Österreichs Leichtathletik zeigt bei Europameisterschaften auf

Bestes ÖLV-Gesamtergebnis bei einer EM seit 14 Jahren bringt Anschub für die kommenden Meisterschaften. Olympia-Athleten Beate Schrott, Gerhard Mayer und Andreas Vojta haben sich stark präsentiert.

Die Europameisterschaften in Helsinki mit drei ÖLV-Finalteilnahmen haben der österreichischen Leichtathletik starken Anschub gegeben. Der vierte Platz von Hürdensprinterin Beate Schrott, der achte Platz von Diskuswerfer Gerhard Mayer und der nach einem Sturz unglückliche zehnte Platz von 1500m-Läufer Andreas Vojta zeigen den Auftrieb der olympischen Kernsportart in Österreich. „Die Resultate unterstreichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und um Medaillen mitreden können. Es ist ein Schwung vorhanden, den wir zur Stärkung der gesamten Leichtathletik nutzen wollen“, sagte ÖLV-Präsident Ralph Vallon, der die Europameisterschaften live im Olympiastadion von Helsinki verfolgt hat. Mit der U20-WM in Barcelona, wo 13 junge österreichische Athleten von 10.-15. Juli vertreten sein werden, und den Olympischen Spielen in London stehen die nächsten wichtigen Events unmittelbar bevor.

Besseres Gesamtresultat als bei letzten drei Europameisterschaften
In Helsinki haben sich gerade die drei Olympia-Athleten Beate Schrott, Gerhard Mayer und Andreas Vojta im unmittelbaren Vorfeld der Sommerspiele von London stark präsentiert. Für die anderen ÖLV-Teilnehmer boten die Titelkämpfe in Finnland eine hervorragende Startmöglichkeit. Ohne EM wäre ein Großteil des ÖLV-Teams dieses Jahr ohne internationale Meisterschaftsteilnahme geblieben. Das ÖLV-Team in Helsinki erzielte ein besseres Gesamtresultat als bei den vergangenen drei Europameisterschaften in Barcelona 2010, Göteborg 2006 und München 2002.

Olympia-Athleten in starker Form
Aus sportlicher Sicht hatten die EM-Bewerbe zum Teil allerhöchstes Niveau, gerade in Wurfdisziplinen war die EM ein hochkarätiges „Pre-Olympic“, das so richtig Lust auf die Spiele in London mit der Leichtathletik als olympischer Kerndisziplin macht. „Besonders erfreulich war, dass sich Schrott, Mayer und Vojta bei der EM gut präsentiert haben. Wir hatten diesmal sogar realistische Chancen auf Medaillen, aber leider nicht das nötige Glück“, resümierte ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber. 

Limitjagd und EM schwierig zu verknüpfen
Die weiteren österreichischen Teilnehmer will Gruber differenziert betrachten: „Dominik Distelberger hat nach seiner Verletzung die Sicherheit und Stabilität gefehlt. Aber es ist beeindruckend, wie er in kurzer Zeit wieder einen Trainingsaufbau zu guter Form geschafft hat. Dass es schwierig ist, die Jagd nach dem Olympialimit mit einer wirklich guten EM-Teilnahme zu verbinden, hat man bei Raphael Pallitsch und Brenton Rowe gesehen. Beide waren nach vielen Rennen wohl nicht mehr ganz am Leistungszenit. Andreas Rapatz hatte nach einer sehr guten Hallensaison und einem guten Auftakt im Freien mit Magenproblemen zu kämpfen und sich nicht richtig davon erholt. Generell gilt, dass unsere Läufer noch mehr internationale Starts auf hohem Niveau brauchen. Zu Monika Gollner kann man nur sagen, dass ihre EM-Teilnahme nach so langer Zeit sensationell und auch für sie persönlich sehr schön war. Victoria Schreibeis hat mich schon dadurch überrascht, dass sie bei der EM dabei war. Ihren Höhepunkt hatte sie sicher vor zwei Jahren, als sie in Barcelona das EM-Semifinale erreicht hat. Es freut mich, dass wir sie ab Herbst als Teamleiterin der Disziplinengruppe Sprint / Hürden in die Verbandsarbeit einbinden können. Der derzeitige Teamleiter Leo Hudec scheidet in seiner Funktion aus, weil er sich beruflich verändert und dem Sport und der Leichtathletik auf einer anderen Position in Schwechat Impulse gibt.“

Gelungener Start für 2-Jahres-Rhythmus
Die Titelkämpfe in Helsinki waren ein sehr gelungener Start für den neuen 2-Jahres-Rhythmus der Europameisterschaften. „Solche Ereignisse sind gut für uns und unsere Athleten. Wir müssen sie gut besetzen“, so ÖLV-Präsident Ralph Vallon. „Wir brauchen Erfolge, um präsent sein zu können und für Sponsoren interessant zu sein. Wir müssen für unseren Sport natürlich Geld aufstellen, dass es nicht leicht ist in Zeiten wie diesen will ich nicht verbergen.“

Nächste EM 2014 in Zürich
Die nächste Leichtathletik-EM geht bereits 2014 in Zürich über die Bühne. Bei dieser Auflage im Nachbarland werden anders als in Helsinki auch wieder die Straßenbewerbe außerhalb des Stadions im Programm sein, denn Marathon und Gehen werden bei Europameisterschaften weiterhin nur alle vier Jahre ausgetragen.

Leichtathletik EM in Helsinki 2012 – ÖLV Resultate
4. Platz Beate Schrott | 100m Hürden | 12,98sec (-1,3) (SF 13,08– VL 12,98)
8. Platz Gerhard Mayer | Diskuswurf | 62,85 Meter (Q 62,35m)
10. Platz Andreas Vojta | 1500m | 3:53,23 Minuten (SF 3:41,24min)
15. Platz Dominik Distelberger | Zehnkampf | 7611 Punkte
17. Platz Brenton Rowe | 5000m | 13:51,58 Minuten
20. Platz Brenton Rowe | 1500m | 3:47,18 Minuten
22. Platz Victoria Schreibeis | 100m Hürden | 13,39sec (-0,8)
23. Platz Monika Gollner | Hochsprung | 1,78 Meter
28. Platz Raphael Pallitsch | 800m | 1:48,84 Minuten
34. Platz Andreas Rapatz | 800m | 1:51,79 Minuten

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder: GEPA pictures


 

ÖLV | 02.07.2012

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