Weidlinger und Mayr jubeln über Marathon-Olympialimits in Frankfurt

Die ÖLV-Rekordler Günther Weidlinger und Andrea Mayr unterbieten mit 2:12:23 und 2:32:33 Stunden die Qualifikationsmarke deutlich. Erstmals zwei österreichische Marathonläufer mit Olympialimit, insgesamt nun sechs Leichtathleten für die Sommerspiele qualifiziert.

Fast ein Marathon-Weltrekord durch den Kenianer Wilson Kipsang, zwei österreichische Olympialimits durch Günther Weidlinger und Andrea Mayr sowie eine deutliche persönliche Bestzeit von Christian Pflügl: Die 30. Auflage des BMW Frankfurt Marathons hat für Hochspannung und mehrere sehr erfreuliche Ergebnisse gesorgt.

Weltklasserennen an der Spitze – vier Sekunden fehlten auf Weltrekord
An der Spitze des Rennes ist der 29-jährige Kenianer Wilson Kipsang bis auf vier Sekunden an den erst fünf Wochen alten Weltrekord herangelaufen. In 2:03:42 Stunden erreichte er in einem dramatischen Finish in der Frankfurter Festhalle die zweitbeste Marke aller Zeiten. Mit 14 Finishern unter 2:10 Stunden erlebte das Publikum Spitzenleistungen am laufenden Band. Bei den Frauen siegte die Äthiopierin Mamitu Daska in der hochklassigen Streckenrekordzeit von 2:21:59 Stunden.

Günther Weidlinger: „Habe gezeigt, dass ich es noch kann“
Österreichs beste Marathonläufer haben dieses Weltklasseumfeld und perfekte äußere Bedingungen für starke Auftritte genutzt. ÖLV-Rekordhalter Günther Weidlinger (Union Neuhofen) jubelte nach 2:12:23 Stunden über das Olympialimit für London. „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe gezeigt, dass ich es noch kann“, freute sich der 33-jährige Oberösterreicher nach einem klug dosierten Rennen über seine insgesamt vierte Qualifikation für Olympische Spiele. Die geforderte Marke von 2:14:00 konnte er klar unterbieten. Die beiden Rennhälften lief er in 66:12 und 66:11 Minuten. „Wenn ich aggressiv gelaufen wäre, hätte ich auch meinen Rekord verbessern können, aber heute war nur die Olympiaqualifikation für mich wichtig.“ Vor zwei Jahren hatte Weidlinger ja an gleicher Stelle den nach wie vor gültigen ÖLV-Rekord von 2:10:47 Stunden aufgestellt. Diesmal wollte er jedoch ohne Risiko das Olympialimit anpeilen. „Ab Kilometer 30 war klar, dass es sich mit dem Limit ausgeht. Ich habe danach noch einige
Läufer überholt, es war ein super Gefühl, am Schluss.“

Andrea Mayr: „Noch nie so gut gelaufen wie heute“
Grund zur Freude hatte auch Frauenrekordlerin Andrea Mayr (SVS). In 2:32:33 Stunden hat sie ebenfalls das Olympialimit (2:35:00) für London deutlich erbracht. Die 32-jährige Ärztin lag lange Zeit sogar auf Kurs, ihren ÖLV-Rekord von 2:30:43 Stunden zu verbessern. Die erste Hälfte lief sie in 1:15:21 Stunden. Am Schluss wurde sie aber von Magenproblemen etwas gebremst. „Es ist für mich in einem Marathon noch nie so gut gelaufen wie heute. Dieses Tempo in Richtung Rekord war nicht geplant, es hat sich einfach ergeben. Auf den letzten drei Kilometern musste ich mich aber mehrmals übergeben. Das ist plötzlich gekommen. Die Freude über das Olympialimit ist aber riesig.“

Sechs österreichische Leichtathleten mit Olympialimit
Erstmals haben damit gleich zwei österreichische Marathonläufer die Olympiaqualifikation geschafft. Insgesamt sechs ÖLV-Athleten sind nun für London 2012 qualifiziert. Vor den beiden Marathon-Assen konnten 1500m-Läufer Andreas Vojta (team2012.at), Hürdensprinterin Beate Schrott (Union St. Pölten), Diskuswerfer Gerhard Mayer (SVS) und Speerwerferin Elisabeth Eberl (AT Graz) die geforderte Qualifikationsleistung erbringen.

Christian Pflügl: „Jetzt kann ich Richtung Olympialimit laufen“
Überraschend stark hat sich in Frankfurt auch der Oberösterreicher Christian Pflügl (IGLA long life) präsentiert. In 2:15:58 Stunden erzielte er eine starke persönliche Bestzeit. Lange Zeit lief er gemeinsam mit dem schlussendlich schnellsten Deutschen Jan Fitschen. In 1:07:50 Stunden legten sie die erste Rennhälfte zurück. Erst nach Kilometer 35 musste Pflügl den ehemaligen 10.000m-Europameister etwas ziehen lassen, brachte aber dennoch eine sehr beachtliche Zeit ins Ziel. „Ich bin absolut happy. Der Beginn war etwas unrhythmisch, aber es ist eine tolle Bestzeit für mich. Jetzt weiß ich, dass ich nächstes Jahr ernsthaft Richtung Olympialimit laufen kann.“

Fotos: Michael Mayr, A. Maier


 

Andreas Maier | 30.10.2011

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