European Athletics Convention

v.l.n.r. Hans Aberer, Helmut Baudis, Hannes Gruber, Walter WeberArona auf Teneriffa (Spanien) war von 13.-15.10.2011 Austragungsort der diesjährigen European Athletics Convention. 48 der 50 Mitgliedsländer des Europäischen Leichtathletik-Verbands waren vertreten.

Den Auftakt machte die traditionelle Kalender-Konferenz, an der Hannes Gruber und Helmut Baudis (ÖLV) sowie Walter Weber und Hans Aberer (Hypo-Meeting Götzis) teilnahmen. Die beiden Vertreter des weltweit besten Mehrkampfmeetings sicherten sich die Startfreigaben für die geplanten Athlet/innen.  Weiters standen für alle Teilnehmer Terminkoordination und Networking auf dem Programm.

Im Head Coaches-Forum wurden Änderungsvorschläge für die Team-EM diskutiert, die von 14 Verbänden – darunter auch von Österreich – im Vorfeld schriftlich eingebracht wurden. Nach den „Case Studies“ von Frankreich, Ungarn und Armenien im Jahr 2010 präsentierte sich heuer Polens Leichtathletik-Verband als einer der Musterverbände Europas (u.a. 60 hauptamtliche Trainer/innen).

Europas Leichtathletik muss Führungsanspruch wahrnehmen

Im Team Leaders-Forum am Samstag berichtete Präsident Hansjörg Wirz (Schweiz, Foto) über die derzeit solide Situation von European Athletics. Der TV-Vertrag mit der EBU bis 2015 ist unterzeichnet, ebenso die wichtigsten Sponsorenverträge. European Athletics-Präsident Hansjörg WirzDennoch ist es wichtig, einen Entwicklungsplan für die europäische Leichtathletik zu erarbeiten. Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften bzw. den Olympischen Spielen in Peking kamen 41-46% der Teilnehmer/innen aus Europa. Anders stellt sich die Situation bei den Diamond League-Meetings dar. Nur sehr wenige Europäer/innen bekommen dort Startplätze. „Alarmierend“, bezeichnete Wirz diese Tatsache.

Frank Hensel, DLV-Generalsekretär und European Athletics Council-Mitglied, forderte den Führungsanspruch Europas in der IAAF ein. „Europa ist das Zentrum der Leichtathletik. In wenigen Wochen werden die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 vergeben. Wir sind an der Reihe, daher muss London den Zuschlag erhalten“, stellte er klar fest. Nach Moskau 2013 und Peking 2015 bewerben sich für 2017 Doha (Asien) und London.

Hensel sprach auch die Bedeutung der TV-Übertragungen von den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im öffentlich-rechtlichen Fernsehen an. Diese sind nötig, um breite Bevölkerungsschichten zu erreichen und entsprechende Partner aus der Wirtschaft zu gewinnen. Die geringen TV-Zuseherquoten in Europa bei der vergangenen WM in Daegu sind für die Leichtathletik nicht förderlich. Die Vergabepolitik der IAAF ist hier zu hinterfragen.

Die zweite Säule der Leichtathletik

European Athletics ConventionIn Arbeitsgruppen diskutiert wurden beim Team Leaders-Forum auch die Themen „Straßenlauf“ sowie „Gesundheits- und Fitnesssport“. Hier gibt es in Europa eine sehr inhomogene Situation. Von sehr guten Strukturen im Laufbereich in Finnland bis hin zum Fehlen einer Straßenlaufszene in Bulgarien reicht das Spektrum. Ähnlich ist das Bild im Fit-Bereich. In Österreich decken dieses Segment die Dachverbände (ASKÖ, ASVÖ, Sportunion) ab und sind vom Sportministerium auch mit der dafür notwendigen „Manpower“ ausgestattet. In Frankreich wiederum erhält der dortige Leichtathletik-Verband sogar Mittel aus dem Gesundheitsressort, um entsprechende Maßnahmen zu setzen. In beiden Bereichen ist es daher sehr schwierig, gemeinsame europäische Initiativen zu entwickeln.

Weitere Infos:

 

ÖLV | 16.10.2011

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