EM-Start in Helsinki mit Großeinsatz des ÖLV-Teams

Fünf Athleten des ÖLV-Teams gleich am Mittwoch im Einsatz! Distelberger startet Zehnkampf, Gollner im Hochsprung, Rapatz und Pallitsch in den 800m Vorläufen, Rowe im 5000m-Finale.

Gleich der erste Tag der Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki wird zum Großeinsatztag für Österreichs Teilnehmer. Am Mittwoch, 27. Juni sind fünf von neun Athleten aus dem ÖLV-Team im traditionsreichen Olympiastadion von 1952 aktiv. Dominik Distelberger (UVB Purgstall) startet im Zehnkampf ab 8:10 Uhr MESZ in den Bewerb. Monika Gollner (KLC) tritt in der Hochsprung Qualifikation an. Die 800m-Läufer Andreas Rapatz (VST Laas) und Raphael Pallitsch (Laufimpuls Oggau) kämpfen in den Vorläufen. Und zum Abschluss des Tages ist Brenton Rowe (team2012.at) an der Startlinie des 5000m-Rennens, das als direktes Finale ausgetragen wird.

ÖLV EM-Programm für Mittwoch, 27.06.2012

08:34 Uhr Dominik Distelberger | 100m (4. Lauf) – Zehnkampf
09:15 Uhr Monika Gollner | Hochsprung – Qualifikation
09:35 Uhr Dominik Distelberger | Weitsprung – Zehnkampf
11:15 Uhr Dominik Distelberger | Kugelstoß – Zehnkampf
12:40 Uhr Dominik Distelberger | Hochsprung – Zehnkampf
14:18 Uhr Andreas Rapatz  | 800m Vorlauf (2. Heat) 
14:42 Uhr Raphael Pallitsch | 800m Vorlauf (5. Heat)
18:15 Uhr Dominik Distelberger | 400m (2. Lauf) – Zehnkampf
18:40 Uhr Brenton Rowe | 5000m – Finale

Zeiten in MESZ! Helsinki-Zeiten sind eine Stunde später.

Nach heftigem Regen bei der Ankunft am Montag haben sich die Aussichten gebessert. Leichte Niederschläge sind vor allem am ersten Wettkampftag möglich, aber alles deutet auf eine freundliche EM hin. Die Temperaturen bleiben knapp unter 20°C. Von Mittwoch, 27. Juni bis Sonntag, 1. Juli sind insgesamt 1342 Athletinnen und Athleten aus 50 Ländern am Start. Damit wird auf internationaler Ebene ein Leichtathletiksommer eingeläutet, wie er spannender und ereignisreicher nicht sein kann. Erstmals findet die Freiluft-EM auch in einem Olympiajahr statt, womit ein neuer Zwei-Jahres-Rhythmus für diese Titelkämpfe startet.

Dominik Distelberger: Schnelligkeit ist Trumpf!
Der erste Teil des ÖLV-Teams in Helsinki hat die Trainingsanlagen und das Stadion getestet. Als Generalprobe im unmittelbaren Vorfeld der Olympischen Spiele und als wichtiger internationaler Start für jene Athleten, die nicht in London antreten können oder sich noch qualifizieren wollen, ist der Stellenwert sehr hoch. „Am Wichtigsten wird sein, dass ich schnell bin“, bringt es Dominik Distelberger auf den Punkt. Für den Zehnkampf ist das die wichtigste Grundlage. Nach einem Bänderriss im Knöchel war er beim hypo Mehrkampfmeeting von Götzis noch gehandicapt. Seither hat er gut trainiert und einige ermutigende Leistungen in Einzeldisziplinen gezeigt. Wie stark er tatsächlich ist, wird erst der Wettkampf zeigen. Unter 29 gemeldeten Athleten liegt er nach Bestleistungen gereiht mit 7840 Punkten an 23. Stelle.

Monika Gollner nach 14 Jahren wieder bei EM am Start
Für Monika Gollner wird die EM eine besondere Comeback-Story. 14 Jahre nach ihrer bislang letzten großen Meisterschaft – der EM 1998 in Budapest – ist die Kärntnerin wieder auf internationaler Bühne vertreten. „Es ist eine große Motivation für mich. Ich brauche die Atmosphäre und die Stimmung solcher Wettkämpfe. Früher war ich ein „Nerverl“, jetzt freue ich mich auf solche Situationen. Zuletzt hatte ich Schmerzen am Sprunggelenk, aber eine Untersuchung hat gezeigt, dass es nichts Ernstes ist. Ich hoffe, dass ich im Bereich 1,90m-1,92m springen kann“, so die 37-jährige Athletin. 28 Athletinnen sind im Hochsprung gemeldet. Gereiht nach Saisonbestleistungen liegt Gollner mit ihren 1,89 Meter von den Hallen-Staatsmeisterschaften in Linz an 21. Position. Nach vielversprechenden Erfolgen als junge Sportlerin hat sie 1999 ihre Wettkampfkarriere abgebrochen. Zu groß waren die Belastungen in ihrem damaligen Umfeld: „Ich hatte Riesenprobleme mit einer Essstörung und hab das Training nicht mehr gepackt, körperlich und psychisch.“ Nach mehrjähriger Pause ist die Lust aufs Springen wieder gekommen. Über die österreichische Spitze schaffte sie es nun erneut zu internationalem Niveau.

Rapatz & Pallitsch: Enger Kampf in 800m-Läufen
43 Läufer sind über 800 Meter bereit im Kampf um den Aufstieg ins Semifinale, darunter die beiden Österreicher Andreas Rapatz und Raphael Pallitsch. Mit seiner Hallenbestleistung von 1:46,65 Minuten ist Rapatz an 19. Stelle nach Saisonbestleistungen gereiht. „Aber mir liegt die Halle scheinbar besser“, sagt er. Im Freien ist er heuer 1:47,38 Minuten gelaufen. Raphael Pallitsch hat sich Ende Mai in Dessau auf 1:47,21 Minuten gesteigert, womit er an 26. Stelle der Saisonbestleistungen aller Teilnehmer liegt. Diese Bestzeiten haben im Vorlauf jedoch nur bedingte eine Aussagekraft. Hier geht es um Plätze, Positionskämpfe und den Aufstieg in die nächste Runde. Niemand wird vom Start weg eine Tempojagd veranstalten. Beide sind sich einig: „Vor ein paar Jahren wäre man mit 1:47 im Ranking recht weit vorne gelegen. Jetzt ist die Dichte viel höher. Es wird sehr eng zugehen im Kampf um den Aufstieg.“ Aus fünf Heats steigen jeweils die Top-4 plus vier weitere Zeitschnellste ins Semifinale der besten 24 auf.

Brenton Rowe im direkten 5000 Meter Finale
Brenton Rowe liegt über 5000m mit 13:36,62 Minuten, die er Ende Mai in Belgien gelaufen ist, im Bestzeitenranking an vorletzter Stelle des 28-köpfigen Feldes. Der Austro-Australier, der heuer zum ersten Mal ernsthaft diese Disziplin gelaufen ist, kann demnach nur überraschen. Angeführt wird das Line-Up von Weltmeister und Olympiafavorit Mo Farah aus Großbritannien. „Ich fühle mich gut und bin auch mit meinem letzten 1500m-Test vom Wochenende zufrieden“, sagt Rowe. In Nivelles, Belgien, ist er 3:42,16 Minuten gelaufen, um ein taktische Varianten zu testen. „Wenn die 5000m ein schnelles Rennen sind, möchte ich versuchen, eine persönliche Bestzeit zu laufen. Wenn es ein langsameres Rennen im „Meisterschafts-Stil“ wird, hoffe ich, dass ich meinen Background als 1500m-Läufer für ein, zwei schnelle Schlussrunden nutzen kann.“ Rowe plant zudem, am Samstag auch über 1500 Meter anzutreten.


Leichtathletik EM in Helsinki, 27. Juni bis 1. Juli 2012

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Fotos: GEPA pictures (4), Katzenbeisser (1)

Andreas Maier | 26.06.2012

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