European Horizontal Jumps and Hurdles Symposium, Falun (SWE) 2011

Von 11.-13.November fand in Falun (Schweden) der nordischen WM-Stadt von 1995 ein internationales Symposium zum Bereich Hürdensprint und Weitsprung statt. Der Schwedische Leichtathletik-Verband organisierte gemeinsam mit European Athletics diese englischsprachige 3 Tages Fortbildung an der insgesamt 150 Teilnehmer aus vielen europäischen Ländern vertreten waren.

Der ÖLV war in Falun mit den drei Nationaltrainer/innen Christian Röhrling, Wolfgang Adler und Elisabeth Plazotta gut vertreten.

Thematisch ging es in diesem Symposium in den Hauptreferaten um neuere Zugänge zum Bewegungslernen und deren praktische Anwendung und Nutzung, die vor allem durch zwei eindrucksvolle Referate vom Holländer Frans Bosch (Professor für Biomechanik und Bewegungslernen) dokumentiert wurden. Überdies präsentierte er sein Modell zur Sprinttechnik in anschaulicher Weise. Sein Kollege aus Holland, Peter Beek war dagegen sehr wissenschaftlich mit seinen Ausführungen zum Bewegungslernen unterwegs, der Funken konnte nicht überspringen.

In den beiden Disziplinbereichen Weitsprung und Hürdensprint gab es sowohl tolle wie auch bescheidene Referate. Herausragend sicher die Weit/Dreisprung Präsentation von Lars Nielson, dem dänischen Sprung-Headcoach, der als „Praktiker“ einfach klar und verständlich vortrug und ein tolles Dokument ablieferte, warum immer wieder dänische Sprungfinalisten in den “Major Events“ zu finden sind. Dan Pfaff, ehemaliger Trainer von Donovan Bailey brachte in seinen beiden Vorträgen wenig Substanzielles und Überzeugendes zum Thema. Abrundend referierte der finnische Biomechaniker Tapani Keränen, wie das finnische Weitsprung-Nationalteam seit 4 Jahren biomechanisch und leistungsdiagnostisch begleitet wird und wie sie aktuell 6 Springer mit einer Bestleistung von 7,90m mitentwickelt haben!

Im Hürdensprint war es Gary Winkler, US-Trainer von Hürdensprinterin Perdita Felicien, der seine Ein- und Ansichten über Hürdentraining und den wichtigsten Merkmale einer guten Hürdentechnik mit den aufmerksamen Zuhörern teilte! Spezieller Gast bei diesem Symposium war Susanna Kallur, deren Weg zurück, nach einer langwierigen Verletzung, schön dokumentiert wurde (Bild)

Schwedens Nationaltrainer Benke Blomkvist referierte final über die Notwendigkeiten eines guten Hürdensprints. Immerhin trainierte er jahreslang Jenny und Susanna Kallur!

Fazit:
Ein interessantes aber auch teilweise doch ernüchterndes Wochenende brachte einige neue Erkenntnisse, etwas Networking zu anderen Trainerkollegen aber auch viele Gedanken über die Auswahl der Referenten sowie den Austragungsort Falun in den „Middle of no where“!
So war der nächste Flughafen ca. 230km per Auto oder 3h per Bahn entfernt. Man hatte tolle Sportanlagen, hatte 15 Stunden Vorträge ohne auch nur einer einzigen Minute Praxis!

Ein lebensweiser Ausspruch soll abschließend zum Nachdenken anregen :
„If you think you are a finished educated coach- YOU are FINISHED! -not educated!“ (Lars Nielson)

E.Plazotta, C.Röhrling, W.Adler

BugReport senden | Programming by Stefan Walkner 2006 | Design by RK | Impressum