Vorschau: U23-EM in Tampere mit sechs ÖLV-Athleten

Aufstrebende Nachwuchsathleten und Favoriten aus der Welt- und Europaspitze: diese spannende Leichtathletik-Mischung gibt es diese Woche bei den U23-Europameisterschaften in Tampere, Finnland, zu erleben. Der ÖLV schickt ein sechsköpfiges Team an den Start. Insgesamt sind 997 Athletinnen und Athleten aus 45 Nationen gemeldet.

ÖLV Team U23 EM, Tampere, Finnland, 11.-14. Juli
(mit Qualifikationsleistungen)

Männer
Thomas KAIN (ATSV OMV Auersthal), 400m Hürden - 51,45sec (8.6.Regensburg)
Lukas WEISSHAIDINGER (ÖTB OÖ), Kugelstoß -19,32m (31.01. Linz), Diskuswurf - 59,13m (30.05.St.Pölten)

Frauen
Ivona DADIC (PSV Hornbach Wels), Siebenkampf - 5959p (26./27.05.2012, Götzis)
Kira GRÜNBERG (ATSV Innsbruck), Stabhochsprung - 4,15m (22.06. Kaunas)
Marina KRAUSHOFER (SVS-Leichtathletik), Weitsprung - 6,20m (12.06. Graz)
Jennifer WENTH (SVS-Leichtathletik), 5000m - 16:02,49min (15.05.Koblenz)

Das komplette Programm ist im LIVESTREAM auf European Athletics zu sehen!

„Es sind große und starke Felder mit absoluten Topathleten am Start. Das Leistungsniveau ist sehr hoch, die meisten Athleten bringen sehr stabile Leistungen. Die U23-EM ist eine sehr hochwertige Meisterschaft. Wir brauchen uns aber nicht verstecken. Alle unsere Teilnehmer haben schon international aufgezeigt. Eine Finalteilnahme bzw. Top-12 Platzierung ist für das Team möglich. Dazu braucht es aber Topleistungen oder vielleicht sogar persönliche Bestleistungen“, so Christian Röhrling, ÖLV-Bundestrainer U23/U20 und ergänzt: „Was mich freut ist, dass sich alle von internationalen Meisterschaften im U18/U20-Bereich weiterentwickelt haben. Das Team hätte fast doppelt so groß sein können, mehrere Athleten waren knapp dran oder verletzt.“

 
 

 

 

 


von links: Kira Grünberg, Ivona Dadic, Thomas Kain (Fotos: J.-P. Durand)

Als erster Athlet steigt am Donnerstag Lukas Weißhaidinger in die Meisterschaften ein, und zwar gleich mit einem Doppelstart. Zunächst will er am Vormittag im Kugelstoß die Qualifikation für das Finale der Top-12 schaffen. Als Zehnter der Meldeliste unter 31 Teilnehmern hat er Chancen dazu. Ist er erfolgreich, findet gleich am Abend das Finale statt. Zusätzlich steht für ihn in jedem Fall am Nachmittag die Qualifikation im Diskuswurf auf dem Programm. In diesem Bewerb hat er vor zwei Jahren den U20-Europameistertitel gewonnen. Obwohl er starke 59,13m geworfen hat, hängen in der U23-Klasse die Trauben höher.

Ebenfalls am Donnerstag ist Thomas Kain über 400m Hürden am Start. Mit seiner Bestzeit von 51,45 Sekunden liegt er am Papier im hinteren Teil des Feldes, wird aber minutiös vorbereitet alles daran setzen, ins Semifinale einzuziehen, wie es ihm auch schon bei der U20-WM im Vorjahr gelungen ist.

Am Freitag will Stabhochspringerin Kira Grünberg in der Qualifikation bestehen. Die Vierte der U20-WM trifft dabei u.a. auf Junioren-Weltrekordlerin Angelica Bengtsson aus Schweden. Mit 4,15m steht Grünberg an 13. Stelle der Meldeliste. Sie hat an Geschwindigkeit zugelegt, ebenso an Konstanz und Routine. Wenn es ihr gelingt, ihre Höhen im ersten Versuch zu meistern, könnte auch der Finaleinzug in Reichweite sein.

Samstag und Sonntag tritt Olympiateilnehmerin Ivona Dadic im Siebenkampf an. Durch eine Meniskusoperation im Februar hat sie wertvolle Trainingszeit verloren, weshalb sie sich bisher nicht in der Form des Vorjahres präsentieren konnte. Betreut wird sie in Tampere von Tony Minichiello, bei dem sie in Sheffield gemeinsam mit Olympiasiegerin Jessica Ennis trainiert. Dass Dadic mit ihrer Bestleistung von 5959 Punkten an vierter Stelle der Meldeliste liegt, ist wenig aussagekräftig, weil man eine vergleichbare Leistung diesmal nicht von ihr erwarten darf. Aber als echte Wettkämpferin kann sie sich mit der Aufgabe steigern.

Marina Kraushofer ist nach ihrer Verletzung von der Team-EM bei den Landesmeisterschaften wieder über 6 Meter gesprungen und hat damit ihre Form für die U23-EM bewiesen. Wenn sie ihre konstanten Leistungen in Tampere zeigen kann, ist in dem 19-köpfigen Feld eine gute Platzierung möglich. Die Qualifikation steigt am Samstag, das Finale wäre am Sonntag.

Jennifer Wenth ist die einzige im ÖLV-Team, die bereits vor zwei Jahren bei der U23-EM am Start war. Nach Überlastungen und Rückschlägen ist sie wieder in guter Form. Am Sonntag, dem letzten Tag der Meisterschaften wird sie über 5000 Meter laufen. Mit 16:02,49 Minuten hat sie heuer eine beachtliche Marke gezeigt. Damit liegt sie an sechster Stelle der Meldeliste des 26-köpfigen Feldes. In einem wohl taktischen Rennen sollte man das nicht überbewerten, aber es zeigt doch ihr Leistungsniveau. Die Spitzenläuferinnen, angeführt von der ehemaligen Äthiopierin Layes Abdullayeva (startet für Aserbaidschan), haben aber deutlich bessere Zeiten stehen.
 

 

 

 

 

 

 

 Läuferin Jennifer Wenth (Foto: O. Möldner), Weitspringerin Marina Kraushofer (Foto: GEPA pictures)

ÖLV | 08.07.2013

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