Staatsmeisterschaften Feldkirch: Von Bewerb zu Bewerb (Tag 1)

MÄNNER

100 Meter
Benjamin Grill (Union St. Pölten) setzte sich mit 10,56 Sekunden klar durch und kam nahe an seine Saisonbestleistung von 10,52 heran. „Mit dieser Zeit kann ich zufrieden sein. Dabei habe ich immer wieder Sehnenbeschwerden im Knie“, so der Titelverteidiger. Thomas Rosenthaler (ATSV Linz) sprintete mit 10,72 zu Silber vor Zehnkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) mit 10,75.

400 Meter
Es war wohl die Überraschung der Meisterschaften: der 16-jährige Dominik Hufnagl (SVS Leichathletik) steigerte seine Bestleistung von 50,88 auf 48,63 Sekunden. Der EYOF-Silbermedaillengewinner über 400m Hürden siegte damit vor Thomas Kain (ATSV OMV Auersthal | 49,32) und Stefan Hämmerle (TS Jahn Lustenau | 50,34). „Ich habe vorher auf eine Medaille gehofft, dass ich gewinnen kann, habe ich nicht erwartet. Als ich auf der Zielgeraden vorne war, habe ich gedacht: Nur nicht den gleichen Fehler machen wie bei den EYOF in Utrecht, wo ich noch überholt worden bin. So habe ich bis zum Schluss durchgezogen.“

800 Meter
Einen Tag nach dem Gewinn des IPC-Weltmeistertitels feierte Günther Matzinger (ÖTB Salzburg LA) in einem packenden Rennen den Sieg bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften über 800 Meter. In 1:51,78 Minuten setzte er sich vor Mario Haberfellner (LCAV doubrava | 1:52,18) durch und jubelte über seinen ersten Leichtathletik-Staatsmeistertitel bei den Nicht-Behinderten. „Der erste Titel – da ist die Freude doppelt so groß! Die letzten 200 Meter sind wir extrem schnell gelaufen, sicher schneller als gestern im WM-Finale. Es war ein super Rennen auch von Mario“, so Matzinger. Vincent Roth (SVS Leichtathletik) holte in 1:53,35 Minuten Bronze.

5000 Meter
Christian Steinhammer (USKO Melk) und Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) kämpften in einer fulminanten Schlussrunde um den Titel. „Man kann nicht sagen, was bei einem solchen Finish rauskommt", so Steinhammer der nach 14:50,76 Minuten jubelte. Pfeil holte in 14:51,40 Silber. Christoph Sander (DSG Volksbank Wien) hielt am längsten mit und finishte an dritter Stelle.

Stabhochsprung
Universiade-Teilnehmer Paul Kilbertus (ALC Wels) und U20-EM Finalist Lukas Wirth (ATSV Innsbruck) duellierten sich um den Sieg. Wirth schaffte gute 5,05 Meter im dritten Versuch. Kilbertus war souverän und überquerte 4,95m, 5,05m und 5,15m jeweils im ersten Anlauf. Dann attackierte er seine persönliche Bestleistung von 5,31 Meter, was nicht mehr glückte. Johannes Arminger (ALC Wels) freute sich mit 4,25m über Bronze.

Weitsprung
James Beckford ist österreichischer Staatsmeister! Der aus Jamaika stammende Olympiazweite von 1996 mit Bestleistung 8,62 Meter hat seit über einem Jahr Innsbruck als Hauptwohnsitz und ist daher bei österreichischen Titelkämpfen laut Reglement startberechtigt. Der 38-Jährige kam konstant über 7,30 Meter, sein weitester Sprung ging auf 7,56 Meter – das bedeutete Gold. „Dieser Seig freut mich sehr. Es gibt viele junge Talente in Österreich. Für mich war es heuer erst mein zweiter Wettkampf. Ich kann mich sicher noch steigern und möchten den Springern in Österreich helfen.“ Titelverteidiger Manuel Leitner (PSV Hornbach Wels) holte mit 7,29 Meter Silber. Ex-Zehnkämpfer Roland Schwarzl (Union Salzburg) schaffte mit 7,10 Meter den Sprung zu Bronze. „Es ist gut, wieder dabei zu sein, auch wenn mir einiges weh tut. Meine ungültigen Sprünge waren besser als 7,10m“, kommentierte er.

Diskuswurf
Gerhard Mayer (SVS Leichtathletik) schaffte am Samstag bei seinem letzten Formtest vor den Weltmeisterschaften in Moskau (10.-18. August) eine Punktlandung auf der 60-Meter-Marke. Mit 60,00 Meter holte er den Titel vor U23-EM Finalist Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ), der auf gute 58,48 Meter kam. „Ich stehe jetzt voll im Training, darum war es nicht leicht. Aber Österreichische Meisterschaften will ich immer gewinnen. Ich war konstant heute, hätte aber gerne weiter geworfen. Das Timing hat nicht perfekt gepasst. Jetzt folgt noch der Feinschliff für die Weltmeisterschaften“, sagte er. Weißhaidinger kam beim Einwerfen ebenfalls an die 60 Meter. Im Wettkampf hat es knapp noch nicht gereicht. Alexander Rossi (ATG Graz) schaffte mit 49,08 Meter Bronze.

Hammerwurf
Michael Hofer (LAC Umdasch Amstetten) holte mit 54,33 Meter im dritten Versuch den Staatsmeistertitel – seinen zweiten nach 2011. Matthias Hayek (ATSV OMV Auersthal) brachte alle seine gültigen Versuche (4) über die 50-m-Marke. Der Weiteste ging auf 52,44. Klaus Moser (LCA Umdasch Amstetten) holte mit 49,47m Bronze.

 

FRAUEN

100 Meter
Durch Doris Röser (TS Lauterach) gab es einen Vorarlberger Sieg. Röser war in 11,73 Sekunden (+0,4) voran. U20-EM Teilnehmerin Savannah Mapalagama (DSG Volksbank Wien) blieb mit 11,98 als Zweite ein weiteres Mal unter 12 Sekunden. Vereinskollegin Linda Thoms holte mit 12,05 Bronze. „Mein Start war nicht gut“, kommentierte Röser. „Es kommen starke junge Sprinterinnen nach, die sind unberechenbar und können sich rasch steigern. Eine große Motivation ist für mich die EM in Zürich 2014, dort möchte ich dabei sein.“

400 Meter
Spannend bis zum Schluss: Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) siegte in 56,03 Sekunden vor U18-WM Semifinalistin Susanne Walli (Zehnkampf Union | 56,60) und Sabine Kreiner (ATSV Linz | 57,33). „Als wir auf die Zielgerade gekommen sind und ich war vorn, war ich erleichtert und überrascht“, so Menapace. „Ich hatte erwartet, dass Susi Walli in Führung liegen wird. Bis zum Schluss habe ich dann gehofft, dass mich niemand mehr überholt.“

800 Meter
Mit Elisabeth Niedereder (team2012.at) setzte sich in 2:11,46 Minuten die Favoritin durch. Anfangs sorgte jedoch Hindernis-Staatsmeisterin Stefanie Huber (LCAV doubrava) für hohes Tempo. „Das hat mich überrascht, es war härter als erwartet“ sagte Niedereder. Als sie nach 550 Metern forcierte, konnte ihr aber niemand folgen. Dahinter schaffte es Annabelle Konczer (team2012.at) bei ihrer ersten Einzel-Staatsmeisterschaftsteilnahme immer näher an Huber heranzukommen. Rund 30 Meter vor dem Ziel setzte sich Konczer an die zweiten Stelle und holte Silber in 2:14,49 Minuten vor Huber, die in 2:15,14 Bronze gewann.

5000 Meter
Anita Baierl verteidigte souverän ihren Titel. Zwei schnelle Schlussrunden genügten ihr, um sich von ihren Konkurrentinnen abzusetzen und in 17:11,64 Minuten zu gewinnen. Nada Pauer (SVS Leichtathletik) wurde in 17:19,42 Zweite, Martina Bruneder-Winter (LCAV doubrava), die lange Zeit an der Spitze war, holte mit 17:29,91 Bronze. „Mir hat das Tempo gepasst, viel schneller wäre ich nicht angelaufen“, sagte Baierl, die sich zunächst an dritter Stelle hielt. „Ich hatte auch das morgige 1500m Rennen im Hinterkopf. Das Rennen hat gut geklappt heute.“

Stabhoch
U23-EM Finalistin Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) holte mit übersprungenen 4,00 Metern klar den Sieg vor Jennifer Zimmer (WAT Athletics | 3,40m) und Jennifer Hermann (SU Kärcher Leibnitz | 3,20m). Danach ließ Grünberg die U23-Rekordhöhe von 4,22 Meter auflegen, die sie aber nicht mehr schaffte. „Ich habe am Donnerstag begonnen, meinen Anlauf von 14 auf 16 Schritte umzustellen, deshalb habe ich heute manchmal Schwierigkeiten gehabt. Meine Sprünge waren aber gut, wenn der Anlauf geklappt hat.“

Weitsprung
Marina Kraushofer (SVS Leichtathletik) war mit 6,18 Meter nicht zu schlagen. Michaela Egger (Union Salzburg) kam als Zweite auf 5,98 Meter. Pamela Palfy (SVS Leichtathletik) sprang mit 5,79 Meter zu Bronze. „Ich habe meine Fersenprellung gespürt“, so die Siegerin, „deshalb habe ich nach dem dritten Versuch nicht mehr weitergemacht, als ich schon eine gute Weite hatte.“

Diskuswurf
Sonja Spendelhofer (ATSV OMV Auersthal) siegte mit 46,43 Meter vor der U18-WM Teilnehmerin Djeneba Touré (AT Graz | 44,10m) und Stefanie Waldkircher (LAC Klagenfurt | 43,58m). „Der Jugend gehört die Zukunft, ganz klar“, sagte Spendelhofer. „Djeneba Touré hat heuer schon weiter geworfen und ist sehr talentiert. Aber ich freue mich über meinen 25. Staatsmeistertitel“, so die Siegerin, die als ÖLV-Vizepräsidentin und OÖC-Vorstandsmitglied auch abseits von Wettkämpfen für den Sport aktiv ist.

Hammerwurf
Claudia Stern (IAC Pharmador) schaffte mit 50,80 Meter den Sieg und erstmals seit 2006 wieder den Staatsmeistertitel. Zwei Nachwuchswerferinnen von SVS holten die weiteren Medaillen. Bettina Weber mit 46,21m knapp vor Melanie Kraushofer mit 46,14m.

 

Alle Ergebnisse: www.ts-gisingen.at

Fotos: GEPA pictures


 

ÖLV | 27.07.2013

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