Lukas Weißhaidinger stößt Hallen-EM Limit – Andreas Vojta glänzt mit Topzeit und Limit über 800 Meter – Beate Schrott mit starkem Saisoneinstieg und Hallen-EM Limit

Der starke „Drive“ in Österreichs Leichtathletik-Hallensaison hat auch in Linz mit voller Kraft begeistert. Das guglindoor hat den heimischen Athleten beste Bedingungen für Wettkämpfe gegen starke Konkurrenz geboten. Drei Hallen-EM Limits und zwei U20-EM Limits von ÖLV-Athleten, drei Jahresweltbestleistungen und weitere hochklassige internationale Auftritte haben in der Linzer TipsArena für Stimmung gesorgt.

Im Kugelstoß jubelte der 20-jährige Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) mit 19,32 Meter über einen neuen ÖLV U23-Rekord und das Hallen-EM Limit für Göteborg. In einem starken Feld mit Europameister Ralf Bartels (GER) als Sieger (19,98m) kam der Lokalmatador auf den dritten Platz. Im dritten Versuch schaffte er seine Bestweite und übertraf die Qualifikationsmarke für Göteborg um 32 Zentimeter. Für den U20-Europameister von 2011 im Diskuswurf steht damit in einem Monat der erste Auftritt bei einer internationalen Meisterschaft der Allgemeinen Klasse am Programm. „Ich freue mich sehr, dass ich die Norm für die Halleneuropameisterschaft in Göteborg geschafft habe. Das Heimmeeting ist der perfekte Zeitpunkt dafür. Schon in der Früh habe ich gewusst: 'Heute kann es passieren!' Ich brauche einfach das Adrenalin für eine gute Leistung. Nach dem Wettkampf war ich unglaublich aufgewühlt, mehr als beim Europameistertitel.“ Martin Gratzer (LAC Klagenfurt) kam mit 17,83 Meter in der Linzer Konkurrenz auf den siebten Platz.

Den bisher besten Saisoneinstieg ihrer Hürdenkarriere zeigte Olympiafinalisten Beate Schrott (Union St. Pölten). Österreichs Leichtathletin des Jahres sprintete über 60m Hürden in 8,20 Sekunden auf den vierten Rang. Im Vorlauf war sie mit 8,17 Sekunden noch schneller. Beide Male hat sie das Hallen-EM Limit für Göteborg (8,20) erbracht. Damit ist sie deutlich schneller als in den letzten beiden Jahren in die Hallensaison eingestiegen. Ob sie in Göteborg an den Start geht, hängt aber vom weiteren Saisonverlauf ab. „Nach dem Jahr der Großereignisse wollte ich heuer den Druck herausnehmen. Wegen gesundheitlicher Probleme hätte ich den Start in Linz fast absagen müssen. Ich bin froh, dass ich doch starten konnte“, sagte sie nach ihrer guten Performance. Den Sieg im Hürdensprint holte sich Yvette Lewis (USA) in 8,05 Sekunden vor der belgischen Halleneuropameisterin von 2009 Eline Berings (8,11 Sekunden) und der US-Amerikanerin Loreal Smith (8,15 Sekunden).
Über die gleiche Distanz gibt es bei den Männern nun zwei Weltjahresbeste. Omo Osaghae (USA) stellt mit 7,60 Sekunden die Weltjahresbestleistung seines Landsmannes Kevin Craddock ein, die dieser zwei Tage davor in Linz erzielt hatte. Craddock landet mit 7,75 Sekunden auf Rang zwei.

Eines der programmierten Highlights, die 800 Meter der Männer, wurde den Erwartungen voll gerecht. Andreas Vojta (team2012.at), der über 1500m bereits für die Hallen-EM qualifiziert ist, schaffte mit persönlicher Bestzeit von 1:47,14 Minuten auch auf der Unterdistanz das EM-Limit. In der ÖLV All-Time-List der Halle liegt er jetzt an dritter Position, ebenso in den aktuellen Europaranglisten über 800 und 1500 Meter! „Ein super Rennen und ein guter Schnelligkeitstest“, so Vojta. „Jetzt freue ich mich bei den kommenden Meetings voll attackieren zu können.“ Fix sind 1500m-Starts in Düsseldorf und Birmingham.

In Linz schaffte es Vojta in einem spannenden Rennen auf den zweiten Rang hinter dem Slowenen Rudolf Zan. Dieser verbesserte als Sieger seinen Landesrekord auf 1:46,96 Minuten und stellte weltweit die schnellste bisher in diesem Jahr gelaufene Zeit ein. Der US-Amerikaner Erik Sowinski musste sich trotz persönlicher Indoor-Bestzeit von 1:47,21 mit Rang drei begnügen. Der 17-jährige Nikolaus Franzmair (ULC Linz Oberbank), der sich zwei Tage zuvor sensationell für die Hallen-EM qualifiziert hat, setzte sich hinter diesem Spitzentrio durch und kam in 1:50,08 Minuten auf Rang vier. Paralympics-Sieger Günther Matzinger (ÖTB Salzburg) freute sich über neue Hallen-Bestleistung von 1:52,99 Minuten.

Bettina Weber (SV Schwechat) ging im Frauenbewerb mit der 3kg Kugel an den Start, und war sehr erfolgreich - mit 15,43 Meter verbesserte sie die U18 Hallenbestleistung von Julia Siart (15,05m - 2003) und übertraf auch das Limit für die U18 Weltmeisterschaften deutlich (14,25m). Die deutsche Siegerin Christina Schwanitz stellte mit 19,58 Metern ihre eigene Jahresweltbestleistung ein!

Lukas Wirth (ATSV Innsbruck) jubelte über neuen ÖLV U20-Hallenrekord im Stabhochsprung von 5,05 Metern, er verbesserte seinen eignen Rekord aus dem Vorjahr um 4cm. Damit überflog der 17-jährige Tiroler auch das Limit für die U20-Europameisterschaften. Paul Kilbertus (ALC Wels) schaffte die gleiche Höhe. An der Spitze sorgte der Grieche Kostas Filippidis für eines der internationalen Highlights des Meetings. Mit 5,83 Meter begeisterte er mit neuem Gugl-Rekord und setzte sich an die dritte Stelle der Weltjahresbestenliste.

Die noch 16-jährige Susanne Walli (Zehnkampfunion) zeigte über 200 Meter auf und kam in 24,95 Sekunden bis auf 0,05 Sekunden an das U18-WM Limit heran. Staffel-Olympiasiegerin Natasha Hastings gewann den Bewerb in 23,55 Sekunden.

Über 3000 Meter unterstrich Christian Steinhammer (USKO Melk) seine gute Form. In 8:14,19 Minuten steigerte er seine Bestleistung um fast neun Sekunden. Bewerbs-Sieger James Kelwon (Kenia) knackte in 7:58,61 Minuten die 8-Minuten-Marke. Bei den Frauen setzte sich in einem knappen Finish die Tschechin Kristina Mäki in 9:37,18 Minuten vor Marathon Olympiateilnehmerin und Berglauf Weltmeisterin Andrea Mayr (SVS) durch, die auf der für sie untypischen Distanz auf 9:37,77 Minuten kam. Die 17-jährige Julia Millonig (ULC Riverside Mödling) kam auf gute 10:20,11 Minuten.

Im Weitsprung der Frauen siegte die Serbin Ivana Spanovic mit nationalem Rekord von 6,63 Meter. Marina Kraushofer (SVS) gelang eine gute Serie mit drei Sprüngen über die 6 Meter. Ihr weitester Versuch ging auf 6,04 Meter.

"Wir sehen das Meeting als Plattform für die österreichischen Athleten, um sich in einem internationalen Feld zu beweisen", so Organisator Wolfgang Adler. "Gerade junge Athleten brauchen passende Wettkämpfe in ihrem Leistungsniveau. Viele haben sich so über Jahre mit der Veranstaltung mitentwickelt, wie Lukas Weißhaidinger, Niki Franzmair oder Ivona Dadic."

[Vollständige Ergebnisse]

Guglindoor im Fernsehen

ORF eins

Sonntag, 03.02., 11:50 Uhr, Sportbild (Kurzbericht)

ORF Sport+

Sonntag, 03.02., 20:15 - 20:45 Uhr, 30 Minuten Highlights
Wiederholungen:
Montag, 04.02., 23:15-23:45
Mittwoch, 06.02.,  2:15-2:45
Donnerstag, 07.02., 5:15-5:45

Sky Sport News HD
Im Rahmen des Österreich Updates ab ca. 17:45 Uhr stündlich  



Fotos: GEPA pictures / Florian Ertl

 


 

ÖLV | 31.1.2013

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