Beate Schrott bricht 13-Sekunden Marke beim Liese Prokop Memorial in St. Pölten

Die Hürdensprinterin glänzt trotz Gegenwind mit 12,99 Sekunden. Victoria Schreibeis erbringt EM-Limit für Helsinki!

Österreichische und internationale Top-Leichtathleten nutzten das Liese Prokop Memorial in St. Pölten für starke Leistungen. Allen voran zeigten aus heimischer Sicht die Hürdensprinterinnen Beate Schrott (Union St. Pölten) und Victoria Schreibeis (DSG Wien) hervorragende Rennen.

"Perfekter Tag" für Beate Schrott
Beate Schrott siegte in ausgezeichneten 12,99 Sekunden über 100m Hürden vor der russischen Hallen-EM Zweiten Aleksandra Antonova (13,20). Ihrem eigenen ÖLV-Rekord kam sie bis auf vier Hundertstelsekunden nahe. Bereits fix für die Olympischen Spiele von London und die Europameisterschaften in Helsinki qualifiziert unterstrich die Hallen-WM Finalistin damit ihre starke Form. „Ich bin sehr glücklich. Eine 12-er Zeit zu laufen ist etwas Besonderes. Das macht den Tag perfekt. habe schon im Vorlauf gemerkt, dass heute viel drinnen ist“, freute sie sich vor begeistertem Publikum. Der leichte Gegenwind von -0,2 m/s macht ihre Leistung umso wertvoller. Bei ihrem ÖLV-Rekord von 12,95 Sekunden, den sie 2011 in Fribourg, Schweiz, gelaufen ist, wurde sie von gerade noch zulässigen 2,0m/s Rückenwind unterstützt. Für die kommenden Titelkämpfe ist die Formkurve jedenfalls vielversprechend. Mit der Zeit von St. Pölten schob sich die Medizinstudentin aktuell in die Top-10 von Europas Bestenliste.

Victoria Schreibeis läuft EM-Limit!
Im gleichen Bewerb jubelte Victoria Schreibeis (DSG Volksbank Wien) in 13,28 Sekunden über das EM-Limit für Helsinki. Schon im Vorlauf blieb sie klar unter der Qualifikationsmarke von 13,35 Sekunden. „Heute war ich einfach locker und habe ich richtig abschalten können. Bei den Wettkämpfen war ich zuletzt immer etwas verkrampft“, freute sie sich über das Rennen und auf ihre dritte EM-Teilnahme nach Göteborg 2006 und Barcelona 2010, wo sie das Semifinale erreichte. Mit Schrott und Schreibeis werden gleich zwei ÖLV-Hürdensprinterinnen bei den Europameisterschaften vertreten sein. 

Dominik Distelberger wird wieder schneller
Zehnkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) zeigte mit 10,81 Sekunden (Wind +2,4) über 100 Meter (außer Wertung) und 21,98 Sekunden über 200 Meter, dass er nach seinem Bänderriss auf bestem Weg ist, seine alte Schnelligkeit wiederzuerlangen: „Das gibt Zuversicht. Ich hoffe, dass ich bei den Europameisterschaften gut auftreten kann.“ 100m-Spezialist Ryan Moseley (Union Salzburg) kam im A-Finale auf den dritten Platz, war mit seinen 10,73 Sekunden (-0,6) aber nicht zufrieden. Den Sieg holte sich Brian Dzingai aus Zimbabwe in 10,51.

Raphael Pallitsch erkämpft zweiten Platz über 800m
Im 800m-Lauf zeigte Raphael Pallitsch (Laufimpuls Oggau) mit dem zweiten Platz in 1:48,61 Minuten hinter Sieger Joseph Repcik (Slowakei | 1:48,19) ein gutes Rennen. Bereits für die EM in Helsinki qualifiziert wollte der Hallen-WM Semifinalist das Olympialimit von 1:46,30 angreifen. „Das Rennen war nicht optimal heute, aber ich habe eine gute Platzierung erreicht“, kommentierte er, nachdem er lange Zeit hinter dem Tempomacher das Feld angeführt hatte. Wenig Grund zur Zufriedenheit hatte Andreas Rapatz (VST Laas), der nach einem starken Saisoneinstieg vergangenen Samstag in Regensburg (1:47:38) diesmal kraftlos war und am Schluss des Feldes in 1:53,59 Minuten ins Ziel trabte. „Ich habe mich in den letzten Tagen nicht gut gefühlt. Aber dass ich so schwach bin, hätte ich nicht gedacht.“

Bei den Frauen siegte die Kanadierin Karine Belleau-Beliveau in 2:02,04 Minuten. Verena Menapace (DSG Wien) mit 2:07,04 Minuten und Lisa Maria Leutner (team2012.at) mit 2:10,80 Minuten erzielten persönliche Bestleistungen.

Im Hochsprung der Frauen siegte Ekatarina Kuntsevich (DSG Volksbank Wien) mit ÖLV-Saisonbestleistung von 1,87 Metern. Monika Gollner (KLC) kam mit Schmerzen im Sprunggelenk diesmal nur auf 1,81 Meter.

Topathleten mit starken Leistungen
Viele starke internationale Leistungen unterstreichen den Stellenwert der Veranstaltung. Im Diskuswurf setzte sich der Ungar Robert Fazekas mit 64,58 Meter vor dem Kroaten Roland Varga mit 62,30 Meter durch. Österreichs Olympiateilnehmer Gerhard Mayer (SVS) kam mit 59,61 Meter diesmal auf den dritten Rang. Ekatarina Voronenkova (Russland) jubelte über ein Sprint-Double mit Siegen über 100m in 11,35 Sekunden und 200m in 23,28 Sekunden – beide Leistungen sind neuer Stadionrekord für die Union-Sportanlage in St. Pölten. 400m Läufer Conrad Williams, mehrfacher WM- und EM-Medaillengewinner in der Staffel für Großbritannien, feierte über 400 Meter mit 45,54 Sekunden einen deutlichen Sieg. Igor Spasovkhodskiy aus Russland, Hallen-Europameister Dreisprung 2005 und Hallen-EM Dritter 2009, kam bei starkem Gegenwind auf 16,30 Meter.

In den Sprintstaffeln war das Liese Prokop Memorial Schauplatz einer internationalen Limitjagd. Über 4x100m schaffte es das Staffelteam von Isreal mit 40,37 Sekunden vor Österreich (Rosenthaler - Bassey - Reiter - Moseley) mit 40,63 und der Slowakei (41,89) ins Ziel. Auch im 4x400m Bewerb setzte sich Israel mit 3:10,62 Minuten in Szene.

Vollständige Ergebnisse:
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TV-Termine Liese Prokop Memorial

Sonntag, 10.6., 11:05 Uhr, ORF eins, Sport Bild (Kurzbericht)
Dienstag, 12.6., 20:15 Uhr, ORF Sport+ (ausführliche Highlights)

Aktueller Bericht auf P3 tv (11:10min): HIER KLICKEN!

Fotos: GEPA pictures / Walter Luger

 

 

Andreas Maier | 07.06.2012

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