ÖLV-Mittelstreckler Andreas Vojta und Andreas Rapatz setzen die Glanzlichter beim Indoor Classic Vienna

Europäische Jahresbestleistung über 1500m für Andreas Vojta mit 3:38,99 Minuten! Andreas Rapatz steigert sich über 800m auf 1:47,24 Minuten und bleibt erneut unter dem WM-Limit.

Österreichs Leichtathleten zeigten sich beim „Indoor Classic Vienna“ im Wiener Dusikastaion zu Beginn des Olympiajahres in prächtiger Form. Andreas Vojta (team2012.at) sorgte mit der aktuellen europäischen Jahresbestleistung von 3:38,99 Minuten über 1500 Meter für das Highlight des Meetings. Der bereits für die Olympischen Spiele von London qualifizierte Läufer verbesserte in einem Solorennen auf den letzten 600 Metern seine eigene Indoor-Bestleistung aus dem Vorjahr gleich um 2,86 Sekunden. „Davon bin ich selbst überrascht. Ich bin aus dem Grundlagentraining heraus gelaufen und habe nur einmal spezifisch für die 1500 Meter trainiert. Das Rennen hat sich echt gut angefühlt heute. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Marschrichtung für London stimmt!“, strahlte er nach einem Rennen, in dem er bis zum Schluss flüssig und locker gewirkt hat.

WM- und EM-Limit geschafft, aber nur Olympia im Fokus!
Wie als Nebenprodukt hat Vojta mit seinem Sieg die Qualifikationslimits für die Hallen-WM in Istanbul (3:42,00) und die Freiluft-EM in Helsinki (3:41,40) klar unterboten. In der österreichischen All-Time Liste schob er sich hinter Rekordhalter Robert Nemeth (3:38,50) an die zweite Stelle und überholte damit unter anderem die Laufasse der 1980er Jahre, Dietmar Millonig und Wolfgang Konrad. In der aktuellen Jahresweltrangliste liegt er an dritter Stelle. Trotz dieser tollen Form wird der 22-Jährige weder bei der Hallen-WM im März noch bei der Freiluft-EM im Juni antreten, sondern seine Vorbereitung komplett auf die Olympischen Spiele von London ausrichten. Dafür hat er bereits vergangenen Sommer die Qualifikation erbracht. „Heuer ist nur Olympia im Fokus. In der nächsten Zeit will ich noch weiter Grundlagentraining betreiben. Auf Trainingslagern bin ich bis zu 180 Kilometer pro Woche gelaufen. Auch einige Cross-Wettkämpfe stehen am Programm. Deshalb lasse ich die Hallen-WM aus. Während der EM Ende Juni bin ich auf Höhentraining. Olympische Spiele gibt’s nur alle vier Jahre, das zählt im
Leben eines Sportlers am meisten“, erklärt er sein Aufbauprogramm.

Andreas Rapatz mit Bestzeit erneut unter dem WM-Limit
Über 800 Meter steigerte Andreas Rapatz (VST Laas Völkermarkt) seine Bestzeit um 0,58 Sekunden auf 1:47,24 Minuten. Auch im Freien ist der 25-jährige Kärntner noch nicht schneller gelaufen. Damit setzte er sich auf Rang zwei von Europas Jahresbestenliste und ebenso auf die zweite Stelle in Österreichs All-Time Liste. Lediglich Michael Wildner ist in der Halle mit 1:47,03 bereits schneller gelaufen.

„Heute wäre sogar meine erste 1:46-er Zeit möglich gewesen. Es ist noch etwas drin!“, war er nicht restlos zufrieden. In der Schlusskurve an zweiter Stelle liegend musste er etwas abbremsen, weil der führende Tscheche Jakob Holusa langsamer wurde. Zum Überholen ging Rapatz nach außen und zog dem Meetingsieg entgegen. Mit Blick auf die nächsten Wochen zeigte er einen ermutigenden Auftritt. Für die Hallen-WM in Istanbul (9.-11. März) hatte er sich bereits am 21. Jänner qualifiziert. „Eigentlich bin ich noch gar nicht richtig in Form“, sagte er, weil er nach einer Verletzungspause erst seit Oktober wieder hochwertig trainiert.

Raphael Pallitsch ist zurück
Ein gutes Comeback zeigte Hallen-EM Teilnehmer Raphael Pallitsch (Laufimpuls Oggau) über 800 Meter. In 1:48,65 Minuten konnte er auf dem sechsten Platz das erhoffte WM-Limit von 1:48,00 Minuten zwar nicht unterbieten, zeigte nach langer Verletzungspause aber wieder auf. „Ich muss resoluter laufen und um meinen Platz im Feld kämpfen“, haderte er etwas mit seiner Taktik. „Aber der Zug ist noch lange nicht abgefahren. Es ist gut, dass ich wieder zurück bin.“

Beate Schrott 8,25 zum Auftakt
Beate Schrott (Union St. Pölten) startete über 60m Hürden mit 8,25 Sekunden (Vorlauf 8,27) in die Saison. Damit blieb die WM-Semifinalistin von Daegu auf dem vierten Platz des Rennens nur 0,07 Sekunden vom Hallen-WM Limit entfernt. „Beim Start habe ich schlecht reagiert. Der Rest des Rennens war besser“, kommentierte sie. Schon beim guglindoor Meeting am Donnerstag, 2. Februar in Linz hat sie die nächste Möglichkeit zur Steigerung. Den Sieg holte sich Yvette Lewis (USA) in 8,11 Sekunden (Vorlauf 8,04). Victoria Schreibeis (DSG Wien) zeigte mit 8,47 im Finale und 8,44 im Vorlauf zwei gute Rennen.

Ein 30-minütiger TV-Beitrag über das Indoor Classic Vienna von ORF Sport + ist online auf YouTube zu sehen: [Teil 1] + [Teil 2]

IAAF-Story: Vojta's 1500m run the standout performance in Vienna

www.indoor-classic-vienna.com

>> Bericht von P3tv

Andreas Maier | 31.01.2012

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