Hallen EM-Limits für Andreas Vojta und 17-jährigen Nikolaus Franzmair!

Indoor Classic Vienna mit nationalen und internationalen Topleistungen. Jetzt drei österreichische Mittelstreckler für die Hallen-EM in Göteborg qualifiziert!

Das Leichtathletik-Meeting Indoor Classic Vienna im Wiener Dusikastadion hat mit nationalen und internationalen Topleistungen begeistert. Hallen-EM Limits für die österreichischen Mittelstreckler Andreas Vojta, Andreas Rapatz und den erst 17-jährigen Nikolaus Franzmair sowie eine Jahresweltbestleistung im Sprint über 60m Hürden durch den US-Amerikaner Kevin Craddock zählten zu den Höhepunkten des Geschehens.

Andreas Vojta (team2012.at) siegte über 1500 Meter vor zwei kenianischen Läufern und schaffte mit der Zeit von 3:39,70 Minuten souverän die Qualifikation für die Hallen-EM von Göteborg. Seine Marke ist aktuell die drittbeste des Jahres in Europa und liegt deutlich unter dem EM-Limit von 3:43,50 Minuten. „Es war ein guter Einstieg, ich freue mich über diese Zeit“, sagte Österreichs Leichtathlet des Jahres.

Das Rennen verlief etwas unrhythmisch. Vojta hielt sich vom Start weg gut an dritter Position. Nach 800 Metern übernahm er die Initiative und hielt als Führender das Tempo hoch. In der Schlussrunde attackierte der Kenianer Cornelius Ndiwa und überholte den 23-jährigen Gerasdorfer. Vojta zog mit und sprintete auf der Zielgeraden zum Prestigesieg über Ndiwa (3:40,02) und dessen Landsmann Bernhard Kiptum (3:41,13). „Beim Heim-Meeting kann ich niemand anderen gewinnen lassen“, lachte Vojta. Lukas Pallitsch (Laufimpuls Oggau) hielt lange das Tempo der Spitze, musste seinem couragierten Rennen am Ende aber Tribut zollen und kam auf 3:47,68.

Über 800 Meter sorgte der noch 17-jährige Nikolaus Franzmair (ULC Linz Oberbank) für die Sensation des Abends. Mit neuem ÖLV U20-Hallenrekord von 1:48,53 Minuten schaffte der Nachwuchsläufer die Qualifikation für die Hallen-EM von Göteborg. Den alte Rekord aus dem Jahr 1987 (1:51,81 von Günther Pichler) wurde "pulverisiert":  „Das ist einfach geil!“, jubelte der Oberösterreicher. „Ich bin gut gelaufen, taktisch nicht optimal, aber ich konnte am Schluss noch richtig gut kämpfen. Ich habe viel Ausdauer trainiert, darum bin ich auch am Ende stärker geworden“, kommentierte Franzmair, der im Vorjahr bereits als Semifinalist der U20-WM aufgezeigt hat. Das Limit für Göteborg von 1:49,00 hat er um fast eine halbe Sekunde unterboten. Zugleich erbrachte Österreichs Nachwuchsathlet des Jahres 2012 auch das Limit für die U20-EM, die im Juli in Rieti (Italien) stattfindet.

Der dritte ÖLV-Athlet mit Qualifikation für Göteborg, 800m-Läufer Andreas Rapatz (VST Laas), bestätigte seine Form mit 1:47,91 Minuten. „Es war härter als bei meinem Rennen vor zwei Wochen“, sagte er. Damals hatte er in 1:47,87 als erster ÖLV-Athlet das Limit für Göteborg geschafft. Aktuell sind mit Vojta, Franzmair und Rapatz drei österreichische Teilnehmer für die Titelkämpfe von 28. Februar bis 3. März qualifiziert. Den Tagessieg über die 800 Meter holte sich der Slowene Rudolf Zan in 1:47,44. Rapatz erzielte die drittbeste Zeit, Franzmair die sechstbeste des Meetings.

Aus internationaler Sicht brachte der US-Amerikaner Kevin Craddock über 60m Hürden die stärkste Leistung. Bereits im Vorlauf stürmte er zur Jahresweltbestzeit von 7,60 Sekunden. Im Finale siegte Gianni Frankis (GBR) mit 7,67. Österreichs Meister Manuel Prazak (SVS) schaffte die Endlaufteilnahme und sprintete in 7,96 Sekunden auf den vierten Platz (Vorlauf 7,95). Bei den Frauen feierte die Britin Sarah Claxton in 8,11 Sekunden den Sieg. Im Stabhochsprung überquerte der Kroate Ivan Horvat starke 5,51 Meter. Beachtlich auch der 400m-Sieger Richard Strachan (GBR), der sich mit 46,31 Sekunden an die dritte Position der europäischen Jahresbestenliste schob.

Mehrkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) testete seine Form für das Mehrkampfmeeting von Tallinn am kommenden Wochenende. Mit 7,52 Meter im Weitsprung erzielte er eine gute Weite. Der Brite Mattew Burton siegte mit 7,82 Meter. Über 60m Hürden kam Distelberger auf 8,06 Sekunden.

Die Nachwuchssprinter Markus Fuchs und Andreas Meyer (beide ULC Riverside Mödling) knackten über 60 Meter die 7-Sekunden-Marke. Fuchs holte in 6,97 den sechsten Platz des A-Finales, Meyer erzielte als Sieger des B-Finales 6,98.

Über 400 Meter unterboten Christian Smetana (DSG Volksbank Wien) mit 49,37 Sekunden, der junge Dominik Stadlmann (KUS ÖBV ProTeam) mit 49,70 und der zweifache Paralympics-Sieger Günther Matzinger (ÖTB Salzburg) mit 49,85 die 50er-Marke, Stadlmann und Matzinger mit persönlicher Hallenbestleistung.

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Fotos: GEPA pictures (2), ÖLV (1)

 


 

Andreas Maier | 29.01.2013

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