: GEPA pictures

 

ÖLV | 28.07.2013

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