Andreas Vojta sorgt mit couragierter Anti-Doping-Aktion für Schlagzeilen

Mittelstreckenläufer Andreas Vojta (team2012.at) hat mit einer bereits Monate zurückliegenden Aktion nun für Schlagzeilen gesorgt. Anlass war das Nichtantreten des Marokkaners Amine Laalou im 1500m Vorlauf bei den Olympischen Spielen. Hinter seinem Namen stand lapidar ein „DNS“ für „does not start“. Gründe waren zunächst keine bekannt.

Wie danach an die Öffentlichkeit kam, hat man Laalou am Flughafen abgewiesen und an der Einreise nach Großbritannien gehindert. Laalou war am 20. Juli in Monaco positiv auf Doping getestet worden, nachdem der Leichtathletik-Weltverband IAAF den 30-Jährigen genauer ins Visier genommen hatte. Der Anstoß dazu ist von Olympiateilnehmer Andreas Vojta gekommen. Beim Indoor-Meeting am 23. Februar in Stockholm wurde Vojta von den Veranstaltern in ein Zimmer mit Laalou eingeteilt. Dort bemerkte Vojta das von Laalou mitgeführte Instrumentarium mit Ampullen und offensichtlich benutzten Spritzen. Unsicher, wie er damit umgehen sollte, fotografierte er die Gerätschaften, machte sich Notizen und informierte danach seinen Trainer Willy Lilge. Über ÖLV-Generalsekretär und Anti-Doping-Beauftragten Helmut Baudis wurden die Beobachtungen zuerst an die NADA Austria und dann an die IAAF und die WADA gemeldet. Dies führte dazu, dass Laalou gezielt getestet wurde.

Die IAAF bestätigte die Mithilfe Vojtas: "Ich kann bestätigen, dass die Informationen, die wir von Andreas erhalten haben, obwohl sie nicht ganz in sich schlüssig waren, dazu geführt haben, dass die IAAF Laalou gezielt ins Visier genommen hat, um ihn schlussendlich zu erwischen. Wir ermutigen Athleten, ihren Verdacht mit unserer Anti-Doping-Abteilung zu teilen", sagte Sprecher Nick Davies der APA auf Anfrage.

"Wenn die IAAF sagt, dass ich ein kleines Stück dazu beigetragen und Anstoß gegeben habe, dass man nun zu dem Ergebnis gekommen ist, freut mich das natürlich. Es ist ein Teilerfolg. Es zeigt, dass die Athleten aufmerksam sein sollen. Jetzt haben wir einen Betrüger weniger im Sport", sagte Vojta am Sonntag zur APA.

Die couragierte Aktion von Vojta wurde durch Fernsehinterviews auf ARD und im ORF-Olympiastudio sowie durch Agenturberichte verbreitet. Den Bericht der APA gibt es z.B. HIER zu lesen.
 

 

ÖLV | 06.08.2012

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