U18-WM Donetsk | Susanne Walli erreicht die beste ÖLV-Platzierung: Bilanz & Ausblick

Zehn junge ÖLV-Athleten waren bei den IAAF U18-Weltmeisterschaften in Donetsk, Ukraine, am Start. Die erfreulichste Leistung brachte Susanne Walli, die über 400 Meter sowohl im Vorlauf wie im Semifinale persönliche Bestleistung lief und mit 55,29 Sekunden den 14. Platz holte.

ÖLV U18-Bundestrainerin Elisabeth Norz und Leo Hudec, der in Donetsk als Technischer Leiter des Teams fungierte, zogen über die Titelkämpfe Bilanz: „Wir hatten hier eine junge, unerfahrene Gruppe. Es freut uns, dass fast alle die Leistungen gebracht haben, die wir von ihnen erwartet haben. Fast alle haben ihre Vorleistungen hier bestätigt. Einige aus diesem Team sind in der Lage, sich nächstes Jahr für die U20-WM in Eugene zu qualifizieren, besonders aus der Gruppe der Werferinnen und Susanne Walli. Drei weitere Athleten hatten sich auch für diese Meisterschaften qualifiziert, aber nehmen stattdessen nächste Woche beim EYOF in Utrecht teil. Die Athleten haben alle viel Erfahrung gesammelt. Ebenso war es für die Heimtrainer sehr gut und ein Erfahrungsgewinn, dass sie dabei waren. Hier konnte jeder sehen, welches Niveau man haben muss, um weiter zu kommen.“

Als letzte aus dem ÖLV-Team hatte am Samstag Lena Ungerböck im 5000m Gehen ihren Einsatz. Leider wurde sie nach 2600 Meter wegen technischer Fehler disqualifiziert. „Ich habe Probleme mit meiner Gehtechnik und der Streckung des Knies. Ich habe versucht, etwas langsamer zu gehen, aber wurde dreimal verwarnt. Schade, ich wäre ich sehr gerne ins Ziel gekommen. Technisch habe ich noch viel dazuzulernen“, sagte sie.

Die Auftritte der ÖLV-Teilnehmer

Persönliche Bestleistung im WM-Semifinale für Susanne Walli! Bei der U18-WM in Donetsk, Ukraine, lief sie in 55,29 Sekunden auf den fünften Platz ihres 400m-Halbfinallaufes. Insgesamt kam sie auf den 14. Rang der Titelkämpfe unter 50 gestarteten Läuferinnen, was die beste ÖLV-Platzierung in Donetsk ist. Die Oberösterreicherin hat ihre erst am Tag davor im Vorlauf erzielte Bestzeit von 55,33 Sekunden ein weiteres Mal knapp steigern können. Dass ihr das bei Weltmeisterschaften gelingt, spricht für guten Formaufbau und ebensolche Nervenstärke. „Ich bin überglücklich! Bevor ich hierher kam, bin ich heuer noch nicht unter 56 Sekunden gelaufen, und jetzt gleich zweimal!“, strahle sie im Ziel. „Ich habe mich sehr gut vorbereitet und die letzten Wochen nicht zu viel gemacht. Zwei Rennen an zwei Tagen ist sehr gut gegangen, das habe ich auch von der Team-EM gekannt. Ich bin heute etwas langsam gestartet, obwohl ich das eigentlich nicht wollte. Die letzte Kurve bin ich sehr schnell gelaufen, aber am Schluss wurde ich dann doch müde.“

Lukas Reiter hat in einem engagierten Achtkampf mit 5549 Punkten den 23. Platz erreicht und ist bis auf 58 Punkte an seine Bestleistung herangekommen. In praktisch allen Disziplinen konnte er seine Fähigkeiten umsetzen. Herausragend war der Speerwurf, wo er seine Bestleistung um fast vier Meter (!) auf tolle 57,78 Meter steigerte. Damit erzielte er die zweitbeste Marke des gesamten Feldes. Im abschließenden 1000m-Lauf legte er ein Tempo vor, das sich leider als zu hoch erweisen sollte. Mit der 400m-Durchgangszeit von 60 Sekunden lag er deutlich auf Bestleistungskurs (2:39,76), musste diesem Anfangstempo aber Tribut zollen. Am Ende kam er auf 2:52,21 Minuten, immerhin die zwölftbeste Zeit des Feldes, aber er hatte in dieser Abschlussdisziplin mehr Möglichkeiten. „Ich bin schnell gestartet über die 1000 Meter, weil ich Angst hatte, dass wir zu eng aufeinander laufen“, schildert er. „Aber auf der letzten Runde war es dann vorbei. Ich bin heute sehr glücklich mit dem Speerwurf. Der Achtkampf insgesamt war für mich ein Erlebnis. Ich bin stolz, dass ich dabei war und hoffe, dass in die Zukunft bei weiteren solchen Meisterschaften starten kann.“

Mit Philipp Kronsteiner war ein zweiter ÖLV-Athlet in den Achtkampf gestartet. Er musste jedoch wegen Knieproblemen nach drei Disziplinen den Bewerb aufgeben.

Bettina Weber zeigte am Freitag in der Hammerwurf-Qualifikation mit 59,22 Meter eine gute Leistung. Unter 51 Teilnehmerinnen kam sie damit auf den 22. Platz. Nach einem ungültigen ersten Versuch schaffte sie im zweiten Wurf 57,15 Meter. Im letzten Durchgang erzielte sie dann ihre Tageshöchstweite. „Beim dritten Wurf ging es fast perfekt. Ich war etwas enttäuscht, dass ich nicht über 60 Meter gekommen bin, aber mit 59,22 kann ich zufrieden sein. Wenn man nach einem Fehlversuch doch gute Leistungen bringt, ist das okay. Im Vergleich zum Kugelstoß bin ich beim Hammerwurf doch sicherer.“

Webers Weite in der WM-Qualifikation war ihre zweitbeste Leistung überhaupt. Nur bei ihrem ÖLV U18-Rekordwurf auf 60,33 Meter vor einer Woche war sie bisher weiter gekommen. Für das WM-Finale der Top-12 in Donetsk waren 63,06 Meter nötig.

In der Kugelstoß-Qualifikation war Österreich am Donnerstag im Doppelpack vertreten. Nach einem enttäuschenden Diskuswurf am Mittwoch konnte Djeneba Touré heute wieder lachen. Mit 15,22 Meter kam sie bis auf 16 Zentimeter an ihre Bestleistung heran und holte den 18. Platz unter 41 Teilnehmerinnen. „Ich hatte wegen gestern Wut im Bauch und wollte es besser machen. Das ist mir gelungen und freut mich!“, sagte sie.

Bettina Weber bewies nach zwei ungültigen Versuchen Nervenstärke und schaffte noch 14,82 Meter. „Ich wollte weiter stoßen, bin aber nicht unzufrieden. Nachdem der erste Versuch ungültig war, wollte ich beim Zweiten auf Sicherheit gehen. Dann was es wieder ungültig, und es wurde es sehr spannend. Zum Glück hat der dritte Versuch geklappt. Eine WM ist eben etwas anders als ein Meeting in Österreich“, sagte Weber.

Gut schlug sich Luca Sinn über 2000m Hindernis. In 6:07,87 Minuten kam er in seinem Vorlauf auf den neunten Rang und lief bis auf fünf Sekunden an seine Bestzeit von 6:02,76 heran. „Ich habe gehofft, dass ich schneller bin", war er selbstkritisch. "Der erste Kilometer war mir mit ca. 3 Minuten etwas zu langsam. Danach musste ich die Spitzengruppe ziehen lassen und lief in der zweiten Gruppe. Vielleicht hätte ich mehr riskieren sollen. Ich weiß, dass ich am Ende nicht so schnell bin, darum habe ich lieber eine schnellere erste Hälfte. Ich bin überzeugt, dass diese Erfahrung für die Zukunft was bringt. Es waren Weltmeisterschaften, das ist etwas anderes als kleine Rennen zu Hause.“

Im Speerwurf waren gleich zwei ÖLV-Teilnehmerinnen am Start. Magdalena Dielacher kam mit 47,83 Meter auf den 18. Platz in der Qualifikation und erzielte ihre zweitbeste Weite überhaupt. Ihre Serie: 45,76m – 44,98m – 47,83m
„Das Ergebnis ist nicht so weit entfernt von meiner Bestleistung von 48,55m, aber ich hätte gerne weiter geworfen. Bei meinem weitesten Versuch war ich nicht schnell genug. Ich habe Fehler gemacht, aber es war eine gute Erfahrung, zum ersten Mal bei dieser WM dabei zu sein“, sagte sie. Für die Finalqualifikation der Top-12 waren 49,18 Meter nötig.

Victoria Hudson kam auf 44,53 Meter und den 30. Rang. Ihre Serie: 42,45m – 44,53m – 43,26m
„Es war nicht gut, ich hatte mir etwas mehr erwartet“, sagte sie, nachdem sie nicht in den Bereich ihrer Bestleistung von 47,33 Meter gekommen ist. „Ich trainiere erst seit Februar speziell für den Speerwurf. Mir fehlt noch die Sicherheit und mein Anlauf passt noch nicht. Daran werde ich arbeiten.“

Simon Asare meisterte in der Hochsprung-Qualifikation die ersten beiden Höhen gleich im ersten Versuch. 1,95 und 2,00 Meter gelangen prompt. Über 2,04 Meter schaffte er es jedoch nicht mehr. „Ich habe mich sehr gut vorbereitet und war topmotiviert. Nachdem ich die 2,00 Meter gesprungen bin, bekam ich Probleme mit meinem Knie und war es vorbei. Aber es war super hier, ich habe viel gelernt.“

 

 
 

ÖLV-Ergebnisse U18-WM Donetsk (10.-14. Juli 2013)

400m Semifinale
14. Susanne Walli (Zehnkampf Union) 55,29sec (PB)

IAAF World Youth Championships 2013

Vorlauf 55,33sec

Kugelstoß-Qualifikation
18. Djeneba Touré (AT Graz) 15,22m
27. Bettina Weber (SVS-Leichtathletik) 14,82m

Hammerwurf-Qualifikation

22. Bettina Weber (SVS-Leichtathletik) 59,22m

Diskuswurf-Qualifikation
22. Djeneba Touré (AT Graz) 39,07m

Speerwurf-Qualifikation
18. Magdalena Dielacher (SU Kärcher Leibnitz) 47,83m
30. Victoria Hudson (SVS-Leichtathletik) 44,53m

2000m Hindernis Vorlauf
27. Luca Sinn (UAB Athletics) 6:07,87min

Achtkampf
23. Lukas Reiter (LAG Genböck Haus Ried) 5549 Punkte
100m 12,09 (-0,5) | Weit 6,19m (+1,3) | Kugel 13,83m | 400m 53,11sec
110m Hü 15,33 (+0,3) | Hoch 1,81m | Speer 57,78m PB | 1000m 2:52,21min

Philipp Kronsteiner (Zehnkampf Union)
100m 11,76 (-1,6) | Weit 6,24m (-0,8) | Kugel 11,32m | 400m DNS 

Hochsprung-Qualifikation
24. Simon Asare (Union Salzburg) 2,00m

5000m Gehen
Lena Ungerböck (UAB Athletics) DQ


Bericht vom 1. Wettkampftag: HIER KLICKEN!

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Fotos: Olaf Möldner
Infos aus Donetsk: René van Zee


 


 

ÖLV | 13.07.2013

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