Henry Sugut triumphiert zum dritten Mal in Wien

Vienna City Marathon-Sieger Henry SugutHenry Sugut (Foto re.) hat zum dritten Mal nach 2010 und 2012 den Vienna City Marathon gewonnen. Der 27-jährige kenianische Titelverteidiger triumphierte bei insgesamt gutem, aber warmem Wetter mit 2:08:19 Stunden. Bei dem 30. Jubiläumsrennen gab es ein spannendes Rennen, in dem erst auf den letzten Kilometern die Entscheidung fiel. Die Kenianer Solomon Kiptoo (2:08:34) und Geoffrey Ndungu (2:08:42) belegten die Ränge zwei und drei und blieben ebenfalls noch unter 2:10 Stunden.

Pfeilschneller Beginn "unter dem Weltrekord"

Wie in der Rennbesprechung abgeklärt lief die Marathonspitze lange in einem großen Läuferpulk. „Leider sind wir dann das Rennen zu schnell angegangen. Die ersten drei Kilometer lagen wir sogar unter dem Weltrekord“, erklärte Rennleiter Mark Milde. Dem hohen Anfangstempo musste auch Jafred Chirchir Kipchumba Tribut zollen. Der Kenianer musste nach 15 Kilometern abreißen lassen und gab schließlich auf. Das Tempo wurde daraufhin etwas herausgenommen. Bei Kilometer 28 stieg dann schließlich auch der letzte Tempomacher aus. Gleich danach zog Sugut das Tempo noch einmal ordentlich an. Die ursprünglich aus zehn Athleten bestehende Gruppe zerfiel nach und nach bis schließlich neben Sugut nur noch Geoffrey Ndungu und Solomon Kiptoo übrig blieben.

Entscheidung bei Kilometer 38

Bei Kilometer 38 folgte schließlich der entscheidende Angriff von Titelverteidiger Sugut. Er holte mehrere Meter Vorsprung heraus und siegte schließlich in einer Zeit von 2:08:19 Stunden vor Kiptoo (2:08:34 Stunden) und Ndungu (2:08:42 Stunden). „Meine Gegner waren in diesem Jahr stärker als beim letzten Mal. Ich musste mehr Kraft aufwenden um sie abzuhängen“, erklärte er nach dem Zieleinlauf. Die äußeren Bedingungen waren für Sugut in Ordnung: „Vielleicht ein bisschen zu warm, aber der Wind war kein Problem.“ Dass er bei seinem dritten Antreten in Wien zum dritten Mal gewann ist für Sugut keine Überraschung. „In Wien fühle ich mich immer wohl. Ich denke dann an meine Siege hier und kann auf meine eigene Stärke vertrauen“, erklärt der 27-jährige Kenianer. Eine Sache liegt Sugut noch am Herzen: „Ich möchte mich bei allen Zuschauern für die großartige Unterstützung bedanken und bin sehr stolz in Wien gewonnen zu haben.“

Peter FankhauserSchnellster Österreicher wurde Peter Fankhauser (Foto re., Start-Nr 52). Der 35-jährige Tiroler belegte in 2:35:12 Stunden den 16. Platz. „Ein Riesengefühl für mich! Dass ich nicht unter 2:30 laufen konnte, tut mir Leid. Ich habe Krämpfe bekommen, aber der Zieleinlauf war phantastisch. Für mich ist das das Ende der Laufkarriere auf diesem Niveau. Ein toller Abschluss!“, so der Patissier aus Ischgl.

Flomena Cheyech mit Spitzenzeit und riesigem Vorsprung

Einen riesigen Vorsprung lief Flomena Cheyech heraus. Die 30-jährige Kenianerin erzielte mit 2:24:34 Stunden die drittschnellste je in Wien gelaufene Zeit. Weit abgeschlagen folgten die Äthiopierinnen Assefa Meskerem (2:31:18) und Eyerusalem Kuma (2:32:24). Für Flomena Cheyech war es eine Steigerung um fast zehn Minuten. Allerdings zählte sie nach ihrem Sieg beim Rom-Ostia-Halbmarathon im März in 67:39 Minuten zu den Favoritinnen in Wien.

Zunächst sah alles nach einem äthiopischen Sieg aus. Kebebush Haile und Meskerem Assefa liefen schnell an, die anderen Topläuferinnen ließen sie ziehen. Als Haile bereits abreißen lassen musste, sah Assefa alleine laufend lange als Siegerin aus. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich nach rund 20 Kilometern Flomena Cheyech mit einem Zwischensprint an der Seite Assefas auf. Mit einer zusätzlichen Tempoverschärfung zog die Kenianerin an der Schüttelstraße an Assefa vorbei und sorgte so für die Vorentscheidung im Rennen.

Vienna City Marathon - Siegerehrung 2013 Frauen„Flomena wollte das hohe Anfangstempo bewusst nicht mitgehen und ihr Glück mit einem Negativ-Split versuchen“, erklärte Rennleiter Mark Milde nach dem Rennen. Eine Taktik die schließlich von Erfolg gekrönt war. Denn am Ende siegte die Kenianerin, die in einer Gruppe mit Mary Keitany trainiert, mit der drittschnellsten je beim Vienna City Marathon gelaufenen Zeit von 2:24:34 Stunden. Die Zweitplatzierte Assefa hatte am Ende gar über sechs Minuten Rückstand. „Ich habe im Vorfeld gut trainiert, deshalb wusste ich, dass ich schnell sein kann“, erklärte Cheyech nach dem Lauf. Die Kenianerin hatte relativ kurzfristig für Wien gemeldet, ließ aber mit ihrem Sieg beim Rom-Ostia Halbmarathon in 67:39 Minuten bereits erahnen welches Potential in ihr steckt.

Begeistert war die Siegerin übrigens auch von den Wienerinnen und Wienern: „Die Stimmung entlang der Strecke war sensationell, vor allem bei Kilometer 35 wurde es noch einmal richtig laut.“ Den dritten Platz im Frauenrennen holte sich Eyerusalem Kuma aus Äthiopien in 2:32:24 Stunden. Sylvie Tramoy vom LC Villach erreichte in 2:55:02 Minuten den neunten Platz. Die Burgenländern Natalia Steiger kam in 2:57:43 Stunden auf den elften Platz.

 

Top-Ergebnisse Vienna City Marathon 2013

Männer:
1. Henry Sugut (KEN) 2:08:19
2. Solomon Kiptoo (KEN) 2:08:34
3. Geoffrey Ndungu (KEN) 2:08:42
4. Gilbert Yegon (KEN) 2:10:40
5. Josphat Kamzee (KEN) 2:10:49
6. Edeo Mamo (ETH) 2:11:54
7. Ishmael Bushendich (KEN) 2:12:30
8. Luke Kibet (KEN) 2:15:16
Natalia Steiger - schnellste Österreicherin 20139. Valerijs Zolnerovics (LAT) 2:15:55
10. Vince Kiplagat-Mitei (KEN) 2:18:46
16. Peter Fankhauser (AUT) 2:35:12

Frauen:
1. Flomena Cheyech (KEN) 2:24:34
2. Meskerem Assefa (ETH) 2:31:18
3. Eyerusalem Kuma (ETH) 2:32:24
4. Emily Samoei (KEN) 2:32:48
5. Nonata Da Silva Cruz (BRA) 2:35:48
6. Michele Chagas (BRA) 2:38:59
7. Rosa Godoy (ARG) 2:48:59
8. Nikolina Sustic (CRO) 2:52:05
9. Sylvie Tramoy (FRA | LC Villach) 2:55:02
10. Lilian Danci (ROM) 2:56:26
11. Natalia Steiger (AUT | Leichtathletik Mittelburgenland, Foto re.) 2:57:43

Fotos: GEPA Pictures

VCM News | 14.04.2013

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