Leichtathletik-Staatsmeisterschaften: Diskuswerfer Gerhard Mayer siegt mit 60 Meter bei WM-Test

Bei großer Hitze bestreiten Österreichs Leichtathleten an diesem Wochenende die Staatsmeisterschaften in Feldkirch-Gisingen. Diskuswerfer Gerhard Mayer (SVS Leichtathletik) schaffte am Samstag bei seinem letzten Formtest vor den Weltmeisterschaften in Moskau (10.-18. August) eine Punktlandung auf der 60-Meter-Marke. Mit 60,00 Meter holte er den Titel vor U23-EM Finalist Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ), der auf gute 58,48 Meter kam. „Ich stehe jetzt voll im Training, darum war es nicht leicht. Aber Österreichische Meisterschaften will ich immer gewinnen. Ich war konstant heute, hätte aber gerne weiter geworfen. Das Timing hat nicht perfekt gepasst. Jetzt folgt noch der Feinschliff für die Weltmeisterschaften“, sagte er.

Nachwuchsathleten zeigen auf

Neben Weißhaidinger haben mehrere der zuletzt bei internationalen Meisterschaften aktiven Nachwuchsleichtathleten für erfreuliche Leistungen gesorgt. U23-EM Finalistin Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) war mit 4,00 Metern im Stabhochsprung klar voran und versuchte danach dreimal die ÖLV U23-Rekordhöhe von 4,22 Meter – diesmal noch vergeblich. Der 16-jährige Dominik Hufnagl (SVS Leichtathletik), zuletzt Silbermedaillengewinner beim European Youth Olympic Festival über 400m Hürden, holte den Staatsmeistertitel über 400 Meter. Mit 48,63 Sekunden steigerte er seine Bestleistung um über zwei Sekunden. Susanne Walli (Zehkampf Union), Semifinalistin bei der U18-WM, erreichte über 400 Meter in 56,60 Sekunden den zweiten Platz. Schneller war Verena Menapace (DSG Volksbank Wien), die mit 56,03 Sekunden den Titel holte. Im Stabhochsprung duellierten sich Universiade-Teilnehmer Paul Kilbertus (ALC Wels) und U20-EM Finalist Lukas Wirth (ATSV Innsbruck). Wirth schaffte gute 5,05 Meter. Kilbertus blieb bis 5,15 Meter fehlerfrei. Dann attackierte er seine persönliche Bestleistung von 5,31 Meter, was nicht glückte.

Erster Staatsmeistertitel für Günther Matzinger

Über 800 Meter feierte Paralympics-Sieger Günther Matzinger (ÖTB Salzburg) seinen ersten Staatsmeistertitel bei den Nicht-Behinderten. Einen Tag nach dem Gewinn des IPC-Weltmeistertitels (400m, Klasse T46) in Lyon siegte er in 1:51,78 Minuten vor dem Oberösterreicher Mario Haberfellner (LCAV doubrava), der auf 1:52,18 kam. „Der erste Titel – da ist die Freude doppelt so groß! Die letzten 200 Meter sind wir extrem schnell gelaufen, sicher schneller als gestern im WM-Finale“, so Matzinger, dessen rechter Unterarm seit Geburt fehlgebildet ist. Einige starke Mittelstreckler wie Andreas Rapatz, Raphael Pallitsch (beide verletzt), Andreas Vojta (beim Diamond League Meeting in London) oder Nikolaus Franzmair fehlten diesmal – aber Matzinger hat sich in einem harten Rennen durchgesetzt. Bei den Frauen holte sich Elisabeth Niedereder (team2012.at) in 2:11,46 Minuten den Titel.

James Beckford als österreichischer Staatsmeister – Schwarzl Dritter

Ein klingender Name feierte im Weitsprung den Titel. James Beckford, der aus Jamaika stammende Olympiazweite von 1996 mit Bestleistung 8,62 Meter, hat seit über einem Jahr Innsbruck als Hauptwohnsitz und ist daher bei österreichischen Titelkämpfen laut Reglement startberechtigt. Der 38-Jährige kam konstant über 7,30 Meter, sein weitester Sprung ging auf 7,56 Meter – das bedeutete Gold. „Dieser Sieg freut mich sehr. Es gibt viele junge Talente in Österreich. Für mich war es heuer erst mein zweiter Wettkampf. Ich kann mich sicher noch steigern und möchte den Springern in Österreich helfen.“ Titelverteidiger Manuel Leitner (PSV Hornbach Wels) holte mit 7,29 Meter Silber. Ex-Zehnkämpfer Roland Schwarzl (Union Salzburg) schaffte mit 7,10 Meter den Sprung zu Bronze. „Es ist gut, wieder dabei zu sein, auch wenn mir jetzt Einiges weh tut. Meine ungültigen Sprünge waren besser als 7,10m“, kommentierte er.

Beim Weitsprung der Frauen war U23-EM Finalistin Marina Kraushofer (SVS Leichtathletik) mit 6,18 Meter klar voran. „Ich habe meine Fersenprellung gespürt“, so die Siegerin, „deshalb habe ich nach dem dritten Versuch nicht mehr weitergemacht, als ich schon eine gute Weite hatte.“

Die Sprint-Titel über 100 Meter gingen an Benjamin Grill (Union St. Pölten) mit 10,56 Sekunden und Doris Röser (TS Lauterach) mit 11,73 Sekunden. Die längste an diesem heißen Wochenende ausgetragene Distanz – die 5000 Meter – entschieden Christian Steinhammer (USKO Melk | 14:50,76 Minuten) in einem packenden Finish vor Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr | 14:51,40) sowie Anita Baierl (TUS Kremsmünster) in 17:11,64 Minuten für sich.

Am Sonntag geht’s weiter

Am Sonntag werden ab 10:30 Uhr die Bewerbe fortgesetzt, u.a. mit WM-Teilnehmer Andreas Vojta über 1500 Meter, der heute bei den „Anniversary Games“ im Londoner Olympiastadion (IAAF Diamond League) im Meilenrennen mit 3:58,65 Minuten den 15. Platz erreicht hat.

 

Fotos: GEPA pictures

 

Österreichische Leichtathletik Staatsmeisterschaften, präsentiert von Silhouette | Adidas Eyewear
Feldkirch, 27. Juli 2013 (1. Tag)

Männer
100 m: Benjamin Grill (Union St. Pölten) 10,56sec (0,0)
400 m: Dominik Hufnagl (SVS Leichtathletik | Jg. 1997) 48,63sec
800 m: Günther Matzinger (ÖTB Salzburg LA) 1:51,78 min
5.000 m: Christian Steinhammer (USKO Melk) 14:50,76 min
Stabhoch: Paul Kilbertus (ALC Wels) 5,15m
Weit: James Beckford (ATSV Innsbruck) 7,56m (Wind 0,0)
Hammerwurf: Michael Hofer (LCA Umdasch Amstetten) 54,33m
Diskus: Gerhard Mayer (SVS) 60,00m

Frauen
100 m: Doris Röser (TS Lauterach) 11,73 sec (+0,4)
400 m: Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) 56,03sec
800 m: Elisabeth Niedereder (team2012.at) 2:11,46 min
5.000 m: Anita Baierl (TUS Kremsmünster) 17:11,64 min
Stabhoch: Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) 4,00m
Weit: Marina Kraushofer (SVS Leichtathletik) 6,18m (+0,7)
Hammerwurf: Claudia Stern (IAC Pharmador) 50,80m
Diskus: Sonja Spendelhofer (ATSV OMV Auersthal) 46,43m


Komplette Ergebnisse: www.ts-gisingen.at


 

ÖLV | 27.07.2013

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