Distelbergers WM-Träume in Ratingen vom Winde verweht

Nach 5,4 m/s Rückenwind im 100m Lauf und 2,6 m/s Rückenwind bei seinem besten Weitsprung gestern musste Dominik Distelberger (UVB Purgstall) heute auf Gegenwind beim 110m Hürdenlauf hoffen. Und der blieb leider aus.

Mit 14,29 sec startete Distelberger über die 110m Hürdenstrecke in den 2. Wettkampftag. Der böige Rückenwind von 2,2 m/s bei seinem Lauf machte aber auch alle theoretischen Limitchancen zunichte. Selbst bei Berücksichtigung des zweitbesten Weitsprungs von gestern, der mit 0,2 m/s Gegenwind erzielt wurde, wäre die durchschnittliche Windgeschwindigkeit bei den Bewerben 100m, Weitsprung und 110m Hürdenlauf weit über der noch erlaubten 2,0 m/s-Marke gelegen. Eine Anerkennung der Leistung für die Bestenliste bzw. zur WM-Qualifikation war somit nach 6 Bewerben durch den Wind unmöglich gemacht worden. Bitter!

Eine Fortsetzung des Zehnkampfes machte somit keinen Sinn mehr. Dominik Distelberger trat zwar noch zur 7. Disziplin, dem Diskuswurf an, riskierte dort aber viel, um eventuell mit einer persönlichen Bestleistung den Wettkampftag beschließen zu können, was ihm aber nicht gelang. Drei ungültige Versuche waren die Folge. "Wir werden jetzt 3-4 Wochen weitertrainieren und versuchen, dass wir Mitte Juli bei den Französischen Zehnkampf-Meisterschaften einen Startplatz erhalten, um dort die 8.000 Punkte-Grenze angreifen zu können", war Trainer Herwig Grünsteidls Kurzresümee nach einem windigen Ratingen-Wochenende. Vom Glück verfolgt scheint Österreichs bester Zehnkämpfer derzeit nicht zu sein. Nach einem nass-kalten Götzis-Wochenende, wo er eine passable Leistung ablieferte, setzte er große Hoffnungen an den Mehrkampf in Ratingen an diesem Wochenende.

Auszug aus den Internat. Wettkampf-Regeln, Regel 260

27. Weltrekorde in Mehrkampfwettbewerben (Anmerkung: Gilt auch für Limiterbringung):

Die Bedingungen haben vollständig denen der jeweiligen Einzelwettbewerbe zu entsprechen, ausgenommen jenen, bei denen die Windgeschwindigkeit gemessen wird und bei denen die Durchschnittsgeschwindigkeit (basierend auf der Addition der Windgeschwindigkeiten, die in den Einzeldisziplinen gemessen sind, geteilt durch die Zahl dieser Disziplinen) (nicht größer als + 2,00m/s sein darf.

Beispiel:
100m + 4,5m/s
Weit - 1,0m/s
110 m H + 2,5m/s
+ 6,0m/s (mathematische Summe) : 3 = 2,0m/s.
Damit ist die Bedingung erfüllt.

Fotos: GEPA Pictures

ÖLV | 16.06.2013

submit BugReport | Programming by Stefan Walkner 2006 | Design by RK | Impress