Weidlinger und Mayr laufen beim Frankfurt Marathon am Sonntag ums Olympialimit

Beim BMW Frankfurt Marathon an diesem Sonntag, 30. Oktober liegt auch für Österreichs Laufsport viel Spannung in der Luft. Beide Marathonrekordler wollen das Olympialimit angreifen. Für Günther Weidlinger (Union Neuhofen, ÖLV-Rekord 2:10:47) geht es um die Marke von 2:14:00 Stunden, Andrea Mayr (SVS, ÖLV-Rekord 2:30:43) muss zumindest 2:35:00 Stunden erreichen. Dazu sind mit Christian Pflügl (IGLA Long life) und Roman Weger (LC Villach) zwei weitere Österreicher im Feld, die jedenfalls für Zeiten unter 2:20 gut sind. Die Veranstaltung feiert ihr 30. Jubiläum mit der Rekordteilnehmerzahl von 15.000 gemeldeten Marathonläufern und einem Weltklassefeld mit dem Kenianer Wilson Kipsang (Streckenrekord 2:04:57) an der Spitze, der am Sonntag sogar in Richtung Weltrekord von 2:03:38 Stunden laufen will.

Weidlinger mit perfekter Vorbereitung: "Will ohne Risiko laufen"
Für Günther Weidlinger soll es am Sonntag Nachmittag heißen: Aller guten Dinge sind drei. Denn zweimal hat der Oberösterreicher das Olympialimit heuer schon verfehlt. Eine Zeit von 2:14:00 sollte für den österreichischen Rekordhalter im Normalfall kein Problem sein. Heuer im Mai musste er jedoch den Düsseldorf Marathon bei hohen Temperaturen nach einem Kollaps aufgeben. Eine Woche danach, als er noch nicht wieder voll erholt war, erreichte er in Salzburg 2:17:59 Stunden. Nun soll es jener Stelle, an der Weidlinger vor zwei Jahren seine Rekordmarke von 2:10:47 Stunden erzielt hat, aber klappen.

„Mein Training ist perfekt gelaufen. Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl ins Rennen“, sagt er. Vor allem ein zweiwöchiger Trainingsaufenthalt in der ersten Oktoberhälfte in St. Moritz gibt ihm Selbstvertrauen. „Ich werde meine Leistungsfähigkeit wohl nicht voll ausschöpfen und nicht so schnell anlaufen, wie ich könnte. Das kann ich mir jetzt nicht erlauben. Mein Ziel ist ganz klar das Olympialimit. Es gibt eine Gruppe mit geplanter Halbmarathondurchgangszeit von 66:30 Minuten, in der werde ich wohl anlaufen. Wenn es gut läuft, kann ich am Schluss noch draufdrücken“, sagte er bei der Athletenpressekonferenz in Frankfurt.

Mayr nach Verletzung zurück: "Rekord habe ich schon, Olympialimit noch nicht"
Marathon-Rekordlerin Andrea Mayr will in Frankfurt ebenso wie Weidlinger das Olympialimit angreifen. Für die 32-jährige Marathonrekordlerin und Berglauf-Weltmeisterin gilt es, zumindest eine Zeit von 2:35:00 Stunden zu erreichen. Nach einer Oberschenkelverletzung im Frühjahr hat sie erst nach und nach wieder ins Training zurückgefunden. Am 9. Oktober konnte sie sich aber in Graz mit 1:12:44 Stunden am Halbmarathon in blendender Form zurück melden. „Ziel für mich ist ganz klar das Olympialimit. Die Vorbereitung war diesmal kürzer als bei meinen beiden bisherigen Marathons in Wien. Aber im September ist es sehr gut gelaufen und mit dem Halbmarathon in Graz war ich wirklich sehr zufrieden. Den bin ich voll aus dem Training heraus mit 180 Wochenkilometern gelaufen.“

Bei der Renngestaltung in Frankfurt lässt sie die Vorsicht regieren: „Ich will ohne Risiko laufen, um das Olympialimit nicht zu gefährden. Ich werde sicher etwas schneller angehen, als die 2:35:00, aber wenn ich merke, es ist nicht mein Tag, dann stecke ich zurück. Einen Rekord oder eine Zeit unter 2:30 peile ich nicht an. Die Gefahr wäre zu groß, dass es mich „zerreißt“. Den Marathonrekord habe ich ja schon, ein Olympialimit aber bisher noch nicht.“

Pflügl nach Kenia-Training auf Bestzeitjagd
Christian Pflügl geht voll Zuversicht ins Rennen. Der Oberösterreicher bestreitet seinen ersten Marathon in diesem Jahr, will seine Bestmarke unterbieten und sogar das Olympialimit von 2:14 aufs Korn nehmen. Bisher ist er als schnellste Zeit 2:16:58 Stunden auf einer 200m zu kurzen Strecke in Linz gelaufen. Seine Bestmarke auf einem korrekten Kurs lautet 2:19:56. „Ich habe härter trainiert mit mehr Umfang und mehr spezifischem Marathontraining als je zuvor. Vor allem drei Wochen in Kenia haben mir sehr viel gebracht“, bringt er viel Selbstvertrauen mit. „Ich möchte die erste Hälfte im Bereich von 1:07-1:07:30 Stunden laufen. Von mir erwartet sich keiner was, ich kann ohne Druck laufen. Ich bin nicht überheblich, aber positiv eingestellt, und werde alles geben.“

Weger will erneut 2:20 knacken
Routinier Roman Weger, der heuer beim Vienna City Marathon mit 2:18:24 Stunden einmal eine starke kämpferische Leistung erbracht hat, möchte in Frankfurt erneut unter der 2:20-Marke laufen. „Einen schnellen Beginn wie Christian Pflügl werde ich nicht hinlegen. Aber wenn ich eine Zeit ähnlich wie in Wien schaffe, bin ich zufrieden“, so der 37-jährige Kärntner.

Auf www.hr-online.de ist das Rennen am Sonntag von 10-14 Uhr im Live-Stream zu sehen.

 


Fotos: W.Lilge
 

Andreas Maier | 28.10.2011

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