Hallen-EM Göteborg: Lange geführt, aber Andreas Rapatz und Niki Franzmair über 800 Meter ausgeschieden

Am Samstag steigen Dominik Distelberger im Siebenkampf und Andreas Vojta über 1500 Meter in den Bewerb ein.

Bis zur letzten Sekunde der fünf Vorläufe über die 800 Meter der Männer waren Andreas Rapatz und Nikolaus Franzmair mittendrin im Rennen um den Aufstieg ins Semifinale. Am Ende schaffte jedoch keiner der beiden den Einzug unter die Top-12.

Andreas Rapatz (VST Laas) kam im ersten Heat als Vierter auf 1:50,11 Minuten. Es wurde viel gerempelt. Schon nach 100 Metern fand er sich nach einem Steher am Ende des Feldes, er schob sich aber sofort wieder nach vor. Bis zur Schlussrunde führte überraschend der Schwede Johan Rogestedt, der Jugendweltmeister von 2009. Dann ging Rapatz in Front und schien in perfekter Position, um den Semifinalaufstieg zu fixieren. Rogestedt konnte jedoch kontern. Ebenso schob sich der favorisierte Brite Mukhtar Mohammed (Laufsieger in 1:49,43) nach vorne. Rapatz konnte das Tempo nicht mitgehen, kämpfte in einem knappen Einlauf an fünfter Position und kam durch Disqualifikation des Niederländers Robert Lathouwers auf Rang vier.

„Es war sehr viel Gerangel im Rennen, aber das ändert nichts am Ergebnis. Vielleicht bin ich 100 Meter zu früh an die Spitze gegangen. Ich habe nicht erwartet, dass der Schwede nochmals angreifen kann. Ich habe gewusst, dass ich nicht in Überform bin, weil ich seit zehn Tagen leichte Probleme am Oberschenkel hatte. Aber zumindest das Semifinale hätte es sein sollen“, so Rapatz.

Überraschend: Bis zum letzten Vorlauf blieb die Zeit von Rapatz die viertbeste, womit er sogar auf einem Halbfinalplatz lag.

Dann der fünfte und letzte Vorlauf mit Nikolaus Franzmair (ULC Linz Oberbank) und mehreren Assen, darunter dem Titelverteidiger von Paris 2011, Adam Kszczot. „Ich werde mich nicht verstecken“, hatte Franzmair angekündigt. Und es war tatsächlich der mit 18 Jahren und 10 Tagen jüngste männliche Teilnehmer der gesamten Hallen-EM, der sich couragiert an die Spitze setzte und drei Runden lang für hohes Tempo sorgte. Als die Stars an die Spitze stürmten, konnte Franzmair nicht mehr folgen, kämpfte aber bis zum Schluss. Kszczot siegte in 1:48,69 Minuten, der schnellsten Zeit aller Vorläufe. Franzmair erreichte nach 1:51,10 Minuten Rang fünf seines Heats. „Als ich so lange vorne war, hab ich gedacht: 'Wann kommen sie endlich?' Als dann einer nach dem anderen vorbei gezogen ist, war es eine Kopfsache, dass ich nicht mehr mitkonnte. Das Ergebnis ist okay. Aber die Chance aufs Semifinale war da, darum ärgert es mich ein bisschen.“

Mit der Art seines Rennens, die ihm die 15.-beste Zeit des 28-köpfigen Feldes brachte, hat Franzmair aufgezeigt und eine Talentprobe abgelegt. Rapatz, der vom Können her Finalchancen hatte, konnte nicht sein volles Potenzial zeigen. Trotzdem hat er die achtschnellste Marke aller Vorläufe erzielt. Zum Aufstieg über die Zeitregel haben ihm letztlich nur 0,33 Sekunden gefehlt.

Distelberger und Vojta am Samstag

Morgen Samstag bestreitet Dominik Distelberger (UVB Purgstall) den ersten Tag des Siebenkampfes mit 60m, Weitsprung, Kugelstoß und Hochsprung. Um 13:26 Uhr startet Andreas Vojta (team2012.at) in seinen 1500m-Vorlauf. Aus insgesamt drei Vorläufen steigen jeweils die ersten zwei plus drei weitere Zeitschnellste in das Finale der Top-9 auf.

Der wohl stärkste direkte Gegner von Vojta ist der 1,90 Meter große Franzose Mahiedine Mekhissi-Benabbad, Olympiazweiter 2008 und 2012 sowie Europameister 2010 und 2012 über 3000m Hindernis. Dazu ist der Russe Yegor Nikolayev, Olympia-Semifinalist von London mit Saisonbestleistung 3:38,36 Minuten stark einzuschätzen, ebenso Arturo Casada aus Spanien, der 1500m-Freiluft-Europameister von 2010 mit schwindelerregender Outdoor-Bestleistung von 3:32,70 Minuten. Der Kampf um einen direkten Aufstiegsplatz ins Finale wird für Vojta also alles andere als leicht!

LIVESTREAM von European Athletics: HIER KLICKEN!


  Fotos: Andreas Rapatz und Niki Franzmair in ihren 800m-Vorläufen. Darunter: Dominik Distelberger mit Trainer Herwig Grünsteidl und Andreas Vojta mit Trainer Willy Lilge. Credits: GEPA pictures / Mario Kneisl (2), Lilge (2), Adler (1)  


Weiterer Zeitplan ÖLV Athleten

Samstag, 2. März
12:57 Uhr 60m Siebenkampf Distelberger, Heat 2
13:26 Uhr 1500m Vorlauf Andreas Vojta, Heat 3
13:45 Uhr Weitsprung 7-Kampf Distelberger
16:05 Uhr Kugelstoß 7-Kampf Distelberger
18:00 Uhr Hochsprung 7-Kampf Distelberger

Sonntag, 3. März
11:00 Uhr 60m Hürden 7-Kampf Distelberger
11:58 Uhr Stabhoch 7-Kampf Distelberger
17:45 Uhr 1000m 7-Kampf Distelberger
18:00 Uhr 1500m Finale Vojta

www.european-athletics.org
www.goteborg2013.com
www.oelv.at

Hallen-EM im Fernsehen | Übertragungszeiten Eurosport

Freitag, 01.03.: 10:00 - 13:15 Uhr und 16:45 - 20:00 Uhr
Samstag, 02.03.: 18:15 - 19:45 Uhr
Sonntag, 03.03.: 15:45 - 16:30 Uhr und 16:30 - 19:00 Uhr

ÖLV Ergebnisse Hallen-EM Göteborg

800m:
14. Platz Andreas Rapatz 1:50,11 Minuten (Vorlauf)
17. Platz Nikolas Franzmair 1:51,10 Minuten (Vorlauf)

Kugelstoß
20. Platz Lukas Weißhaidinger 18,38 Meter

 

Europameister vom 1. März 2013

Männer
Kugelstoß: Asmir Kolasinac (SRB) 20,62 Meter
60m Hürden: Sergey Shubenkov (RUS) 7,49 Sekunden

Frauen
60m Hürden: Nevin Yanit (TUR) 7,89 Sekunden
Fünfkampf: Ida Nana Djimou (FRA) 4666 Punkte

 


ÖLV | 01.03.2013

submit BugReport | Programming by Stefan Walkner 2006 | Design by RK | Impress