WM Daegu – Vorschau: Beate Schrott will Hürde ins Semifinale nehmen

Vierter Start und drittes WM-Debüt im österreichischen Team: 100m Hürden Vorläufe am Freitag, 3. September um 3:28 Uhr

Hürdensprinterin Beate Schrott (Union St. Pölten) geht am Freitag, 2. September als letzte des österreichischen Teams bei der Leichtathletik-WM in Daegu an den Start. Mit ihrem ÖLV-Rekord von 12,95 Sekunden, den die von Philipp Unfried betreute Athletin am 30. Juli in Fribourg, Schweiz, gelaufen ist, hat sie viel Selbstvertrauen getankt. Die Medizinstudentin hat damit gegenüber dem Vorjahr um beachtliche vier Zehntelsekunden verbessert und auch das Olympialimit für London 2012 schon in der Tasche.

Behandlungen, aber keine Schmerzen mehr im Knöchel
Die an sich gute Generalprobe bei der Universiade in Shenzhen, China, wo sie ins Finale eingezogen ist und den siebten Platz erreichen konnte, hat die 23-jährige Niederösterreicherin länger beschäftigt, als ihr lieb war. Eine Knöchelverletzung hat sie etwas gehandicapt. „Mittlerweile geht es mir aber schon recht gut. Ich bekomm jeden Tag Behandlungen, weil die Schwellung leider immer noch leicht da ist.“ Physiotherapeutin Ingrid Müller leistet ganze Arbeit. „Ich bekomme sehr oft Lymphdrainagen und muss mit Tape laufen, da die Stabilität im Gelenk fehlt, aber ich hab dabei keine Schmerzen mehr.“

Training mit US-Sprinterin
Mit der Vorbereitung in Daegu, die sie manchmal zusammen mit der US-Sprinterin Danielle Carruthers (heuer 12,52sec) absolviert hat, ist sie dennoch zufrieden. „Die letzten Trainings waren eigentlich sehr gut. Ich habe auch sehr von Trainer Rana Reider profitieren können. Wir sind hier insgesamt viermal Hürden gelaufen, haben noch ein paar Kraftreize gesetzt und ansonsten eher lockere Trainingseinheiten absolviert.“

Sehr dichtes Feld im Bereich von 13 Sekunden
Schrott liegt in der Startliste nach Bestzeiten gereiht an 24. Stelle von 39 Sprinterinnen. Genau 24 erreichen das Semifinale. Die Chance zum Aufstieg ist also vorhanden, es liegen aber alle sehr dicht zusammen. Ihr Trainer Philipp Unfried: „Es wird nicht einfach, weil im Bereich von 12,90 bis 13,10 Sekunden eine sehr große Dichte herrscht und hier im Prinzip jeder jeden schlagen kann. Aber ich bin guter Dinge, weil sich Beate die letzten Wochen sehr gut präsentiert hat.“

Die 100m Hürden Vorläufe starten am Freitag, 2. September. Beate Schrott ist im zweiten der
fünf Vorläufe um 3:28 Uhr MESZ an der Reihe.

>> Startliste

Der Modus sieht vor, dass aus den fünf Heats jeweils die vier Schnellsten plus vier weitere Zeitschnellste ins Semifinale aufsteigen. Im Semifinale werden aus drei Läufen die acht Finalistinnen ermittelt (jeweils zwei Schnellste plus zwei weitere Zeitschnellste). Semifinale und Finale finden am Samstag, 3. September statt. Der Einzug ins Semifinale war bei den letzten Meisterschaften mit diesen Leistungen möglich:

12,92sec (WM Osaka 2007 – 2 SF)
12,98sec (Olympische Spiele Peking 2008 – 2 SF)
13,19sec (WM Berlin 2009 – 3 SF)

Windlotterie
Da bei den Sprints bisher sehr oft Gegenwind und wechselnde Bedingungen geherrscht hat, will Schrott sich nicht auf eine bestimmte Zeit fixieren. „Ich möchte mich bei meinem Wettkampf vor allem auf die Technik, an der wir in den letzten Trainingseinheiten noch gearbeitet haben, konzentrieren. Ich habe in den letzten Trainingseinheiten gesehen, dass viel möglich ist, wenn ich einen guten Lauf erwische. Dafür muss ich mich aber auf die Technik, auf das Wesentliche konzentrieren. Wenn mir das gelingt, denke ich, dass es möglich ist ins Semifinale zu laufen.“

Ihr Trainer Philipp Unfried: „Ich denke, dass der Fokus am aggressiven Heranlaufen an die erste Hürde liegt, da hier der Grundstein für einen guten Lauf gelegt wird. Wenn sie das so wie im Training hinkriegt dann sieht es sehr gut aus!“

WM-Premiere mit freiem Kopf
Beate Schrott läuft in Daegu bei ihren ersten Weltmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse. Von der U20-WM (im Weitsprung!) über die U20 und U23-Europameisterschaften sowie die EM in Barcelona 2010 und die Hallen-EM in Paris 2011 hat sie schon einiges an Erfahrung sammeln können. Als Medizinstudentin ist sie von Profi-Bedingungen weit entfernt. Gerade im Mai und Juni, wenn Wettkampf- und Prüfungssaison in die heiße Phase gehen, muss sie ordentlich „jonglieren“, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Jetzt hat sie jedoch den Kopf frei vom Uni-Stress für eine hoffentlich gute Leistung in Daegu.
 

Daegu LIVE

Live-Ergebnisse, Zeitplan, Startlisten, internationale News etc. finden Sie auf http://daegu2011.iaaf.org/

Aufgrund der Zeitverschiebung finden die Vorläufe und Qualifikationsrunden (sowie die Marathon- und Gehbewerbe) für Zuschauer in Europa zwischen 2 Uhr nachts und 6 Uhr früh statt. Die Finalentscheidungen steigen zwischen 12 und 15 Uhr. Im TV übertragen ARD / ZDF (mit Livestream!) und Eurosport praktisch das gesamte Programm direkt. [HIER] gibt es auch einen Livestream von British Eurosport.

 

Bilder: Photo Plohe, GEPA pictures / Mario Kneisl

Andreas Maier | 1.9.2011

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